Von der Arbeitsklamotte zum Streetstyle

Arbeitshose verschlissen? Weg damit! Ein Serviceanbieter für Workwear wählte einen anderen Weg. Auf der Frankfurt Fashion Lounge zeigte das Unternehmen, wie aus getragener Arbeitskleidung modische Unikate werden. Upcycling: mehr als ein modischer Trend.

Kurzer Bolero im aufregenden Elektrorot. Modischer Latzrock in Metallbaugrau. Langer, eleganter schmaler Rock in Malerweiß. Das Publikum auf der Frankfurt Fashion Lounge staunte nicht schlecht bei der Präsentation cooler Unikate, die zuvor ein Leben als toughe Workwear führten. CWS International arbeitet seit 15 Jahren an der Idee, Arbeitskleidung neues Leben einzuhauchen. Aus dem Grundgedanken heraus entstand zugleich ein Nachwuchswettbewerb für Designer.

Mit dem Wettbewerb und der Fashionshow konnte der Serviceanbieter das Thema Upcycling von Textilien anschaulich darstellen.  "Wenn unsere Kunden ihre Arbeitskleidung verschlissen haben, bedeutet dies noch nicht das Ende. Wir hauchen den Textilien auf verschiedenen Wegen neues Leben ein. Und auf das Event heute bezogen, lässt sich sagen, dass Nachhaltigkeit noch nie so frech und stylisch war", erklärt Heike Seltmann, Chief Commercial Officer bei dem Duisburger Unternehmen.

Von der Latzhose zum Streetwear Outfit

Foto: © JRF Photography

Im Februar hatte CWS Workwear dazu aufgerufen, kreative Designs für ausgesonderte Arbeitskleidung zu entwerfen. Insgesamt wurden 45 Designs eingereicht. Sechs Designer erhielten die Möglichkeit, ihre Kreationen auf der Modenschau zu präsentieren. Die Ausgangsmaterialien für die Designer: eine Latzhose jeweils in Grau, Rot und Blau, grüne Kasacks, eine weiße Hose, sowie ein schwarzer Blazer und ein schwarzes Poloshirt.  Aus diesen Materialien wählten die jungen Talente ihre bevorzugten Teile, um neue Lieblingsstücke zu entwerfen.

Am Ende wählte die Fach-Jury Jessica Reiske (24) zum "Upcycling Talent 2023". Mit ihrem innovativen, urbanen Streetstyle und beliebig kombinierbaren Teilen, überzeugte die Wahl-Berlinerin. "Ich bin überrascht und sehr glücklich zugleich. Bei meiner Mode ist mir wichtig, dass mit wenig Kleidungsstücken eine Vielzahl an Outfits zusammengestellt werden können", so die junge Designerin über ihren Modestil. Aktuell arbeitet Jessica Reiske in einem Fashion Start-Up und plant in Kürze ihr eigenes Mode-Label zu gründen.

DesignerHintergrund Für die Idee aus getragener Arbeitskleidung modische Streetwear zu machen, konnte das Textilunternehmen den Berliner Designer Daniel Kroh gewinnen. Aktuell erhält er 3,5 Tonnen pro Jahr. Inzwischen ist das erste gemeinsame Upcycling-Produkt entworfen: eine Grillschürze aus ausgesonderter Workwear und Schweißerschutzkleidung.

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