Bund und Länder verschärfen Corona-Regeln
Bund und Länder haben sich auf Verschärfungen der Corona-Maßnahmen geeinigt. Das Handwerk begrüßt die Beschlüsse.
Die vierte Corona-Welle ist in vollem Gange, deswegen haben Bund und Länder bei einem vorgezogenen Gipfelgespräch schärfere Maßnahmen beschlossen. Im gesamten Einzelhandel soll künftig eine 2G-Regelung gelten (geimpft oder genesen) – ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Diese Regel soll auch bei Freizeitveranstaltungen (Kino, Theater, Restaurants) angewandt werden. Außerdem werden für Ungeimpfte Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich eingeführt. Das Impftempo soll noch einmal deutlich steigen.
Sollte sie Sieben-Tage-Inzidenz den Wert von 350 übersteigen, werden Clubs und Diskotheken geschlossen. Für Großveranstaltunge werden maximal 15.000 Menschen im Freien und 5.000 in Innenräumen zugelassen beziehungsweise höchstens 30 bis 50 Prozent der Kapazität. Auch hier gilt die 2G- oder optional die 2G-plus-Regel. In Schulen soll das Tragen eines Mund-Nasenschutzmaske obligatorisch gelten. Neben einer einrichtungsbezogenen Impfpflicht, etwa für Pflegeheime oder Krankenhäuser, soll es eine allgemeine Pflicht geben. Der Bundestag wird darüber abstimmen.
Planungssicherheit für die Betriebe
Hans Peter Wollseifer Foto: © ZDH/Boris TrenkelDas Handwerk begrüßt die Pläne von Bund und Ländern und ist erleichtert, dass ein erneuter genereller Lockdown wie auch eine weitere Bundes-Notbremse zunächst vermieden wird. "Dabei wird mit den gemeinsamen Vereinbarungen zu einem deutlich forcierten Vorantreiben der Impfungen, gezielten Kontaktbeschränkungen entsprechend der örtlichen Infektionssituation sowie Zugangs- und Testvorgaben für Veranstaltungen und das Arbeiten in unseren Betrieben eine wichtige Orientierung für den weiteren Weg der Corona-Bekämpfung gegeben", sagt Hans Peter Wollseifer.
Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks lobt die Pläne für "bundeseinheitliche Eindämmungsschritte", die den Betrieben Planungssicherheit gebe. Er appelliert an alle Ungeimpften, sich immunisieren zu lassen. "Persönlicher Impfschutz ist zugleich ein notwendiger solidarischer Beitrag zum Schutz der Betriebe und ihrer Beschäftigten und Auszubildenden." Deswegen sei es richtig, dass Bund und Länder das Impftempo deutlich erhöhen wollen.
"Beschränkungen schmerzlich, aber notwendig"
"Einige der Beschränkungen sind ohne Frage schmerzlich – etwa für unsere Lebensmittelbetriebe, die rund um Veranstaltungen arbeiten und alle Handwerker mit Ladengeschäft", sagt Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW. Die beschlossenen Maßnahmen seien erforderlich, um der vierten Welle nicht permanent hinterherzulaufen. Denn sonst wird sich ein pauschaler Lockdown für ganze Branchen kaum verhindern lassen. "Das Gebot der Stunde lautet also: Schnell impfen und 2G konsequent kontrollieren, um endlich wieder vor die Welle zu kommen."
Endlich zeichne sich ein entschlosseneres und an einheitlichen Kriterien orientiertes Handeln der politisch Verantwortlichen ab, erklärt Manuela Härtelt-Dören. "Wir sind froh, dass die bisherigen Regelungen für Friseursalons zunächst fortbestehen. Eine pauschale 2G-Plus-Regel würde lediglich für das Wegbleiben von Kundinnen und Kunden und die Abkehr in die Schwarzarbeit ohne Hygiene- oder Sicherheitsmaßnahmen sorgen", so die Präsidentin des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks. Ein harter Lockdown für das Friseurhandwerk müsse weiterhin verhindert werden.
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale DHB registrieren!
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben