Außer-Haus-Verkauf der Bäckereien boomt
Das Bäckerhandwerk ist erstmals Spitzenreiter aller Quick-Service-Restaurants. Der Gesamtumsatz der Bäckereien legte im Jahr 2013 leicht zu und lag bei 13,18 Milliarden Euro.
Die Bäckereien profitieren vom wachsenden Außer-Haus-Markt. Mit rund einer Milliarde Kunden (Vorjahr: 991,1 Millionen) führt das Bäckerhandwerk diesen erstmalig an und stellt sich damit an die Spitze aller Quick-Service-Restaurants. "Das Thema Snacking und To go sind zu einem wichtigen Wachstumsmotor für uns Bäcker geworden", ordnet Peter Becker, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, den neuen Spitzenplatz ein. Insgesamt steigerte sich der Umsatz im Bäckerhandwerk im vergangenen Jahr leicht von 13,15 Milliarden Euro auf 13,18 Milliarden Euro. Rückläufig ist dagegen die Zahl der Beschäftigten und der Betriebe. 283.800 Mitarbeiter waren 2013 im Bäckerhandwerk tätig. Das ist ein Minus von 2,1 Prozent. Um 3,6 Prozent auf 13.171 Betriebe ist die Anzahl der Bäckereien geschrumpft. "Trotz des immensen Wettbewerbs konnten wir uns damit gut behaupten", bewertet Becker die Entwicklung.
Energie muss bezahlbar bleiben
Das Thema EEG-Umlage beschäftigte den Verband im Jahr 2013 sehr intensiv. Mit einem großen Aufruf an alle Innungsbäcker startete dieser im Dezember 2013 eine Petition gegen die EEG-Umlage. Bis dato sind über 60.000 Unterschriften eingegangen, die im Januar dieses Jahres beim Bundestag eingereicht wurden.
Dieser wird sich in einer öffentlichen Sitzung mit der Petition befassen. "Das deutsche Bäckerhandwerk bekennt sich eindeutig zur Energiewende, aber diese muss bezahlbar bleiben und nicht den Mittelstand und schon gar nicht das deutsche Bäckerhandwerk in den Ruin treiben", so Präsident Becker.
Starkoch Tim Mälzer wird ausgezeichnet
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr begeht der Zentralverband bereits das zweite Mal den "Tag des Deutschen Brotes". Zu den Feierlichkeiten am 5. Mai in Berlin werden rund 300 Gäste aus Politik, Handwerk und Mittelstand erwartet. In diesem Jahr wird der beliebte TV-Koch und erfolgreiche Gastronom Tim Mälzer als Botschafter des Deutschen Brotes geehrt.
Mälzer wird die Auszeichnung vor allem aufgrund seines medialen Engagements für das Lebensmittel und Kulturgut Brot zuteil. "Seit über zehn Jahren setzt sich Tim Mälzer mit großer Leidenschaft für gutes Essen und natürliche Zutaten ein, vermittelt Freude am Kochen und Genuss", begründet Becker die Auswahl des Preisträgers. In vielen Sendungen weise er immer wieder auf den hohen Wert und die Bedeutung des Brotes für unsere tägliche Ernährung hin. Dabei wirke er nie belehrend – vielmehr gelinge es ihm, an den Endverbraucher zu appellieren, sich mit seiner Ernährung bewusst auseinanderzusetzen.
Trendiges Magazin für Endverbraucher
Am 26. Mai werde erstmals ein hochwertiges, lifestyliges Endverbrauchermagazin rund um das Lieblings-Lebensmittel der Deutschen – "Brot" – erscheinen. Zunächst als halbjährlicher Titel mit einer Auflage von 80.000 geplant, solle das Magazin im Zeitschriftenhandel und vor allem in Bäckereien verkauft werden. Amin Werner freut sich über die exklusive Plattform und die Möglichkeit, diese mit dem Zentralverband als Kooperationspartner zu unterstützen: "Die Zeit ist reif für ein solches Magazin, denn Brot ist zum Lifestyle-Produkt geworden", so der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks.
"Meisterbäcker – Wir bilden aus!" lautet die Botschaft des Bäckerhandwerks. Wer ein echter Meisterbäcker ist, könne künftig jeder sehen: Ein neues Meisterbäcker-Siegel soll es möglich machen, dass die Handwerksbäcker im Schaufenster für eine Ausbildung in ihrem Betrieb werben.
Das Siegel, das als Aufkleber erhältlich sei, flankiere die Nachwuchskampagne des Bäckerhandwerks "Back Dir Deine Zukunft". Ende März hat sich nach Informationen des Zentralverbands der 100.000. Fan auf der Facebook-Seite registriert. Dies unterstreiche die Stellung als erfolgreichste Nachwuchskampagne, die jemals ein deutscher Verband lanciert habe.
Foto: © kzenon/123RF.com; Zentralverband / Darius Ramazani
Text:
Bernd Lorenz /
handwerksblatt.de
Kommentar schreiben