PLW, BLW oder Deutsche Meisterschaft? Die Handwerksorganisation hat sich auf einen einheitlichen Namen verständigt, unter dem sich der Wettbewerb der besten Junghandwerker aus Deutschland künftig besser vermarkten lässt: Deutsche Meisterschaft im Handwerk. German Craft Skills. Der englische Zusatz soll signalisieren, dass den Bundessiegerinnen und Bundessiegern auch international die Türen offen stehen, denn in vielen Berufen können sie als Teammitglied von WorldSkills Germany auch noch Weltmeister oder Europameister werden.

PLW, BLW oder Deutsche Meisterschaft? Die Handwerksorganisation hat sich auf einen einheitlichen Namen verständigt, unter dem sich der Wettbewerb der besten Junghandwerker aus Deutschland künftig besser vermarkten lässt: Deutsche Meisterschaft im Handwerk. German Craft Skills. Der englische Zusatz soll signalisieren, dass den Bundessiegerinnen und Bundessiegern auch international die Türen offen stehen, denn in vielen Berufen können sie als Teammitglied von WorldSkills Germany auch noch Weltmeister oder Europameister werden. (Foto: © Zentralverband des Deutschen Handwerks)

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"Deutsche Meisterschaft gibt der Exzellenz im Handwerk Gesichter"

Neuer Name, neues Logo: Aus dem PLW wird die Deutsche Meisterschaft im Handwerk. Mit dem Zusatz "German Craft Skills" soll eine Brücke zu den internationalen Wettbewerben EuroSkills und WorldSkills geschlagen werden.

Ab dem Spätsommer messen sich die besten jungen Handwerker ihres Fachs auf Kammerebene. Am Ende dieser Reise steht das Zusammentreffen der Landessieger auf Bundesebene. Um den Wettbewerb der talentiertesten Fachkräfte öffentlich noch präsenter zu machen, haben sich die Organisationen des Handwerks darauf verständigt, ihm einen neuen Namen zu geben. Im Interview mit dem Deutschen Handwerksblatt (DHB) erklärt Dr. Volker Born, Abteilungsleiter Berufliche Bildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), die Hintergründe.

Dr. Volker Born, Abteilungsleiter Berufliche Bildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks Foto: © Ortrud StegnerDr. Volker Born, Abteilungsleiter Berufliche Bildung beim Zentralverband des Deutschen Handwerks Foto: © Ortrud Stegner

DHB: Der Leistungswettbewerb im Handwerk hat einen neuen Namen. Künftig firmiert er unter "Deutsche Meisterschaft im Handwerk. German Craft Skills". Was erhofft sich die Handwerksorganisation davon?  
Born: Der Wettbewerb blickt auf eine über 70-jährige erfolgreiche Tradition zurück und hat sich in dieser Zeit stetig weiterentwickelt. Er ist Europas größter nationaler Berufswettbewerb. Die jetzige Namensänderung hat die Handwerksorganisation auf den Weg gebracht, um den Wettbewerb in der Öffentlichkeit noch sichtbarer zu machen und gleichzeitig die Markenbildung zu stärken. Das heißt mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung für die Siegerinnen und Sieger und das Handwerk insgesamt. 

DHB: Mit Blick auf Teilnehmerzahlen konnte man zuletzt den Eindruck gewinnen, dass die Betriebe in einigen Gewerken immer weniger gewillt sind, ihre jungen Mitarbeiter für den Landes- oder Bundeswettbewerb freizustellen. Kann der neue Name dabei helfen, wieder mehr Handwerker für einen solchen Wettbewerb zu begeistern? 
Born: Die vergangenen Jahre waren auch und vor allem von der Pandemie bestimmt. Viele Wettbewerbe mussten leider ausfallen. In den letzten beiden Jahren haben die Handwerkskammern und regionalen Fachverbände jedoch wieder über 900 Landessieger für die Bundeswettbewerbe angemeldet – so viele wie lange nicht mehr.

Wir glauben, dass der neue Name dazu beitragen wird, noch mehr Handwerkerinnen und Handwerker für den Wettbewerb zu begeistern. Die Deutsche Meisterschaft gibt der Exzellenz im Handwerk Gesichter, zeigt, wie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer voller Begeisterung in ihrem Beruf beste Leistungen erbringen und trägt so dazu bei, die Attraktivität des Handwerks herauszustellen. Die Deutsche Meisterschaft zeigt, wie modern, innovativ und digital das Handwerk ist, und was im Handwerk alles möglich ist.

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Die Teilnehmenden sind am Ende also unglaublich stolz auf das, was sie geleistet haben, und zugleich ist es eine große Ehre und Auszeichnung für den Betrieb, den besten Handwerker beziehungsweise die beste Handwerkerin ausgebildet zu haben.

DHB: Wer bei Olympischen Spielen mit einer schwachen Zeit als Erster ins Ziel kommt, ist Olympiasieger. Das war beim Bundesleistungswettbewerb anders. Um sich erster, zweiter oder dritter Bundessieger nennen zu dürfen, mussten die Teilnehmer eine gewisse Punktzahl erreichen. Wird an diesem Prinzip festgehalten?
Born: Genau wie für die Olympischen Spiele gibt es auch bei uns eine Norm, die man erfüllen muss, um am Wettbewerb teilzunehmen. Die 81-Punkte-Norm ist für die Handwerksorganisation vor allem eine Art Qualitätssicherung und soll für die Teilnehmenden Ansporn sein.

Die Deutsche Meisterschaft im Handwerk ist vor allem ein Exzellenz-Wettbewerb: Exzellenz muss man zeigen und Exzellenz muss von Experten in einem Bewertungsausschuss bestätigt werden. Das verlangen vor allem unsere Fachverbände, die für ihre Berufe verantwortlich sind. 

DHB: Das Logo enthält den englischen Zusatz "German Craft Skills", der auf die Europa- und Weltmeisterschaft der Berufe, die EuroSkills und WorldSkills, hindeutet. Inwiefern wird es hier eine engere Verknüpfung mit den nationalen und internationalen Berufswettbewerbe geben?
Born: Diese Verbindung, die bereits seit vielen Jahren besteht, wollen wir ganz bewusst deutlich machen. Die Deutsche Meisterschaft ist für viele Siegerinnen und Sieger das direkte Sprungbrett zu den internationalen Berufswettbewerben EuroSkills und WorldSkills. So waren zum Beispiel beim "EuroSkills 2023" Wettbewerb in Gdansk unter den 17 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Handwerk acht ehemalige Bundessieger und drei Vize-Bundessieger. Die "German Craft Skills" sind also die ideale Ausgangsbasis dafür.

DHB: In den vergangenen Jahren herrschte beim Leistungswettbewerb sprachlich ein gewisses Durcheinander. Die einen sprachen vom PLW, anderen nannten ihn BLW, wieder andere verwendeten den Begriff Deutsche Meisterschaft. Werden nun alle Handwerksverbände geschlossen die neue Bezeichnung verwenden?
Born: Genau das ist das Ziel der Handwerksorganisation. Die Namensänderung, das neue Logo und der Markenauftritt wurden in einem umfassenden Prozess innerhalb der gesamten Handwerksorganisation, angestoßen vom ZDH-Präsidium, diskutiert und vorbereitet. Auch mit den Machern unserer Imagekampagne haben wir uns abgestimmt.

Und das Ergebnis spricht für sich: Überall in Deutschland, auf allen Wettbewerbsebenen und in allen Gewerken wird das Konzept mitgetragen und umgesetzt. Vom ZDH stellen wir der Handwerksorganisation dafür umfangreiche Unterstützungsmaterialien zur Verfügung, die von den Kolleginnen und Kollegen vor Ort dankbar angenommen und eingesetzt werden.

DHB: Den Besten seines Fachs in den eigenen Reihen zu haben, dürfte sich von den Betrieben gut vermarkten lassen. Allerdings haben in den vergangenen Jahren viel zu wenige etwas daraus gemacht. Wird es von Seiten der Handwerksorganisation eine Hilfestellung geben, etwa mit Social-Media-Vorlagen à la "Bei uns arbeitet der Deutsche Meister" oder "Wir haben die Deutschen Meisterin ausgebildet"?
Born: Auch daran arbeiten wir, gemeinsam mit der Handwerksorganisation. Allerdings nennen wir die Siegerinnen und Sieger des Wettbewerbs "Bundessiegerin" und "Bundessieger", um Verwechslungen mit dem Meister-Titel auszuschließen. Aber ein Siegel und weitere Vorlagen für Social Media sind für das nächste Jahr bereits in Planung.

Die Fragen stellte Bernd Lorenz. 

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Text: / handwerksblatt.de

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