Digitales Netzwerken im Hub
Der Verein münsterland.digital bildet ein Innovationszentrum zur Förderung der digitalen Transformation. Auch das Handwerk ist dabei.
Anfang März wurde der Digital Hub münsterland am Stadthafen von Münster eröffnet, Ende März kamen die Mitglieder auf Haus Kump der Handwerkskammer Münster erstmals zusammen – darunter Unternehmen, Hochschulen, Institutionen, Verbände und Startups.
Der Digital Hub ist eines von landesweit sechs neuen Innovationszentren zur Förderung der digitalen Transformation. Kernidee ist, dass kreative Startups mit etablierten Unternehmen innovative Geschäftsprozesse und -modelle vorantreiben und idealerweise Wertschöpfung erzeugen. Das wird vom Land NRW gefördert.
Zu den Mitgliedern zählen auch einige Handwerksbetriebe
Im Münsterland wurde der Hub vom gemeinnützigen Verein münsterland.digital ins Leben gerufen. Zu den fast 90 Mitgliedern zählen die Handwerkskammer Münster und auch einzelne Handwerksbetriebe, darunter das Autohaus Beresa (Münster), der Maschinenbauer Jüke Systemtechnik (Altenberge) und der Gebäudetechnik- sowie Kabel- und Rohrleitungsbetrieb Josef Beermann (Hörstel).
Rainer Niehaus, Geschäftsführer bei Beermann, spricht von zweierlei Netzwerken: physikalischen und organisatorischen. Der Aufbau von digitalen Netzwerken in Gebäuden und Außenanlagen gehöre zur Angebotspalette des Familienunternehmens, das in den Sparten Elektro, Sanitär-Heizung-Klima, Erneuerbare Energien, den Kabel- und Rohrleitungsbau sowie der Horizontal-Spühlbohrtechnik arbeite. Hier verfüge es bereits über Erfahrungen in der Verbindung einzelner Geräte.
Das Netzwerken mit anderen Unternehmen sei von der Suche nach innovativen Ideen motiviert, so Niehaus: "Den Digital Hub betrachten wir als Sprungbrett, um unseren Betrieb zukunftsorientiert am Markt zu positionieren. Dort sind Startups beteiligt, wir haben dagegen eine 70-jährige Unternehmenstradition und erhoffen uns durch die Zusammenarbeit frische Impulse."
"Das Handwerk ist es gewohnt, Veränderungen mitzugestalten."
"Das Handwerk ist es gewohnt, Veränderungen mitzugestalten. So sehen wir die Digitalisierung als Chance – als Innovationstreiber und als Wegbereiter neuer Märkte", betonte Hans Hund, Präsident der Handwerkskammer Münster bei der Mitgliederversammlung. Das Handwerk sei dabei sowohl Betroffener als auch Gestalter des Digitalisierungsprozesses. Jedes Unternehmen werde sich dauerhaft auf die teilweise vollkommen neuen Arten der Kooperation und Kommunikation einstellen müssen.
Hans Hund: "Das Handwerk hat in den vergangenen Jahren schon deutlich in seinem Bemühen aufgeholt einen digitalen Weg zum Kunden zu finden – durch E-Commerce, Onlineshops, Websites und Social Media. Nicht allein die Vernetzung von Smartphones oder Laptops, sondern aller Geräte, die uns umgeben, spielt hier mit rein.
" Für die richtige Nutzung der Digitalisierung müssten Betriebe ihre Prozesse möglichst medienbruchfrei digitalisieren, die digitale Vernetzung mit Kooperationspartnern – Kunden oder Zulieferern – verstärken, die zunehmende Maschine-zu-Maschine-Kommunikation vorantreiben und ihre Mitarbeiter entsprechend weiterbilden. Der Verein münsterland.digital sei hier mit Projekten wie dem Digital Hub münsterland auf einem guten Weg.
Die Angebote des Hub richten sich an Mittelständler
Die Angebote des Hub (englisch: Knotenpunkt) richten sich an Anwender aus dem Mittelstand, die digitale Innovationen in ihrem Unternehmen implementieren möchten, Techies, die ihre digitale Kompetenzen im Hub ausbauen und weitergeben möchten, und Gründer, die ihre digitale Geschäftsidee weiterentwickeln und verbreiten möchten. Zum Service gehören beispielsweise die Kooperationsanbahnung zwischen etablierten Mittelständlern und Startups sowie Innovationsformate wie Hackathons (kollaborative Software- und Hardwareentwicklungsveranstaltungen) und Ideathons (Brainstormingveranstaltungen).
Obwohl fast alle Angebote des Vereins und des Digital Hub münsterland für jeden zugänglich sind, bietet der Hub Vereinsmitgliedern zusätzliche Mehrwerte, beispielsweise das Angebot "Zusammen Starten!" für das Implementieren von Strategien, um digitale Experimentierfelder zu beschreiten, exklusive Veranstaltungen zur Vernetzung von digitalen Vordenkern und zum Austausch über Ideen und den Zugang zum Expertennetzwerk mit Umsetzungskompetenz zu digitalen Geschäftsmodellen, agilen Entwicklungsmethoden und Trendthemen.
Über Hub-Satelliten wird münsterland.digital in das gesamte Münsterland wirken. Der Hub ist Teil der Förderinitiative Digitale Wirtschaft NRW. Die Initiative etabliert Digital Hubs in Aachen, Bonn, Düsseldorf/Rheinland, Köln, im Münsterland und im Ruhrgebiet. Es gibt keine spezielle räumliche Zuständigkeit; alle Handwerksbetriebe im Kammerbezirk Münster können sich an den Hub münsterland wenden.
Kontakt:
Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Münster ist Andreas Spiller. Er stellt den direkten Kontakt zum Hub her.
Tel.: 0251/ 5203-322.
muensterland.digital
Foto: © Peter Leßmann
Text:
Rainer Fröhlich /
handwerksblatt.de
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