Carrera: Immer am Drücker
Wer fliegt, verliert. Seit den 60er Jahren begeistert Carrera mit ausgeklügelten Rennstrecken und coolen Autos in Miniatur. Das Spiel für den Wohnzimmerboden bringt Jung und Alt groß in Fahrt.
Duell am Boden. Mit dem Kult-Boliden Porsche 911 RSR und dem Ford GT Race Car "No 66" gehen zwei Giganten des Motorsports an den Start. Wenngleich nur im Maßstab 1:32, beweisen die Modellautos von Carrera, dass sie ihren großen Vorbildern in Sachen Spaß und Spannung in nichts nachstehen. In den 60er Jahren startet die Erfolgsgeschichte des Motorsports fürs Wohnzimmer.
Mit "Carrera Universal" brachte Hermann Neuhierl 1963 die erste elektrisch betriebene Carrerabahn auf den Markt. Die Faszination geht vor allem von den liebevoll designten Fahrzeugmodellen aus. Von Anfang an werden die Minis in enger Zusammenarbeit mit der Automobilindustrie produziert. Die Vorbilder kommen aus der Formel 1 oder der Tourenwagenszene. Zu den originalgetreuen Nachbildungen gehören Rennlegenden wie Ferrari, Porsche oder Bentley.
Es hat Klick gemacht
Foto: © Carrera Revell GroupAber nicht nur die sogenannten Slotcars begeistern die Herzen von Groß und Klein. Der Spaß beginnt schon mit dem Aufbau der Rennstrecke. Eltern rutschen mit ihren Kindern über den Boden. Stecken die geraden Teilstücke mit Kurven und Weichen zusammen. Damit die Rennboliden später über die Stecke sausen können, werden die extra breiten Schienen im Maßstab 1:24 mit einem roten Clip zusammengesteckt. Allein das klickende Geräusch löst eine Vorfreude auf das erste große Rennen aus.
Bevor es jedoch losgehen kann, überlegen Sie, wo Sie die Rennstrecke aufbauen möchten. Denn beispielsweise die Action-Strecke der Carrera Digital 132 "GT Face Off" kommt auf eine enorme Gesamtlänge von acht Metern. Je nach Zubehör kann der Aufbau von einer Stunde bis zu mehreren Stunden dauern.
Wer fliegt, verliert!
Ein weiteres Wow-Erlebnis gibt es beim ersten Kontakt der Fahrzeuge mit der Spurrille. Ausgestattet mit echten Xenon-Frontscheinwerfern und Rücklichtern erwachen die Boliden zum Leben und das Duell um die besten Plätze kann beginnen. Auf Knopfdruck surren die farbenfrohen Flitzer im Fullspeed mit Spurwechsel und Überholungen los. Bei dem rasanten Spiel geht es vor allem um Geschicklichkeit. Ein besonderes Vergnügen ist der Spurenwechsel. Beim Drücken der Handregler ist ein feines Fingerspitzengefühl bei der Doppelweiche und Spurwechselkurve gefragt. Denn wer aus der Bahn fliegt, verliert.
"Die Modelle im Renneinsatz unterliegen den gleichen physikalischen Gesetzen wie die Rennautos und Sportwagen im Maßstab 1:1", erklärt die Hersteller, dass den Fliehkräften mit einem optimalen Schwerpunkt entgegengewirkt werden muss. Wie im echten Leben müssen sich die Spieler daher an den perfekten Beschleunigungspunkt herantasten und rechtzeitig auch auf die Bremse treten.
Gegen die Bestzeit antreten
Foto: © Carrera Revell GroupMit der digitalen Technologie können bis zu sechs Fahrzeuge an den Start gehen. Mit Höchstgeschwindigkeit lassen Sie beim Home-Racing die Konkurrenz einfach hinter sich. Ein weiterer Clou: Alle Fahrzeuge sind für den digitalen wie auch analogen Speed geeignet. Eine Ghost- und Safety-Funktion erlaubt zudem das Fahren gegen ein Fahrzeug, das wie von Geisterhand gesteuert die Runden in einem vorprogrammierten Tempo fährt.
Dafür sorgt die Control Unit. Die Steuerungsanlage ist gewissermaßen das Cockpit. Hier werden die erfolgreich absolvierten Runden gelistet. Zudem können alle nötigen Einstellungen vor dem Rennen vorgenommen und die Slotcars auf ihren Renneinsatz vorbereitet werden. Je nach Vorliebe und Fahrstil lassen sich über die Kontrolleinheit die Geschwindigkeit und die Bremskraft in zehn Stufen einstellen.
Last but not least: Anspruchsvolle Rennpiloten können eine Pit Lane einrichten. Damit lässt sich zum Beispiel eine Tank-Funktion aktivieren und der Verbrauch überprüfen. Sind die Vorbereitungen abgeschlossen, die Fahrzeuge ein letztes Mal gecheckt, heißt es Runde für Runde: Volle Power go for fun. Ergattern Sie einen Platz auf dem Podest. Auch wenn der zurzeit eher auf dem Sofa oder Küchenstuhl zu finden ist.
Slotcars (Slot = Spur) sind Nachbildungen von echten Automobilen. Einige sind mit Karosserien ausgestattet. Sie werden für die sogenannten Slotcar-Rennen verwendet.
Interview: Go for Power
Seit Jahrzehnten rasen Mini-Boliden im Maßstab 1:32 auf der Rennbahn von Carrera. Ein Erfolgsrezept: die Nachbildung der Spielzeugautos nach den großen Vorbildern des Rennsports. Der Motorsport fürs Wohnzimmer begeistert Jung und Alt. Worin die Faszination liegt, welchen Fahrspaß Motorsportfans mit den neuen Technologien erwartet und welche Neuerungen es geben wird, erzählt im Interview Stefan Krings, CEO Carrera Revell Group.
Stefan Krings Foto: © Carrera Revell GroupDHB: Wann beginnt Ihre erste Erinnerung an die Carrerabahn?
Stefan Krings: Ich bin tatsächlich erst mit dem Eintritt in die Carrera-Revell Gruppe persönlich der Rennbahn nahegekommen. Beruflich hatte ich aber 2002 während meiner Nintendo-Zeit bereits Kontakt mit „Carrera Power Slide“-Rennbahn.
DHB: Was war Ihr schönstes Erlebnis mit der Carrera-Bahn?
Stefan Krings: Innerhalb dieser recht kurzen Zeit erstaunlich viele. Aber ein absolutes Highlight waren die Rennen während der Spielwarenmesse 2020 auf der riesigen Rennbahn in der Carrera Erlebniswelt in Oberasbach.
DHB: Das spannende Autorennen gibt es seit den 60er Jahren?
Stefan Krings: Richtig, bereits seit über 50 Jahren begeistert die Marke Carrera Generationen von Auto- und Motorsport-Fans weltweit und bringt echtes Motorsportfeeling nach Hause. Als im Jahr 1963 die erste Carrera-Autorennbahn präsentiert wurde, konnte niemand ahnen, dass über fünf Jahrzehnte später Carrera unangefochtener Weltmarkführer im Slotcar-Segment ist.
DHB: Carrera Digital 132. Was hat es damit auf sich?
Stefan Krings: Das System Carrera Digital 132 empfehlen wir für den Fahrspaß mit der ganzen Familie. Hier kann wirklich jeder, egal welchen Alters, den Handregler durchdrücken. Die Geschwindigkeit lässt sich auch für jeden Fahrer individuell einstellen, so dass der vielleicht nicht so erfahrene Großvater gegen seinen Enkel eine realistische Chance auf den Sieg hat. Alle Fahrzeuge sind sowohl für den digitalen als auch analogen Spielbetrieb sofort einsetzbar. Zudem verbindet sie damit die klassische, analoge Rennbahnwelt mit den faszinierenden Möglichkeiten des digitalen Zeitalters. Bis zu sechs Fahrer können gleichzeitig auf der Rennstrecke fahren, dabei können die Fahrzeuge eine Maßstabsgeschwindigkeit von bis zu 600 km/h erreichen. Die Slotcars haben einen Maßstab von 1:32 und die Schienen 1:24. Empfohlen ist das System für Kids ab 8 Jahren.
DHB: Wird es demnächst weitere Neuerungen geben?
Stefan Krings: Ja, wir haben auch dieses Jahr wieder spannende Neuheiten für alle großen und kleinen Rennpiloten. Eine spannende Neuerung ist das neue Carrera GO!!! System „Build‘n Race“. Mit speziellen Crossbars und Clips wird die Fahrbahn mit der farbenfrohen Welt bekannter Bausteine verbunden. Vor Rennbeginn können die Fahrzeuge nach Wunsch kreiert werden: Dabei sind der Fantasie der Piloten keine Grenzen gesetzt. Die bunten Trucks und coolen Flitzer sowie Strecken, Brücken, Überfahrten und Hindernisse können mit den Bausteinen, die man bereits zu Hause hat, nach Belieben gestaltet, aber auch schnell wieder umgebaut werden. Die Sets sind in drei verschiedenen Streckenlängen verfügbar: 3,6 Meter, 4,9 Meter und die längste Rennbahn mit 6,2 Metern. Des Weiteren gibt es bei Carrera Evolution einen Relaunch. Die meisten Fahrzeuge sind ab sofort mit einer coolen Front- und Heckbeleuchtung ausgestattet, zusätzlich können die Slotcars jetzt im Advanced- oder Beginner Modus (100/70 Prozent) über die Rennstrecke heizen, um jedem, egal ob Anfänger oder Profi, die Chance auf einen Sieg zu geben. Außerdem sorgen die elektronischen Handregler jetzt für noch präzisere Steuerung der Fahrzeuge. Das Evolution System ist perfekt für Piloten ab 8 Jahren geeignet.
Text:
Brigitte Klefisch /
handwerksblatt.de
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