Wirtschaftsinstitute: "Erholungsprozess verzögert sich abermals"
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sehen auf die deutsche Wirtschaft in ihrer aktuellen Prognose schwierige Zeiten zukommen. Sie erwarten einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von nur 2,7 Prozent für dieses Jahr.
"Die deutsche Wirtschaft steuert durch schwieriges Fahrwasser." Das schreiben die führenden Wirtschaftsinstitute in ihrer aktuellen Konjunkturprognose. Sie korrigieren ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr deutlich nach unten und gehen nun nur noch von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 2,8 Prozent für das laufende Jahr aus. Im Herbst sagten sie noch ein Wachstum von 4,8 Prozent für 2022 voraus.
GemeinschaftsdiagnoseHier finden sie die ausführliche Prognose der Wirtschaftsforschungsinstitute.Mit Wegfall der Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie habe die deutsche Wirtschaft zwar Aufwind bekommen, die "Schockwellen durch den Krieg in der Ukraine" nehme der Wirtschaft diesen Wind aber wieder aus den Segeln, sodass sich der Erholungsprozess sich weiter verzögere.
Rezession droht
Demnach würde das Niveau der Wirtschaftsleistung vor der Corona-Krise erst im dritten Quartal dieses Jahres wieder erreicht werden. Bei einem sofortigem Lieferstopp von russischem Gas drohe gar eine "scharfe" Rezession. "Wirtschaftspolitisch käme es dann darauf an, marktfähige Produktionsstrukturen zu stützen, ohne den Strukturwandel aufzuhalten", so die Institute.
Für das kommende Jahr erwarten die Forscher ein Wachstum des BIP von 3,1 Prozent. Zuvor hatte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Ende März ein Wachstum des BIP um 1,8 Prozent in diesem und um 3,6 Prozent im nächsten Jahr vorausgesagt.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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