Gute Nachrichten aus dem Ahrtal: Nach der Hochwasserkatastrophe starten sowohl Wirtschaft als auch Ausbildungszahlen wieder durch.

Gute Nachrichten aus dem Ahrtal: Nach der Hochwasserkatastrophe starten sowohl Wirtschaft als auch Ausbildungszahlen wieder durch. (Foto: © ronstik/123RF.com)

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Gute Nachrichten vom Handwerk für das Ahrtal

Die Ausbildungszahlen im Landkreis Ahrweiler steigen wieder – und in vielen hochwassergeschädigten Unternehmen ist der Betrieb wieder angelaufen.

Nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal Mitte Juli ist und bleibt gerade das Handwerk auf Deutschlands größter Wiederaufbaustelle gefragt. "Die Hilfsangebote kommen aus allen Teilen der Bundesrepublik und lassen nicht nach", weiß die Handwerkskammer Koblenz. Doch auch regionale, oft vom Hochwasser selbst betroffene Handwerksbetriebe, sind nach enormen Anstrengungen beim eigenen Wiederaufbau Teil des großen Ahrtal-Projektes. Über die Internetseite Handwerk baut auf werden handwerkliche Leistungen übersichtlich und nach Gewerken geordnet dargestellt. "Wir entwickeln diese Plattform kontinuierlich weiter, um die ständig wechselnden Anforderungen zu kommunizieren und auch die Planung zu optimieren", beschreibt Handwerkskammer-Hauptgeschäftsführer Ralf Hellrich einen dynamischen Prozess, der den Wiederaufbau begleiten und in seiner Koordination ständig verbessern soll.

Gute Nachrichten gibt es auch von der Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Koblenz: die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverhältnisse im Landkreis Ahrweiler, in dem auch die rund 600 Betriebe des Ahrtals liegen, ist gestiegen! "Die gelegentlich geäußerte Befürchtung, Ausbildung spiele für das Ahr-Handwerk nach den Auswirkungen der Flut nun erstmal nur eine Nebenrolle, wird über Zahlen deutlich widerlegt", äußert Hellrich. Im Vergleich zum Vorjahr (256) sind es zum 31. September 2021 sogar 272 neue Ausbildungsverhältnisse. "Hochwasserbedingte Lehrabbrüche gab es in keinem einzigen Fall", weiß die zuständige Beraterin Claudia Wildermann aus der Praxis. Im Gegenteil: Es gibt Fälle, da wurde gerade über Aufräum- und Reinigungsarbeiten eine erstklassige Bewerbung in den zerstörten Handwerksbetrieben "eingereicht". So in der Tischlerei Rönnefarth (Dernau). "Einer unserer Praktikanten hat sich mit vollem Einsatz und viel Motivation so stark eingesetzt, dass wir ihn entgegen unserer ursprünglichen Planung als vierten neuen Lehrling eingestellt haben", berichtet Tischlermeister Maik Rönnefarth. Der 23-jährige Jan Schreiner ergänzt nun die "Holzwürmer"-Truppe.

Und auch die Bäckerei von Wido Ockenfels in Mayschoß sendet eindeutig positive Nachrichten – in Geruchsform und verursacht durch frisches Backwerk: nach der Flut werden nun wieder frische Brötchen und Brot in der Traditionsbäckerei hergestellt. "Das war beim Anblick meiner Verkaufs- und Produktionsräume am Tag nach der nächtlichen Flut so überhaupt nicht vorstellbar", räumt der 46-jährige Bäckermeister ein, der seit 2006 in Mayschoß lebt und arbeitet. Doch wie viele andere auch ging er nach der Katastrophe in die Offensive: Aufräumen, Putzen, Instandsetzen und Weitermachen. In der Nacht zum 6. Oktober kehrte dann ein Stückchen Normalität zurück in seine Backstube und die Knetmaschinen wie auch die Öfen liefen. Am Morgen gingen dann nach fast drei Monaten Zwangspause die ersten frischen Brötchen über den improvisierten Verkaufstresen an die wartenden und dankbaren Kunden.

 

HintergrundHintergrund Weitere Informationen zu Hilfestellungen der Handwerkskammer Koblenz für betroffene Handwerksbetriebe: hochwasserhilfe@hwk-koblenz.de oder über die Vor-Ort-Koordination, Thorsten Mey, Tel. 0261 398127.

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Text: / handwerksblatt.de

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