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Das Eintauchen in kaltes Wasser von dreißig Sekunden bis zu einer Minute soll sämtliche Glückshormone in Bewegung setzen. Darüber hinaus wird die Durchblutung verbessert und das Immunsystem stimuliert. Vor dem ersten eiskalten Bad sollten Anfänger aber den Arzt und Experten konsultieren.

Das Eintauchen in kaltes Wasser von dreißig Sekunden bis zu einer Minute soll sämtliche Glückshormone in Bewegung setzen. Darüber hinaus wird die Durchblutung verbessert und das Immunsystem stimuliert. Vor dem ersten eiskalten Bad sollten Anfänger aber den Arzt und Experten konsultieren. (Foto: © Visit Karelia)

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Mit Eisschwimmen das Sisu aktivieren

Finnland gilt als Heimat des Winterschwimmens. Mehr als 720.000 der insgesamt 5,5 Millionen Finnen gehen diesem eiskalten Vergnügen nach. Getoppt werden sie dabei von Finnlands Eiskönigin Elina Mäkinen, Extremsportlerin und Influencerin.

Elina Mäkinen geht gerne baden. In der finnischen Winter­saison zweimal täglich. Was das Besondere daran ist? Für Elina Mäkinen beginnt der Badespaß bei 0 bis 5 Grad Wassertemperatur. Gerade so, dass es an der Grenze zum Gefrieren ist. Ihre Liebe zum Eisschwimmen begründet sie damit, dass sie im Dezember geboren wurde. In Finnland ist es üblich sagt sie, dass Babys im Freien schlafen. Dadurch habe sie von klein an knackig kalte Nächte erlebt. Schon immer vom Schwimmen begeistert, faszinierte sie irgendwann die Vorstellung, sich körperlich und geistig diesem Badespaß in einer rauen und unbarmherzigen Umgebung zu stellen. Da Finnland als Geburtsland des Eisschwimmens gilt, musste sich Elina Mäkinen auch nicht lange auf die Suche nach einem geeigneten Eisloch machen.

Kaltes Wasser der Schlüssel zu allem

Einzig bekleidet mit einem Badeanzug versucht die Eisschwimmerin seitdem in der Wintersaison so oft wie möglich baden zu gehen. Das Spüren der Kälte auf der Haut hat für die Finnin dabei etwas Surreales, beschreibt die Ausnahmesport­lerin im Gespräch mit Artifex den Moment des Eintauchens in das kalte Nass. "Natürlich reagiert der Körper zunächst mit einem Schock", sagt Elina und erklärt dabei ihre Methode Lächeln. Das helfe ihr, das unangenehme Gefühl von Kälte im Kopf in ein angenehmes Gefühl von Entspannung zu verwandeln. Und begeistert fügt sie hinzu: "Das Gefühl, kaltes Wasser auf der Haut zu spüren, umgeben von weißen, reinen Schneewänden, hat etwas unglaublich Reines an sich." Ein Gefühl, das sie als "Sisu" bezeichnet, und dass die Influencerin Elina gerne ihren vielen Followern bei Instagram näherbringt. "Sisu" ist eine finnische Philosophie und steht für Mut und Widerstandsfähigkeit.

Kaltes Wasser ist daher für die hübsche Finnin der Schlüssel zu allem. "Das Eisloch, in dem ich schwimme, ist für mich ein heiliger Ort". Anfängern empfiehlt sie, einen eigenen Weg zu finden, mit der Kälte umzugehen. Hilfreiche Mittel können zunächst Neopren-Handschuhe und Füßlinge sein. Auch verschiedene Techniken und Routinen, den Atem zu kontrollieren, helfen den Geist zu beruhigen und die Kälte zu akzeptieren. Wichtig sei bei allem, auf die Reaktionen des Körpers zu achten oder besser noch, das Eisschwimmen mit einem Experten zu beginnen. Ihr Tipp. "Fangt langsam an. Hört auf Euren Körper. Bleibt nicht zu lange im Wasser, aber vor allem, geht nie alleine schwimmen." Sie selbst sagt, es ist in Ordnung, auch zu merken, dass heute nicht der richtige Tag ist, um zu pushen. An anderen Tagen sei sie immer wieder überrascht, wie sich die eigene Toleranz erhöht.

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Die kälteste Eismeile gemeistert

Eine Toleranz, die ihr auch bei einer ihrer bislang größten Herausforderungen geholfen hat. Im Rahmen der Dokumentation "Heilende Kälte" des Fernsehsenders "arte" schwamm sie 2017 die Eismeile. Bei einer Temperatur von -0,8 Grad legte sie im norwegischen Svalbard 1.609 Meter im eisig kalten Arktischen Ozean zurück. Damit war die Profi-Winterschwimmerin nicht nur die erste Finnin, die sich dieser Herausforderung stelle. Zugleich stellte sie den Rekord auf, die bis dahin kälteste Eismeile geschwommen zu sein, die je von einer Frau zurückgelegt wurde.

Nun aber freut sich die Eiskönigin Finnlands auf die neue Saison. Längere Schwimmzeiten oder Rekorde strebe sie gerade nicht an. Lieber möchte sie andere dazu inspirieren, mit dem Eisschwimmen zu beginnen. Aber einer Sache bleibe sie sich weiterhin treu: ihrer Leidenschaft erstaunliche und unglaubliche Orte zum Schwimmen zu finden. So ist sie entschlossen, ihre Fähigkeiten im Eisklettern, Alpinklettern und Eistauchen weiterzuentwickeln. Dann möchte die unverfrorene und sympathische Leistungssportlerin Gletscher und Bergseen entdecken, in denen noch nie zuvor ein Mensch geschwommen ist.

Elina Mäkinens Top-5-Winterbadeorte für Einsteiger

In Finnland gibt es unzählige atemberaubende Orte an Seen, am Meer und in Saunen, an denen man das natürliche Wohlbefinden ausprobieren kann.

1. Kältebad à la Lappland

"In der Nähe des Gipfels von Lappland, im Fjällzentrum Kiilopää, gibt es einen klaren Bach direkt neben einer echten Rauchsauna, die spektakulär ist.

2. Freundlicher karelischer Geist

"Im ostfinnischen Joensuu gibt es einen wunderbaren Winterschwimmclub, der zu bestimmten Zeiten Gäste willkommen heißt: die Joensuu Eisbären. Er hat zwei große Saunen, in denen die Leute sehr freundlich sind - das ist der karelische Geist - und ich komme oft bei einem guten Dampfbad ins Gespräch."

3. Arktische Kontrasttherapie

"Einer meiner Lieblingsorte in Muonio, wo ich wohne, ist die Arctic Sauna World am Jerisjärvi-See, wo man in einer atemberaubenden Umgebung ein komplettes Winterschwimm- und Saunaerlebnis hat."

4. Kühle Hauptstadt

"In Helsinki ist Löyly ein großartiger Ort, um Winterschwimmen auszuprobieren, gefolgt von einer Auswahl an Saunen in einer malerischen Umgebung."
loylyhelsinki.fi

5. Sieben-Sterne-Erlebnis

"Wir haben den Trainingsteil des Dokumentarfilms Into the Cold am Heikinjärvi-See in den Isokenkäisten klubi Wilderness Lodges gefilmt. Die in Kuusamo gelegene 7-Sterne-Rauchsauna kann auch für den privaten Gebrauch gebucht werden."

Gesundheitliche Vorteile des Winterschwimmens

Ein kurzes Eintauchen von 30 Sekunden bis zu einer Minute in Wasser, das in den Wintermonaten durchschnittlich 4 Grad Celsius warm ist, bringt die Glückshormone in Schwung.

Zu diesen Glückshormonen gehören Endorphine (die natürlichen Schmerzmittel des Körpers), Serotonin (das nach allgemeiner Auffassung die Stimmung im Gleichgewicht hält), Dopamin (der Neurotransmitter, der die Belohnungs- und Vergnügungszentren des Gehirns steuert und auch zur Regulierung von Bewegungen und emotionalen Reaktionen beiträgt) und Oxytocin (auch als Liebeshormon bekannt). Außerdem wird die Blutzirkulation verbessert und das Immunsystem gestärkt. Aktiviert das braune Fettgewebe, das Kalorien verbrennt und die Körpertemperatur aufrechterhält.

So beginnen Sie mit dem Winterschwimmen

1) Begeben Sie sich an einen ausgewiesenen Winterschwimmplatz, öffentlich oder privat, vorzugsweise in Begleitung eines erfahrenen Winterschwimmers, der Sie anleiten kann.

2) Vergewissern Sie sich, dass Sie sicher ins und aus dem Wasser gehen können.

3) Tragen Sie Neopren-Schwimmschuhe, Handschuhe und gegebenenfalls eine Wollmütze, um die Kälte zu bekämpfen.

4) Kennen Sie Ihre eigene Gesundheit: Winterschwimmen ist für fast jeden geeignet, außer für Menschen mit einer Herzerkrankung.

5) Nähern Sie sich dem Wasser vorsichtig, da die Laufwege rutschig sein können. Wenn Sie ins Wasser gehen, atmen Sie ruhig. Hören Sie auf Ihren Körper, Sie brauchen sich nicht zu zwingen, länger im Wasser zu bleiben, als es Ihnen gut tut. 

6) Sorgen Sie dafür, dass Sie sich nach dem Baden an einem sicheren Ort abtrocknen und aufwärmen können.

Elina Mäkinen über die Eismeile: Herausforderung pur

DHB: Was bedeutet Kälte für dich? 
Elina Mäkinen:
 Ich bin im Dezember geboren und habe eine besondere Beziehung zum Winter. In Finnland schlafen Babys im Freien, und ich schätze, dass ich seit meiner Kindheit viele knackige Nächte erlebt habe. Ich habe den Winter und die Kälte in vielen möglichen Formen beim Wintersport genossen, und das Eisbaden ist mein Geheimtipp, um mir Zeit zu lassen. Für mich verkörpert die Kälte Widerstandsfähigkeit. Es geht nicht darum, die Kälte zu bekämpfen, sondern sie zu umarmen und einen Weg zu finden, sich in ihr zu entspannen.

DHB: Was hat dich dazu inspiriert, mit dem Eisschwimmen zu beginnen?
Mäkinen:
Ich war schon immer von der Natur und ihren Extremen fasziniert. Nach dem Schwimmen im Hallenbad faszinierte mich die Vorstellung, mich körperlich und geistig in einer so rauen und unbarmherzigen Umgebung wie dem eiskalten Wasser zu messen. Das Eisschwimmen wurde zu einer Möglichkeit, meine Grenzen auszutesten und dabei meine eigene innere Stärke zu entdecken.

DHB: Worin liegt für dich der besondere Reiz des Eisschwimmens?
Mäkinen:
Eisschwimmen gibt mir ein Gefühl von Freiheit, das ich nirgendwo anders finden kann. Das Gefühl, kaltes Wasser auf der Haut zu spüren, umgeben von den weißen, reinen Schneewänden der Natur, hat etwas unglaublich Reines an sich. Ich habe das Gefühl, dass die Zeit stehen bleibt und nur der gegenwärtige Moment, der Atem und der Herzschlag zählt. 

DHB: Wie fühlt es sich an, bei eisigen Temperaturen im Wasser zu sein und nur einen Badeanzug zu tragen?
Mäkinen:
Kälte ist immer kalt und es ist eine surreale Erfahrung - der Körper reagiert zunächst mit Schock, aber wenn man durchatmet, kann man sich beruhigen. Ich neige dazu, zu lächeln, wenn ich ins kalte Wasser gehe, um mich für das Gefühl zu stärken und etwas Unangenehmes in meinem Kopf angenehm zu machen. 

DHB: Gibt es spezielle Techniken oder Tricks, um besser mit der Kälte zurechtzukommen?
Mäkinen:
Es gibt so viele Möglichkeiten, ein Eisbad zu nehmen, und jeder sollte seinen eigenen Weg finden, es zu tun. Verschiedene Techniken und Routinen ermöglichen es, den Atem zu kontrollieren, den Geist zu beruhigen und die Kälte zu akzeptieren, anstatt sich gegen sie zu wehren. Ich selbst ziehe es vor, mich der Kälte allmählich auszusetzen, damit sich der Körper mit der Zeit anpassen kann. Es ist wichtig, auf die Reaktionen des Körpers zu achten. Manchmal ist es in Ordnung zu sagen, dass heute nicht der richtige Tag ist, um zu pushen, während es Tage gibt, an denen ich selbst überrascht bin, wie sich meine Toleranz erhöht hat.

DHB: Ist eine bestimmte Atemtechnik wichtig?
Mäkinen:
Atemtechniken sind sehr individuell und manche funktionieren bei anderen, andere nicht. Ich habe das Eisbaden allmählich und schrittweise trainiert und muss mich nicht auf eine kontrollierte Atmung konzentrieren, da sich diese Fähigkeit bei mir langsam entwickelt hat. Ich ziehe es vor, mich sehr schnell mit ein paar langsamen Atemzügen zu entspannen, wenn ich das Wasser betrete, um meinen Herzschlag zu beruhigen und meinen Geist zu konzentrieren. Bewusstes Atmen hilft, die Kontrolle zu behalten und ruhig zu bleiben. Da das Eisbaden jedoch auch Elemente eines Adrenalinrausches enthält, kann man das Gefühl auch spielerisch genießen, wenn das für den eigenen Stil passt. Ich gehe auf beide Arten des Eisbadens, manchmal extrem beruhigend und entspannend und manchmal schreiend und alles aus sich herausholend.

DHB: Wie oft gehst du zum Eisschwimmen?
Mäkinen:
Ich versuche, während der Eisschwimm-Saison mehrmals pro Woche zu schwimmen. Je regelmäßiger man schwimmt, desto besser gewöhnt sich der Körper an die Kälte, und es wird zur Routine. Ich versuche aber auch, Routinen zu vermeiden, d. h. ich liebe es, unregelmäßige Schwimmzeiten einzuhalten und die Dauer der Kälteexposition täglich zu ändern. Das liegt daran, dass ich einen anderen Anreiz haben möchte, um aus meiner Komfortzone herauszukommen.

DHB: Wie wirken sich die Wasser- und Wetterbedingungen auf das Eisschwimmen für dich aus?
Mäkinen:
Die Bedingungen können sehr unterschiedlich sein. Wind, Schnee und Eisdicke spielen eine Rolle dabei, wie anspruchsvoll das Schwimmen sein wird. An manchen Tagen fühlt sich das Wasser härter an, an anderen Tagen ist es nachsichtiger. Aber es ist nie vorhersehbar - und das ist es, was es so spannend macht. Ich habe meine Rekorde manchmal an Tagen aufgestellt, an denen ich mich am schlechtesten fühlte, andererseits gab es viele solcher Tage, an denen ich mir sagte, dass dies nicht der richtige Tag dafür ist. Bei extremen Bedingungen wie starkem Wind oder extremem Frost bin ich vorsichtiger, aber ich liebe es auch, bei schwierigen Wetterbedingungen zu schwimmen. Eine gute Vorbereitung und Ausrüstung (z. B. Kleidung, Kleidung, ein Freund, der hilft) ist jedoch unerlässlich.

DHB: Tauschst Du regelmäßig Ideen mit anderen Eisschwimmern aus? 
Mäkinen:
Auf jeden Fall. Eisschwimmen ist eine Gemeinschaft, und wir teilen oft Tipps, Erfahrungen und Motivation miteinander. Die Verbindung zwischen den Eisschwimmern ist einzigartig - wir sind alle gemeinsam dabei, trotzen der Kälte und gehen an unsere Grenzen. Es ist jedoch auch wichtig, sich nicht mit anderen zu vergleichen, sondern relevante Informationen zu sammeln und zu lernen, was am besten zu einem passt. Der Austausch von Ideen erweitert immer die Perspektiven, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass es nur eine Art gibt, Kälte zu genießen.

DHB: Wo gehst Du am liebsten Eisschwimmen?
Mäkinen:
Ich liebe es, in natürlichen, unberührten Umgebungen zu schwimmen - meistens in Seen, aber manchmal auch im Meer, umgeben von der Schönheit der Winterlandschaft. Die eisigen Gewässer Finnlands haben einen besonderen Platz in meinem Herzen, aber ich bin immer auf der Suche nach neuen Orten, die ich erkunden kann. Ich habe meine eigene Ausrüstung zum Schneiden von Eislöchern (und zum Schutz des Eislochs, damit niemand versehentlich hineinfällt!), die es mir ermöglicht, versteckte Juwelen zu finden und meine eigenen Abenteuer zu erleben.

DHB: Du bist die Eismeile geschwommen. Was ist das und was war der besondere Reiz, die Eismeile zu schwimmen?
Mäkinen:
Es ist eine anstrengende Herausforderung, sowohl körperlich als auch geistig, aber genau das hat mich gereizt - die Möglichkeit, unter extremen Bedingungen an meine Grenzen zu gehen. Extreme Langstrecken erfordern ein besonderes Augenmerk auf den Erholungsprozess und das Verständnis des Konzepts der Unterkühlung, des Abtauchens und des sicheren Aufwärmens. Ich halte meine Erholungsroutinen sowohl beim Eintauchen als auch bei längeren Eisschwimmdistanzen sehr ähnlich, um meinem Körper Mechanismen zum Aufwärmen beizubringen und einen Automatismus für die Ausführung von Aufgaben zu haben, wenn die Kälte die motorischen Fähigkeiten beeinträchtigt und die Gehirnfunktionen verlangsamt. 

DHB: Gab es Momente, in denen du aufgeben wolltest?
Mäkinen:
Natürlich gibt es immer wieder Momente des Zweifels, vor allem, wenn die Kälte in die Knochen eindringt. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und auf die erlernten Routinen zu vertrauen. Die Fähigkeit, die Gedanken nicht abschweifen zu lassen, hilft, alle Kraft in die Gegenwart zu lenken.

DHB: Welche Ziele hast du für die Zukunft des Eisschwimmens?
Mäkinen:
Ich strebe derzeit keine längeren Schwimmzeiten oder Rekorde an. Meine Leidenschaft ist es, erstaunliche und unglaubliche Orte zum Schwimmen zu finden. Ich bin entschlossen, meine Fähigkeiten im Eisklettern, Alpinklettern und Eistauchen weiterzuentwickeln, um Gletscher und Bergseen zu finden, in denen noch niemand geschwommen ist. Außerdem möchte ich andere dazu inspirieren, mit dem Eisschwimmen zu beginnen, um die Freude und die Kraft zu erleben, die es mit sich bringt.

DHB: Welchen Rat würdest du jemandem geben, der mit dem Eisschwimmen beginnen möchte?
Mäkinen:
Fangen Sie langsam an und hören Sie auf Ihren Körper. Setzen Sie sich allmählich der Kälte aus und unterschätzen Sie niemals die Kraft der Vorbereitung. Die mentale Vorbereitung und die Gewissheit, dass man sich an einem sicheren Ort befindet, sind der Schlüssel dazu, dass man sich auf die Kälte einlassen kann. Haben Sie immer Respekt vor der Kälte - sie ist sowohl aufregend als auch gefährlich, also schwimmen Sie immer mit anderen und kennen Sie Ihre Grenzen.

DHB: Welche Fehler sollten Anfänger auf jeden Fall vermeiden?
Mäkinen:
Überstürzen Sie das Eisschwimmen nie ohne angemessene Vorbereitung. Bleiben Sie nicht zu lange im Wasser, vor allem am Anfang, und gehen Sie nicht allein. Unterschätzen Sie auch nicht, wie wichtig es ist, sich nach dem Schwimmen allmählich aufzuwärmen - eine überstürzte Rückkehr ins Warme kann schädlich sein. Vieles ist individuell und deshalb sollte man immer darauf achten, wie der eigene Körper reagiert und je nach den persönlichen Fähigkeiten schrittweise vorgehen.

DHB: Welche Ausrüstung würdest du denjenigen empfehlen, die das Eisschwimmen nicht nur im Badeanzug ausprobieren möchten? 
Mäkinen:
Richtige (Neopren-)Handschuhe und Füßlinge sind sehr hilfreich, wenn man sich zusätzlich vor der Kälte schützen möchte. Man kann auch einen warmen Bademantel oder eine große Decke nach dem Schwimmen benutzen. Ich persönlich bevorzuge alles, was nach dem Schwimmen leicht zu tragen ist, aber auch leicht zu trocknen ist für das nächste Schwimmen. Wenn Sie keine spezielle Ausrüstung besitzen, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf - haben Sie zusätzliche Strandschuhe, über die Sie Socken ziehen können, oder können Sie zwei alte Handtücher zu einem Poncho zusammennähen? 

DHB: Gibt es einen bestimmten Ort, den du zum Eisschwimmen empfiehlst?
Mäkinen:
Finnland bietet natürlich einige der besten Eisschwimmplätze der Welt, mit atemberaubender natürlicher Schönheit und den perfekten Bedingungen für das Winterschwimmen. Aber eigentlich kann jedes natürliche Gewässer, das zufriert oder abkühlt, ein unglaubliches Erlebnis bieten, solange es sicher ist. Achten Sie darauf, dass der Ein- und Ausstieg einfach ist, vermeiden Sie glitschige Felsen und nehmen Sie immer einen Freund mit. Ein Windschutz oder ein warmer Raum in Ufernähe ist immer gut, denn manchmal merkt man erst nach dem Aussteigen aus dem Wasser, wie kalt das Wasser ist, wenn der Adrenalinstoß nachlässt.

Das Interview führte Brigitte Klefisch.

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Text: / handwerksblatt.de

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