Mit der Schönheit nicht hinter dem Berg halten
Traumhaft. Ein Wort, das beim Besuch der Region "Wilder Kaiser" häufig fällt. Das malerische Alpengebiet ist geprägt von beeindruckenden Berglandschaften und charmanten Dörfern.
Ganzjährig finden vielfältige Aktivitäten statt. Eine Mischung, die den "Wilden Kaiser" zu einem beliebten Ziel für Outdoor-Enthusiasten und Familien macht.
Es war nicht einmal die Abendsonne, die den "Wilden Kaiser" in ihr blutrotes Licht tauchte, die den Tourismuschef des Orts Ellmau inspirierte. Vielmehr hatte es ihm die Feuerwerksshow der Hardrockformation "Rammstein" angetan, von der Peter Moser schwärmte. Es muss wohl so sein, dass sich ein Verantwortlicher für den Tourismus am Wilden Kaiser nicht mehr von der Euphorie trennen kann.
Zahlreiche Filme vom einstigen Celluloid bis zum digitalen Klassiker haben die Kulisse des österreichischen Gebirgszuges als Hintergrund genutzt, um ihre Wirkung zu erhöhen. In diesem Fall war es eben eine Band, deren Musikrichtung nicht wie selbstverständlich mit der Alpenregion in Verbindung gebracht wird.
Die schöne Welt beginnt hinter Kufstein
Der Hintersteiner See in der Gemarkung Scheffau bietet den Wanderern viele Perspektiven von faszinierender Schönheit. Foto: © Kurt SohnemannDie traumhafte Kulisse von saftigem Grün, erhabenen Bergen und smaragdgrünen Bergseen haben aber auch tausende Touristen Jahr für Jahr für sich entdeckt. Sie sind schon begeistert, weil die "schöne Welt" gleich hinter Kufstein beginnt und ihren Charme von Söll über Scheffau und Going bis Ellmau verbreitet. Nahezu kontinuierlich vervielfacht sich die Bevölkerungszahl der vier Mitgliedsorte der Tourismusregion Wilder Kaiser, weil die Region so viel mehr Abwechslung zu bieten hat, als viele andere Gegenden. "Wir haben im Sommer mittlerweile ebenso viele Gäste, wie im Winter", verkündet Moser stolz. Die Tourismusfachleute der Region haben damit eine Stellung in Österreich erlangt, um die sie vielfach beneidet werden.
Tourismus am Wilden Kaiser: Vielfalt erleben
Dabei fing in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts alles mit dem Skitourismus an. "Vorher herrschten hier Köhlerei und Landwirtschaft", sagt der engagierte Tourismuschef. Heute können Gäste der Region "Wilder Kaiser" zwischen dem Aufenthalt im eigenen Zelt bis zum ausgereiften 5-Sterne-Hotel aus einer Bandbreite der Beherbergung wählen, die ihresgleichen sucht. So ganz neben den vielen Angeboten, die schon in den Hotels und Pensionen unterbreitet werden, bieten E-Bikes weitere Freiheiten und somit neu erreichbare Ziele.
Da wäre beispielsweise der Astbergsee, der auf einer Höhe von 1.250 Metern aber auch per Wanderweg oder Gondel erreicht werden kann. Bei schönem Wetter kann sein Panorama von keinem Kulissenmaler übertroffen werden. Natürlich ist das nicht die einzige Option. Die Region hat eine Fülle von Wanderwegen in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden für seine Gäste ausgearbeitet und übersichtlich deklariert. Ausgesprochen beliebt für Radler und Fußwanderer ist zudem der Hintersteiner See, in dem auch gebadet werden darf. Unterirdische Quellen füllen den See mit kristallklarem Wasser und bieten damit zumeist eine Abkühlung für die Menschen, die ansonsten die warmen Hotelpools gewohnt sind.
Von Wandern bis Yoga
Auch wenn in den Ortschaften am Wilden Kaiser nahezu alles nach dem Kaiser benannt wurde, hat die regionstypische Süßspeise ihren Namen der Legende nach aus dem Salzkammergut. Foto: © Kurt SohnemannEine Umrundung auf Schusters Rappen dürfte den meisten Menschen gut ins Halbtagsprogramm passen, zumal die Anstiege für jede Altersgruppe zu schaffen sind – die Aussichten entlohnen dann für den Schweiß, der auf den 5,3 Kilometern gelassen wird. Auch bietet eine gastronomische Einrichtung Sitz- und Erfrischungsmöglichkeiten. Das Naturschutzgebiet "Wilder Kaiser" ist in erster Linie eine Fundgrube für Wanderer, die sich für schöne An- und Ausblicke begeistern können. "Wir gehen jetzt mal durch die Spatlana Klamm bis zu einem traumhaft schönen Platz, an dem ich allen Interessierten Yoga anbiete", teilt Katharina Muck ihre Kenntnisse und Bewegungsfähigkeiten mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern von kombinierten Angeboten.
Durch malerisch angelegte Pfade, entlang der Klamm und Quellen des Gebirges darf der aktive Teil der Gruppe anschließend die Kräfte der Yoga-Übungen für sich in Anspruch nehmen. Die Verschmelzung von Geist, Körper und Natur nimmt ihren Lauf und endet zumeist mit einer Vesper in einer nahen Hütte, die neben Brotzeit und anderen Deftigkeiten natürlich auch immer Kaiserschmarrn auf der Speisekarte führt. Allein diese köstliche Form der Mehlspeise ist in der Region am Wilden Kaiser zur Perfektion gebracht worden, erscheint mal mit Marillen, mal mit Rosinen oder mit Zwetschgen und manchmal auch mit allen bewährten Zutaten auf den Tellern. Die Küchen der Restaurants können es derweil mit Genuss-Schaffenden aller Regionen aufnehmen und verzücken ihre Gäste mit erstaunlichen Kreationen. Höhepunkt ist ein jährliches Gourmetfestival.
Entdecken Sie Kräuterkunde am Wilden Kaiser
Wer dann noch etwas ganz Besonderes auf die Tische zaubern will, wendet sich an Anna Widmoser. Sie ist als Kräuterkundige in der Natur um den Wilden Kaiser unterwegs und weiß dabei heilende und schmeckende Wirkungen für sich und ihre Kunden auszuwählen. "Oft gibt die Natur viele Möglichkeiten, die gezielten Wirkungen zu erreichen, die wir längst verlernt haben", erinnert sie an die "Altvorderen" der Naturheilkundler. Dass nahezu alle Besucher der vier Ortschaften der Region "Wilder Kaiser" dann auch den Hinterschnabelhof der Familie Leitner besucht, hat selbstverständlich mit der weitaus bekannteren Bezeichnung "Bergdoktorpraxis" zu tun. Vor einigen Jahren hat Tourismusexperte Peter Moser das Gebäude für die Filmreihe gewinnen können und damit auch Hunderttausende Interessierte, die das Gebäude in Ellmau aufsuchen.
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Text:
Kurt Sohnemann /
handwerksblatt.de
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