21.939 Handwerksbetriebe
Lesen Sie hier einen Überblick über die historische Entwicklung im Kammerbezirk Koblenz seit dem Jahr 1930.
Vor 125 Jahren nahm die Handwerkskammer (HwK) Koblenz den Betrieb auf, zu Beginn des Jubiläumsjahrs 2025 zählt sie 21.939 Betriebe. Damit setzt sich ein Trend fort, der über zwei Jahrzehnte anhält. Vor 20 Jahren registrierte die Handwerksrolle der HwK 18.180 Mitgliedsbetriebe. Eine verlässliche Zahl der Handwerksbetriebe im HwK-Gründungsjahr 1900 gibt es nicht, da ein Register erst zu Jahresbeginn 1930 eingeführt wurde. 21.000 Betriebe waren es damals. Die Betriebsstrukturen sahen allerdings ganz anders aus als heute und wiesen neben dem Betriebsinhaber wenig bis gar keine Mitarbeiter aus. In Folge der Weltwirtschaftskrise 1929 suchten bis dahin angestellte Mitarbeiter in eigenständiger Arbeit ihr Glück, was sich auch in der Statistik der Betriebszahlen niederschlug. In Folge beider Weltkriege gingen aufgrund von Einberufungen von Handwerkern und kriegsbedingten Zerstörungen von Werkstätten auch die Betriebszahlen deutlich zurück. Viele Betriebe schlossen ganz oder wurden als "ruhend" gemeldet. So gab es 1936 noch 21.314 Betriebe, zu Beginn des letzten Kriegsjahres 1945 waren es nur 15.000.
Nach Kriegsende und mit dem Wiederaufbau stieg die Zahl der Betriebe beachtlich, auch weil es neben einer starken Nachfrage handwerklicher Leistungen über eine Neuordnung von Gebieten Zuwächse gab. Betriebe des Ober- und Unterwesterwaldes, der Region Unterlahn sowie St. Goarshausen wechselten von der Handwerkskammer Wiesbaden nach Koblenz. Ein unmittelbares Plus von 5.000 Handwerksbetrieben auf nun 23.486 war die Folge. Einen markanten Strukturwandel erlebte das Handwerk in den sogenannten Wirtschaftswunderjahren. Der Aufschwung trieb auch die Konjunktur im Handwerk an. Die Betriebszahlen stiegen auf über 25.000 – begleitet von einem radikalen Strukturwandel, der im Ergebnis weniger Betriebe und mehr Mitarbeiter zur Folge haben sollte. Verantwortlich dafür war eine Verschiebung durch technische Entwicklungen und des Wettbewerbs im Markt aufgrund von Massenwaren der Industrie. Mit einer Verdreifachung des Umsatzes im HwK-Handwerk zwischen 1962 und 1974 durchlief das Handwerk diese Phase, stark geprägt von einer wirtschaftlichen Abkühlung 1966/67 und der Ölkrise 1973. Die Betriebszahlen sanken innerhalb von 13 Jahren auf 14.879 (1975) – und damit um sagenhafte 40 Prozent. Diese Mitgliedszahl blieb bis zur Wiedervereinigung 1990 (15.000) relativ stabil, stieg in den Folgejahren leicht und kontinuierlich – und damit gesund – an. 2020 wurde die Marke von 20.000 nach oben durchbrochen, seitdem liegen die Zahlen darüber.
DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
Weitere Meldungen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Koblenz
Text:
HWK Koblenz /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben