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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Ein Chat-Bot hilft im Vorfeld dabei, zum Beispiel immer wiederkehrende Fragen von Kunden zu beantworten. Dann bleibt mehr Zeit für andere wichtige Tätigkeiten. (Foto: © nicoelnino/123RF.com)
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Digitales Handwerk - Themen-Specials
Oktober 2022
Handwerk 4.0: Aktuellen Studien zufolge bevorzugen die meisten Kunden digitale Kanäle für die Kommunikation mit Unternehmen. Worauf sollten Betriebe achten? Wie können sie durch klare Konzepte Zeit und Geld sparen?
Spätestens seit Corona hat sich die Kommunikation mit Kunden ins Internet verlagert: In einer Studie von Convios Consulting im Auftrag von GMX und Web.de sagten fast 72 Prozent der Befragten im November 2020, dass sie mit Unternehmen am liebsten per Mail kommunizieren. Dies ist für Handwerksbetriebe eine besondere Herausforderung, denn die Kommunikation im Internet unterliegt eigenen Regeln. Denn Kunden erwarten kurze Reaktionszeiten, und durch das Fehlen von nonverbalen Signalen ist die Wahrscheinlichkeit von Missverständnissen größer – vor allem in Mails oder in sozialen Medien. Doch mit der richtigen Kommunikationsstrategie haben Handwerker die Chance, Kunden online zu begeistern.
Von den größten Vorteilen der digitalen Kommunikation profitieren Handwerker und Kunden gleichermaßen: Denn Nachrichten lassen sich überall und zu jeder Tageszeit am Smartphone, Tablet und PC lesen oder schreiben. Nach dem Absenden sind alle Informationen in Sekundenschnelle am Ziel – und das sehr viel kostengünstiger als herkömmliche Briefpost. Gerade für Handwerker ist es außerdem ein großes Plus, dass sie nicht immer wieder durch Anrufe bei der Arbeit unterbrochen werden.
Die Auswahl der digitalen Kommunikationskanäle sollten Handwerker an ihren Zielgruppen ausrichten: E-Mails gehören in den meisten Fällen zum Standard, für manche Kundengruppen sind soziale Medien, wie Instagram oder Facebook, eine gute Ergänzung. Aber auch DSGVO-konforme Messenger können sinnvoll sein, zum Beispiel Threema. Besonderen Service bieten Betriebe, wenn sie eine Chat-Funktion oder einen Chat-Bot direkt auf der eigenen Homepage anbieten.
"Das Ziel der digitalen Kundenkommunikation sollte immer sein, das eigene Unternehmensimage durch ein professionelles Bild zu stärken."
Mit einer passenden digitalen Kommunikationsstrategie haben Handwerksbetriebe die Chance, ihre Effizienz zu optimieren. Dazu gibt es bei der Kommunikation im Internet mehrere Ansatzpunkte: Antworten zu immer wieder auftauchenden Standard-Fragen können Handwerker zum Beispiel in einem FAQ-Bereich auf ihrer Homepage bereitstellen (»Frequently Asked Questions« = häufig gestellte Fragen). So lässt sich das Nachrichten-Aufkommen oft deutlich verringern. Für manche Gewerke reduziert darüber hinaus ein Online-Terminkalender oder -Reservierungssystem das Nachrichtenaufkommen beträchtlich.
Wenn Kunden dann doch auf digitalen Wegen an den Betrieb herantreten, sollten automatisierte Antworten direkt darüber informieren, dass die Nachricht eingegangen ist – und zeitnah beantwortet wird. So gewinnen Handwerker etwas Zeit, und der Kunde bekommt ein besseres Gefühl, weil er weiß, dass seine Anfrage nicht verloren gegangen ist. Um bei der Antwort Zeit zu sparen, sollten Handwerker mehrere Textbausteine vorformulieren, die dann je nach Bedarf zusammengefügt und individuell angepasst werden.
Und auch, wenn Fehler menschlich sind: Den besten Eindruck hinterlassen Nachrichten, bei denen Inhalte und Rechtschreibung durch Fehlerfreiheit glänzen. Das Aktivieren der automatischen Rechtschreibprüfung im Text- und Mailprogramm ist oft ein erster hilfreicher Schritt. Das Gegenlesen von Kollegen hilft danach, eventuelle Flüchtigkeitsfehler aufzuspüren.
Für die Beantwortung digitaler Nachrichten sollten Betriebe täglich etwas Zeit reservieren, um Kunden mit Angeboten, Fotos, Erläuterungen oder gewünschten Unterlagen zu versorgen. Wenn wechselnde Mitarbeiter für die Beantwortung von Kundenanfragen verantwortlich sind, leistet ein Customer-Relationship-Management-System (CRM) gute Dienste. Denn hier werden alle bisherigen Rechnungen, Projekte und die bisherige Kommunikation gespeichert, so dass Mitarbeiter bei jedem Kunden sofort im Bilde sind.
Auf der Kundenseite ist es meist eine sehr positive Erfahrung, wenn nicht jedem Mitarbeiter die Anfrage oder das Problem neu erklärt werden müssen. Für einen kompetenten Eindruck ist es dabei besonders wichtig, dass Handwerker jeden Kontakt mit allen Gesprächsinhalten dokumentieren. Dies hilft auch, wenn Kunden den Kommunikationskanal wechseln – zum Beispiel von Mails zu telefonischen Anfragen oder umgekehrt.
Das Ziel der digitalen Kundenkommunikation sollte immer sein, das eigene Unternehmensimage durch ein professionelles Bild zu stärken. Dies gelingt am besten, wenn Handwerker alle Anfragen zeitnah, freundlich und kompetent beantworten. Wenn Betriebe ihre Kommunikation auf diese Weise mit einem klaren Konzept professionalisieren, ist dies ein wichtiges Element, um die Kundenbindung und -zufriedenheit mit einfachen Mitteln zu erhöhen.
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