Bäckerei Büsch testet erstmals einen E-Lkw
Die Handwerksbäckerei Büsch testet mit ihren Fahrern, ob sich ein E-Lkw im Arbeitsalltag bewährt. Vor allem der niedrige Einstieg in den Truck begeistert die Fahrer - aber auch, dass man ihn an einer normalen Pkw-Ladestation laden kann.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Elektromobilität für Handwerk & Mittelstand
Die Handwerksbäckerei Büsch ist schon lange auf der Suche nach einer Elektro-Alternative zu den konventionellen Lkw und wurde jetzt beim schwedischen Start-up Volta Trucks fündig. 14 Tage lang wird nun ein Prototyp bei Büsch im Echtbetrieb getestet.
Volta Trucks bietet einen 16-Tonnen-Einachser, der 225 Kilowatt (KW) Leistung bringt und für den Stadtverkehr ausgelegt ist. Mit seinen 200 Kilometern elektrischer Reichweite erfülle er perfekt die Voraussetzungen, die die Bäckerei für die Belieferung ihrer Fachgeschäfte gestellt hat, heißt es. Geladen werden kann der E-Lkw an einer normalen Pkw-Ladestation. Davon gibt es bereits einige auf dem Firmengelände von Bäckermeister und Brotsommelier Norbert Büsch in Kamp-Lintfort.
E-LKW noch selten in den FuhrparksBereits jeder siebte Pkw in den Fuhrparks von Unternehmen ist inzwischen voll oder teilweise elektrisch. Bei den Nutzfahrzeugen sind Verbrenner allerdings noch der vorherrschende Fahrzeugtyp, heißt es in einer aktuellen KfW-Studie von August 2023. Elektrische Fahrzeuge werden noch sehr selten genutzt und machen 2,4 Prozent des Bestands aus. Als Gründe nennt die KfW vor allem, dass E-Nutzfahrzeuge erst später technisch verfügbar waren - verbunden mit hohen Anschaffungskosten und einer "kaum vorhandenen Hochleistungs-Ladeinfrastruktur für den schweren Straßengüterverkehr". "Hier gibt es noch einen größeren Aufholbedarf", sagt die Chefvolkswirtin der KfW, Dr. Fritzi Köhler-Geib.
Der Einstieg in den LKW ist extrem niedrig
Vor allem der Einstieg in den Lkw begeistert die Fahrer. "Er ist so niedrig, dass ein bequemes Einsteigen ohne Kletterei möglich ist", berichtet Dirk Jonack, Geschäftsführer der Büsch GmbH. Der Fahrer sitze mittig und habe - dank einer 360-Grad-Kamera - einen kompletten Überblick über den Wagen. Zudem gibt es einen Kamera-Rückspiegel, was ebenfalls für einen LKW neuartig sei.
Zwei Wochen lang testet die Bäckerei den Prototypen. Foto: © Bäckerei BüschEin weiterer großer Vorteil: Ein Ausstieg ist auf beiden Seiten des Fahrerhauses möglich, was insbesondere bei Anlieferungen in Innenstädten, das Ein- und Aussteigen sicherer macht.
"Natürlich sind wir sehr gespannt auf die Meinungen der Büsch-Fahrer. Diese werden in ein Optimierungs-Programm für den E-LKW einfließen und uns helfen, das Fahrzeug noch weiter zu verbessern", berichtet Anders Röine, International Key Account Manager von Volta Trucks.
Dirk Jonack will nun mit den Fahrern testen, ob sich dieser E-LKW im Arbeitsalltag bewährt. Danach folgt der Entscheidungsprozess, ob das Unternehmen in den modernen Elektro-Laster investiert.
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Bereits jetzt hat die Handwerksbäckerei eine Vielzahl umweltfreundlicher Maßnahmen zur Energieeinsparung umgesetzt. Beispielsweises hat Büsch eine Kooperation mit Jobrad, die den Mitarbeitern den Umstieg vom Auto auf das Fahrrad schmackhaft machen soll.
Zusätzlich ermöglichte eine Partnerschaft mit der Autovermietung Move den Mitarbeitern Testfahrten mit Elektrofahrzeugen. Die ersten elektrischen Dienstfahrzeuge sind bereits im Einsatz.
Quellen: Handwerksbäckerei Büsch; KfW
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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