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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Mit e-power kombiniert Nissan Verbrenner und E-Motor – hier im Qashqai. (Foto: © Nissan)
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Nissan: Für die Japaner ist e-power ein wichtiger Schlüssel. Sie kombiniert Benzin- und Elektromotor, wobei das Fahrzeug aber rein elektrisch angetrieben wird.
Okay, Benzinmotor und Elektromotor unter der Haube, das ist doch eindeutig ein Hybrid. Auch Nissan hat beides kombiniert, allerdings unter dem Namen e-power. Hier arbeitet ein Turbobenziner mit drei Zylindern, der aus seinem Hubraum von 1,5 Litern eine Leistung von 116 kW/158 PS holt. Der ist kombiniert mit einer Hochleistungsbatterie mit einer Kapazität von 2,1 kWh, einem Generator, einem Wechselrichter und einem E-Antrieb, der im Zweirad-Modus zum Beispiel im Qashqai 150 kW/190 PS leistet.
Das Besondere an dieser Konstruktion: Der Benziner erzeugt Strom, der wiederum über den Wechselrichter je nach Fahrsituation an die Batterie, an den Elektromotor oder an beide gleichzeitig fließt. Die Räder des Nissan werden im Falle von e-power ausschließlich elektrisch angetrieben. Das Ergebnis: Der Fahrer bekommt trotz Benzinmotors ein rein elektrisches Fahrgefühl und kann sich über eine optimale Kraftstoffeffizienz freuen.
Im Klartext heißt das auch, dass ein Nissan mit e-power überhaupt nicht an die Steckdose muss, weil der Strom automatisch über den Benziner im Fahrzeug entsteht. Anders gesagt: Benzin tanken, elektrisch fahren. Die Kraftstoffeffizienz erreichen die Techniker dadurch, dass sich der Benziner stets im optimalen Drehzahlbereich bewegen kann, um den Strom zu erzeugen. Denn beim Tritt aufs Gaspedal wird der Elektromotor "getreten", um für ein flotteres Vorankommen zu sorgen.
Dafür sorgt das e-power Energiemanagement, das in Situationen mit hoher Beschleunigung oder hoher Geschwindigkeit die vom Benziner erzeugte Leistung über den Wechselrichter direkt an den Elektromotor weiterleitet. Beim Verzögern gilt, dass die kinetische Energie zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert wird. Im Falle des Qashqai soll sich der Verbrauch bei durchschnittlich 5,3 Liter bewegen. Der 1,5-Liter-Turbobenziner arbeitet mit einem variablen Verdichtungsverhältnis, das von 8:1 bis 14:1 reicht, um stets abhängig von der Motorlast optimal und wirtschaftlich zu funktionieren.
Dafür haben die Nissan-Ingenieure auf einen Aktuator gesetzt, dessen Bewegung die Länge des Kolbenhubs abhängig vom Leistungsbedarf verändert. Wird wenig Leistung gebraucht, liegt das Verdichtungsverhältnis im oberen Bereich. Bei viel Leistung verringert sich das Verhältnis, um dann die Batterie zu laden oder den E-Motor direkt mit Strom zu versorgen. Und weil das Ohr mithört, gibt es eine sogenannte "Linear Tune", die den Sound der abgeforderten Leistung anpasst.
Zudem zeichnen die Nissan e-power-Modelle das e-Pedal-System aus. Damit kann man auch den Qashqai und den X-Trail mit nur einem Pedal fahren, vorausgesetzt, der Fahrer aktiviert das One-Pedal-System. Dann kann der Mensch hinter dem Steuer das Auto ganz normal mit einem Tritt aufs Gaspedal beschleunigen. Nimmt er den Fuß runter, bremst das System automatisch.
Wer es mit der Physik hat: Das System bremst das Fahrzeug mit 0,2 g bis auf Schrittgeschwindigkeit ab. Dass es nicht auf Null geht, hat seinen Sinn: Wer einparkt, kann das möglichst sanft und wie von anderen Fahrzeugen gewohnt tun. Am Anfang ist das vielleicht gewöhnungsbedürftig – aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
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