Sich und anderen helfen. Mit einer Broschüre und einer Checkliste zeigt das BBK auf, wie Bürger im Notfall versorgt bleiben.

Sich und anderen helfen. Mit einer Broschüre und einer Checkliste zeigt das BBK auf, wie Bürger im Notfall versorgt bleiben. (Foto: © "Gefahren" vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe / CC BY-ND 2.0)

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Notfallvorsorge: Wenn Donuts vom Himmel fallen

Für das Unwahrscheinliche vorbereitet sein. Darum geht es dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz (BBK) mit seinem Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen.

Okay, es ist unwahrscheinlich. Riesige Donuts werden vermutlich nicht vom Himmel fallen. Das weiß auch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz (BBK), trotz der flapsig gewählten Überschrift. Unwahrscheinlich bedeutet aber mit Blick auf andere Katastrophen nicht niemals. Gerade die vergangenen Monate haben deutlich gemacht, wie schnell eine Notsituation eintreten kann. Die dramatischen Folgen der Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr, die Monate der Pandemie. Tagtäglich berichten die Medien von Unwettern, Stromausfällen, Feuer oder das Austreten von Gefahrstoffen. Mit dem Klimawandel muss vermehrt mit Naturkatastrophen gerechnet werden.

Seit 2004 klärt das BBK die Menschen im Lande über eine sinnvolle Sicherheitsvorkehrung auf. Von der Vorratshaltung geeigneter Lebensmittel, über Hygienemaßnahmen bis hin zu baulichen Sicherheitsmaßnahmen reichen die Tipps. Um es gleich vorwegzusagen: Unmengen von Toilettenpapier und Nudeln gehören nicht dazu. Sicher ist jedoch das Statement vonseiten des BBKs: "Deutschland ist gut vorbereitet." Feuerwehr, Polizei und Rettungssanitäter stehen im Notfall zur Seite. Doch nicht immer können sie sofort zur Stelle sein. Umso wichtiger ist die rechtzeitige Vorsorge für den Notfall für sich und andere.

Keine Experimente

Jeder Haushalt ist aufgefordert, für mindestens zehn Tage für den Notfall gewappnet zu sein. Foto: © Stromausfall Vorrat Taschenlampe“ vom BBK / CC BY-ND 2.0Jeder Haushalt ist aufgefordert, für mindestens zehn Tage für den Notfall gewappnet zu sein. Foto: © Stromausfall Vorrat Taschenlampe“ vom BBK / CC BY-ND 2.0

Essen und Trinken halten Leib und Seele beisammen. Das gilt besonders in psychisch belasteten Situationen. Was aber, wenn ein Hochwasser oder starker Schneefall den Weg in die Geschäfte unmöglich macht? Das BBK empfiehlt, mit "einem Vorrat an Lebensmitteln und Getränken für zehn Tage sind die Haushalte bestens versorgt".

Zudem werden Hamsterkäufe verhindert. Besonders wichtig ist natürlich die Versorgung mit Getränken. An erster Stelle steht Mineralwasser. Pro Person sollten 14 Liter Flüssigkeiten pro Woche vorrätig sein. Möglich sind aber auch Säfte und länger lagerfähige Getränke.

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Bei der Getränkewahl wie bei der Wahl von Lebensmitteln gilt eine goldene Regel: keine Experimente. Zur Lagerhaltung gehören nur Dinge, die sonst auch in Kühlschrank und Vorratskammer zu finden sind. Bei der Frage: "Wie bitte schön soll ich bei einem Stromausfall kochen?", bietet das Bundesamt auch eine Lösung an.

Ein einsatzbereiter Campingkocher gehört wie Teller, Tassen und Besteck in jeden Haushalt. Das Kochbuch "Kochen ohne Strom" mit 50 Rezepten stellt leckere Frühstücksideen, Suppen, Salate, Hauptgerichte, Snacks und Desserts vor. Einziger Wermutstropfen: Die Zutaten stimmen nicht 1:1 mit der Checkliste des BBK überein. Vorab daher prüfen, inwieweit die lagerfähigen Zutaten zu Hause sind.

Duschen, Zähne putzen, Hände waschen

All diese Dinge sind wie Essen und Trinken selbstverständlich in unserem Leben. Erst wenn kein Wasser mehr fließt, wird dieser Luxus deutlich. Eine ausreichende Menge an Seife, Waschmittel, Zahnpasta und ja, Toilettenpapier in Maßen gehören daher in den Vorratsschrank. Bleibt ausreichend Zeit, sollte im Notfall Wasser in Behältern wie Eimer, Töpfen, Kanistern oder Badewanne zum Kochen, Waschen und für die Toilettenspülung gesammelt werden. Länger haltbar bleiben die Wasservorräte mit Entkeimungsmitteln aus dem Campinghandel.

Was gehört in die Hausapotheke, welche Dokumente müssen griffbereit vorliegen, welche Kleidungsstücke eignen sich für das Notfallgepäck, die beste Planung findet in der gesamten Familie statt. Nur so kann für jeden Einzelnen eine Ausnahmesituation erträglich bleiben. Insbesondere sollte geklärt sein, wie bleiben Menschen in einem Katastrophengebiet auf dem Laufenden, wenn sie durch heftigen Schneefall oder Hochwasser von der Außenwelt abgeschnitten sind? Mit dem Mobiltelefon besteht natürlich die Möglichkeit, erste Informationen zu erhalten. Doch bei Stromausfall ist selbst der stärkste Akku irgendwann platt. Das Bundesamt empfiehlt ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio bereitzuhalten.

Wichtige Informationen über mögliche Gefahren gibt es auch auf der Website des BBKs oder von NINA. NINA ist eine Notfall-Informations- und Nachrichten-App. Deutschlandweit warnt das System vor heranziehenden Gefahren. Über eine Push-Funktion gibt die kostenlose App zeitaktuell Hinweise. Notfalltipps und Experten helfen, auf mögliche Gefahren vorzubereiten.

Helfer vor und in der Not

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Ihr Heim ist Ihr Castle? Aber ist Ihr Zuhause auch sicher? Eine Frage, die jetzt geklärt werden kann. Im Katastrophenfall ist es das Handwerk, das unmittelbar helfend zur Seite steht. Doch mit Blick auf bauliche Maßnahmen können Dachdecker, Elektroniker, Fliesenleger oder Anlagentechniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik die Sicherheit des Hauses lange vor einem Katastrophenfall steigern.

Dachdeckungen lassen sich beispielsweise mit Sturmhaken und einer ausreichenden Vernagelung sichern. Schneefanggitter beugen Dachlawinen vor. Geneigte Dächer können mit Windrispen in kreuzweiser Anordnung angebracht werden. Fliesenbeläge und wasserfeste Bau- und Dämmmaterialien in den Untergeschossen sorgen für eine effektive Entsorgung von Wasser und Schlammrückständen. Elektroanlagen können hinsichtlich des Schutzes vor Überspannung überprüft und bei Bedarf ergänzt werden.

Die Liste der Vorsorgemaßnahmen ist lang. Bevor es also Alarm heißt, können wir alle Vorkehrungen für den Notfall treffen. Nichts muss dem Zufall überlassen bleiben. Über eine persönliche Notfallplanung nachzudenken und Informationen über das richtige Handeln einzuholen, macht Sinn. Denn im unwahrscheinlichen Fall einer Katastrophe kommt es auf jeden Einzelnen an!


DOWNLOAD RATGEBER

QR-Code scannen oder klicken & NINA herunterladen! Foto: © DHBQR-Code scannen oder klicken & NINA herunterladen! Foto: © DHBDie Broschüre "Katastrophen Alarm", ein Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen sowie die Checkliste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe kann hier heruntergeladen werden. handwerksblatt.de/bbk

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Text: / handwerksblatt.de

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