Ukraine: IKK regen unbürokratische Hilfe für Flüchtende an
Die Innungskrankenkassen (IKK) setzen sich im Schulterschluss mit dem Handwerk für einen unbürokratischen sozialversicherungsrechtlichen Schutz für Geflüchtete aus der Ukraine ein. "Wir sind es den Menschen schuldig", sagt ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Ukraine-Krieg: Das Handwerk hilft
Auf Initiative der BIG direkt gesund setzen sich alle sechs Innungskrankenkassen in Deutschland mit dem Handwerk dafür ein, den sozialversicherungsrechtlichen Schutz der ukrainischen Kriegsflüchtlinge unbürokratisch zu gewährleisten. Die EU-Staaten müssten hierzu am 3. März die Massenzustrom-Richtlinie in Kraft setzen.
"Wir sind es in dieser Ausnahmesituation den Menschen schuldig, die schon genug Leid erfahren haben, kurzfristig und unbürokratisch Hilfe zu leisten", sagt Hans Peter Wollseifer, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V. und Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.
"Das deutsche Handwerk steht solidarisch und ist bereit als Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe auch in dieser Krise Verantwortung zu übernehmen. Wir beschäftigen schon jetzt zahlreiche Menschen mit Migrationshintergrund und bieten auch den Geflüchteten, die in der Ukraine alles zurücklassen mussten, Arbeit, Ausbildung und offene Türen an."
Update vom 4. März 2022: Massenzustrom-Richtlinie Die Europäische Union hat am 3. März 2022 die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie aktiviert. Nach den Vorgaben dieser Richtlinie können EU-Mitgliedstaaten Flüchtlingen sofortigen humanitären Schutz für zunächst ein Jahr, verlängerbar auf bis zu maximal drei Jahre, gewähren. Diese Richtlinie ist mit § 24 Aufenthaltsgesetz (Aufenthaltsgewährung zum vorübergehenden Schutz) in deutsches Recht umgesetzt worden. Zwar berechtigt eine solche Aufenthaltserlaubnis nicht unmittelbar zur Aufnahme einer Beschäftigung, es ist aber zu erwarten, dass die Bundesregierung zeitnah Flüchtlingen aus der Ukraine rechtssicheren Zugang zum deutschen Arbeits- und Ausbildungsmarkt gewähren wird. Quelle: ZDH
"Zusammenstehen und unkomplizierte Unterstützung anbieten"
Gerade in dieser Situation würden Kriegsflüchtlinge die Gewissheit einer fürsorglichen und umfassenden gesundheitlichen Absicherung benötigen. "Wir Innungskrankenkassen sind bereit, mit unserer Expertise das Organisatorische abzuwickeln und zum Beispiel Informationsangebote zu stellen. In einem zweiten Schritt allerdings muss die gesamtgesellschaftliche Verantwortung geklärt werden", betont Hans-Jürgen Müller, Vorstandsvorsitzender des IKK e.V..
In einer der größten politischen und humanitären Krisen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sei es aus Sicht des IKK-Systems unerlässlich, "zusammenzustehen und unkomplizierte Unterstützung für Menschen anzubieten, die eventuell Alles verloren haben".
Quelle: IKK e.V.
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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