Der Transporterklassiker Caddy von Volkswagen kommt jetzt in fünfter Generation – schicker, sparsamer und fit für das digitale Zeitalter. Wir haben ihn für Sie getestet.
Ein neues Auto in der einer alten Ziegelei? In Zeiten von Corona war das der passende Ort, um die Hygiene-Vorgaben einzuhalten, nutzte aber letztlich doch nichts. Explodierende Infektionszahlen stoppten die Fahrvorstellung noch bevor sie so richtig beginnen konnte. Dabei hatte VW Nutzfahrzeuge nicht nur interessante Routen anzubieten gehabt, sondern auch den neuen Caddy in fünfter Generation, der optisch wie technisch gut dazu gewonnen hat.
Die verbesserte Optik konnte man schon zur Weltpremiere im Frühjahr sehen, jetzt ging es in der Fahrvorstellung darum, was der komplett neu konstruierte Caddy in der Praxis dazu gewonnen hat. Bleiben wir erst einmal bei den Dimensionen.
Der neue Caddy basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB), der auch im Golf 8 eingesetzt wird. Er kommt mit zwei Radständen als Kombi und als Van daher und hat dank MQB im Vergleich zum Vorgänger schon einen längeren Radstand. Der wuchs von 2.682 auf 2.755 Millimeter.
Mehr Platz
Das bedeutet eine bessere Raumnutzung. Das zeigt sich am besten bei der Kastenwagenversion. Denn der Caddy Cargo und der Caddy Cargo Maxi mit dem langen Radstand lassen sich beide mit einer Europalette quer vom Heck beladen. Zwischen den Radkästen ist der Laderaum auf 1.230 Millimeter angewachsen, was auch bedeutet, dass sich im Cargo Maxi sogar zwei Europaletten transportieren lassen.
Möglich macht das eine breitere Schiebetür, die um 14 Zentimeter auf 84 Zentimeter gewachsen ist. Für den Laderaum heißt das: Der Caddy Cargo bietet 3,1 Kubikmeter Volumen, die Maxi-Version 3,7 Kubikmeter.
In der Kombi-Version sind fünf Sitze Standard. Egal ob Standard- oder Maxi-Version, in beiden können Käufer eine dritte Sitzreihe optional ordern.
Der Unterschied zum alten Caddy: Die Sitze lassen sich einzeln entnehmen, sie sind auch weiterhin klapp- und faltbar, so dass die Innenraumgestaltung wesentlich flexibler ist.
Digitales Cockpit
Komplett neu ist natürlich auch das Armaturenbrett, das als Standard analoge Instrumente, aber auch komplett digitalisierte Anzeigen bietet. Digital Cockpit nennt sich die Option, die kombiniert mit dem passenden Navi- und Entertainmentsystem eine digitale Landschaft mit Touchscreen im Caddy bietet. Von da ist der Sprung zu den elektronischen Helfern nicht weit. Hier profitiert der Caddy vom MQB und weist viele, für den Stadtlieferwagen neue Assistenzsysteme auf.
19 Systeme insgesamt listet VW für den Caddy auf, fünf davon sind neu. Dazu zählen etwa der Travel Assist mit der Option auf einem assistierten Fahren, der Abbiegeassistent und natürlich der Trailer Assist, den VW mit seinem Crafter so effektvoll in (Werbe-) Szene gesetzt hat.
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Einen Teil der Pressepräsentation verwendet VW auf die Motoren und auf die Reinigung der Abgase per Twindosing. Die Abgasanlage verfügt über zwei SCR-Katalysatoren, Adblue wird also zweimal eingespritzt, um die Abgase vom Stickoxyd zu befreien.
Das gilt natürlich nur für die Dieselaggregate, die es in den drei Leistungsstufen 55 kW/75 PS, 75 kW/102 PS und 90 kW/122 PS gibt. Sie lassen sich mit einem Sechsgang-Handschalter oder Sieben-Gang-DSG kombinieren. Neben den TDI hat der Caddy auch einen Turbobenziner (TSI) im Angebot. Der Motor leistet 84 kW/114 PS. Geplant ist ab 2021 zudem ein Erdgasmotor mit 96 kW/130 PS sowie ein Plug-in-Hybrid.
Immerhin sollen die Aggregate deutlich weniger verbrauchen und damit auch weniger Schadstoff ausstoßen als die Vorgängermodelle. Laut VW soll der TDI mit der 102-PS-Maschine und Handschalter 4,7 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Verglichen mit dem Aggregat aus der Vorgänger-Baureihe sind das 1,4 Liter weniger.
Besserer Fahrkomfort
Die Fahrt zeigt einmal mehr: Volkswagen kann Nutzfahrzeuge. Der Caddy weist hat die guten Qualitäten wie Fahrwerk, Beschleunigung und Kurvenverhalten übernommen und noch einmal verbessert. Der Austausch der Blattfedern gegen Schraubenfedern hat dem Fahrkomfort gut getan. Die Lenkung ist direkter und knackiger geworden. Schade nur, dass wir nur einen unbeladenen Kastenwagen bewegen durften.
Fazit
Optisch wie technisch hat der Caddy dank MQB einen Sprung nach vorn gemacht. Preislich fängt der Caddy Eco bei netto 17.985 Euro für den Diesel mit 55 kW/75 PS an, der Caddy Maxi startet mit dem kleinsten Diesel bei netto 21.380 Euro.
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