(v.l.) Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund, Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und HWK-Hauptgeschäftsführer Carsten Harder. (Foto: © Chris Luehrmann)

Vorlesen:

Das Handwerk lebt vom Einsatz Ehrenamtlicher

200 Gäste beim Jahresempfang der Handwerkskammer Dortmund.

"Ohne Ehrenamtliche wären das Berufsbildungssystem und die handwerkliche Selbstverwaltung nicht möglich. Sie sitzen an jeder zentralen Stelle innerhalb der Handwerksorganisation", sagte Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Dortmund beim Jahresempfang. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung folgten der Einladung des HWK-Präsidenten. Ein Highlight des Abends war die Premiere eines von der HWK produzierten Films, der die Wichtigkeit des Ehrenamts im regionalen Handwerk näher beleuchtet.

Tipp: Im Filmbeitrag, der im Rahmen des HWK-Jahresempfangs gezeigt wurde, sind neben dem Kammer-Präsidenten aus Hamm auch Protagonisten aus Dortmund, Hagen und Unna zu sehen. Er ist ab sofort auf dem YouTube-Kanal der HWK-Dortmund zu sehen."Mein großer Dank gilt den über 3.000 Meister und Gesellen, die alleine im Kammerbezirk Dortmund aktiv sind. Viele von Ihnen engagieren sich auch außerhalb ihrer Organisation. Zum Beispiel in Vorständen, Vereinen oder in der Politik, was ich für entscheidend halte", sagte Schröder. Wie wertvoll ein konstruktiver Austausch zwischen Politik und Handwerk sei, habe die Enquete-Kommission zur Zukunft von Handwerk und Mittelstand gezeigt, die im Frühjahr 2017 ihren Abschlussbericht vorgelegt habe.

Über 170 Handlungsempfehlungen seien in diesem Rahmen auf den Weg gebracht worden. Darunter Maßnahmen zum Abbau von Bürokratielasten, die Einführung eines Azubi-Tickets, das Vorantreiben der Digitalisierung in NRW sowie die geplante Einführung eines Schulfachs Wirtschaft. "Wir begrüßen ebenfalls die Erhöhung der Handwerksförderung für 2019 und die Verdopplung der Landesmittel für die überbetrieblichen HWK-Bildungsstätten. Das alles sind gute Ansätze, die unbedingt weiterverfolgt und ausgebaut werden sollten.

Mit Blick auf die Wahl des Europäischen Parlaments betonte der Kammer-Präsident die Wichtigkeit, sich für ein starkes Europa einzusetzen. "Wir können nur gemeinsam beeinflussen, wohin sich Europa entwickelt, deshalb rufe ich dringend dazu auf, wählen zu gehen. Denn wenn uns die vergangenen Jahre eins gelehrt haben, dann dass unsere gemeinsamen Grundwerte wie Freiheit und Demokratie immer wieder aufs Neue verteidigt werden müssen." 

Foto: © Chris Luehrmannv.l.: Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Dortmund, Berthold Schröder, Präsident der HWK Dortmund, Martin Eul, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Volksbank, Heinz-Herbert Dustmann, Präsident der IHK zu Dortmund, Carsten Harder, HWK-Hauptgeschäftsführer, Ulrich Leitermann, Vorstandsvorsitzender der Signal Iduna, Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW und Reinhold Schulte, Aufsichtsratsvorsitzender der Signal Iduna.

Die Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft seien nicht Nationalismus und Abschottung, sondern Zusammenhalt, Solidarität und Toleranz. "Die EU gibt Deutschland und dem deutschen Handwerk Stabilität, soziale Sicherheit, Wohlstand und Frieden. Und dafür müssen wir kämpfen. Unsere Bereitschaft, Impulse für eine Weiterentwicklung des EU-Raums zu geben, ist stets da."

So habe das deutsche Handwerk beispielsweise erst kürzlich seine Erwartungen zur Europawahl formuliert und verabschiedet. "Wir fordern unter anderem den Erhalt des EU-Binnenmarktes, unabhängig vom Ausgang der Brexit-Verhandlungen, mehr Achtung vor der Kompetenzverteilung zwischen Mitgliedsstaaten und EU, eine mittelstandsfreundliche Ausrichtung, die die Bedürfnisse kleiner und mittlerer Betriebe berücksichtigt sowie die Stärkung der Höheren Berufsausbildung als gleichwertige Alternative zur akademischen Laufbahn sowie die Vermeidung unnötiger Bürokratie. Zudem wünschen wir uns eine Stärkung der dualen Berufsausbildung mit dem Meister an der Spitze."

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: