Handwerk: Frauen gehen in Führung
Sie gründen und leiten erfolgreiche Handwerksbetriebe. Sie engagieren sich im Ehrenamt und bilden aus. Frauen gehen in Führung: So heißt eine erfolgreiche Veranstaltungsreihe der HWK Düsseldorf.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Frauen im Handwerk
Sandra Gronemeier soll mal nach ein paar Bier gesagt haben "Schneidern ist mein Yoga". Und so ganz möchte die erfolgreiche Maßschneidermeisterin diese Aussage nicht dementieren. Sie ist mit großer Leidenschaft selbstständig, bildet aus, ist Obermeisterin der Damenschneider-Innung und im Vorstand des Landesverbandes, gehört dem Vorstand der Handwerkskammer Düsseldorf an, ist Sachverständige und ehrenamtliche Richterin beim Arbeitsgericht.
Und mit dieser Karriere hat die gebürtige Ostwestfalin alle überzeugt, die einst die Nase gerümpft haben, als sie sich nach der Schule für eine Ausbildung im Schneiderhandwerk entschied, als die Mitschüler zum Studium wegzogen und die Eltern sich eine Banklehre für die Tochter gewünscht hatten. "Das ist ja ein typischer Frauenberuf", habe der Vater kopfschüttelnd gesagt. Und: "Wie soll man denn davon leben?"
Und man kann doch davon leben – auch als Frau
(v. l.): Abteilungsleiterin Claudia Schulte, Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann, Vorstandsmitglied Sandra Gronemeier und Janine Kirchmair, KISO Hairlounge, Willich. Foto: © HWK Düsseldorf / W. MeyerSandra Gronemeier hat mit sehr viel Ehrgeiz und permanenter Weiterbildung allen gezeigt, wie das geht. Ihr Modeatelier Gronemeier Couture ist über die Grenzen der Landeshauptstadt hinaus bekannt.
Solche Karrieren gab es zuhauf auf dem Podium und im Publikum beim Aktionstag "Frauen gehen in Führung" der Handwerkskammer Düsseldorf. Gründerinnen und weibliche Führungskräfte (und solche, die es werden wollen) waren zu Vorträgen und zum Austausch in die Kammer gekommen. Bereits zum vierten Mal hat die Leiterin der Betriebsberatung der Kammer Claudia Schulte die Veranstaltung auf die Beine gestellt.
"Unausgeschöpfte Zielgruppe"
Es gibt eine geschlossene Facebook-Gruppe "HWK Düsseldorf - Frauen gehen in Führung". Die Gruppe verwaltet Claudia Schulte, Leiterin der Betriebsberatung. Sprechen Sie sie einfach an!Handwerkerinnen möglichst in einer frühen Phase ihrer Karriere-Überlegungen zu identifizieren, sie in ihren Überlegungen in Richtung unternehmerischer Selbstständigkeit zu beraten, zu stärken und im weiteren Prozess fördernd zu begleiten, das hat sich die Handwerkskammer seit einigen Jahren zu einer ihrer Schwerpunktaufgaben gemacht, heißt es.
"Denn Frauen sind die größte unausgeschöpfte Zielgruppe, wenn es um die Qualifikation auf Meisterebene, um Unternehmensgründung und um Betriebsnachfolge geht", so Claudia Schulte.
Die Teilnehmerinnen hatten viel Gelegenheit zum Netzwerken und erlebten interessante Workshops zu Themen wie Markenbildung, Digitalisierung und Mitarbeiterbindung.
Nutzen Sie die Beratung Ihrer Kammer
Tipp: Gründerinnen und Unternehmerinnen im Handwerk, die sich zu diesen oder anderen Themen Unterstützung holen möchten, können sich jederzeit an die Berater ihrer zuständigen Handwerkskammer wenden. Die Beratung ist kostenlos!
Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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