Erschreckendes Bild: Schon auf den ersten Blick blieben viele der Warnwesten im Rahmen der Untersuchung des ADAC dunkel.

Erschreckendes Bild: Schon auf den ersten Blick blieben viele der Warnwesten im Rahmen der Untersuchung des ADAC dunkel. (Foto: © ADAC/Abgedreht)

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Warnwesten im Test: "Das Ergebnis ist alarmierend"

Panorama

Der ADAC stellte 25 Warnwesten verschiedener Hersteller in Sachen Retroreflexion auf die Probe. Über die Hälfte der getesteten Produkte reflektierte bei der Untersuchung nicht.

In Deutschland ist das Mitführen von Warnwesten im Fahrzeug seit 2014 Pflicht. Warnwesten dienen der Sichtbarkeit und somit Sicherheit. Die Voraussetzung dafür besteht darin, dass sie genügend Licht reflektieren sollten. Die Realität sieht jedoch anders aus: In einer Untersuchung stellte der ADAC fest, dass ein Großteil der handelsüblichen Warnwesten diese grundlegende Sicherheitsanforderung nicht erfüllt.

Die Untersuchung

Überprüfung der Retroreflexion im Rahmen der ADAC-Warnwesten-Untersuchung. Foto: © ADAC/AbgedrehtÜberprüfung der Retroreflexion im Rahmen der ADAC-Warnwesten-Untersuchung. Foto: © ADAC/Abgedreht

Insgesamt wurden 25 Warnwesten auf ihre retroreflektierenden Eigenschaften nach der Norm EN ISO 20471 überprüft. Die Norm legt in drei Klassen fest, welche Anforderungen hochsichtbare Warnkleidung erfüllen muss und welche Prüfverfahren durchgeführt werden müssen. Unabhängig von der Richtung, aus der das Licht kommt, müssen Warnwesten als retroreflektierende Materialien das einfallende Licht so zurückwerfen, dass es fast direkt zur Lichtquelle zurückgestrahlt wird. Warnwesten-Träger sind auf diese Weise schon aus großer Entfernung gut sichtbar.

Der ADAC sichtete die ausgewählten Warnwesten unter typischer Bürobeleuchtung, überprüfte sie mit einem Schnelltestset und unterzog sie letztlich einem photometrischen Labortest.

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Das Ergebnis

Foto: © ADACFoto: © ADAC

... ist alarmierend: "Nur zehn der getesteten Westen erfüllten die Norm-Anforderungen. Besonders problematisch sind Produkte aus dem Online-Handel: Von 20 dort gekauften Warnwesten erfüllten nur fünf die Sicherheitsstandards", verkündete der ADAC. Die fünf im Einzelhandel gekauften Westen hingegen bestanden die Tests. Die hierbei geforderten Preise zeigen, dass qualitativ hochwertige Produkte nicht teurer sein müssen, so der ADAC weiter.

Die zehn Produkte chinesischer Online-Plattformen fielen in der Untersuchung ausnahmslos durch. Bei Amazon war die Hälfte der Warnwesten nicht ausreichend reflektierend. Und auch Kinder-Warnwesten sind betroffen: Zwei bereits im Jahr 2024 durchgefallene Modelle erfüllten die Anforderungen erneut nicht. Darüber hinaus war in diesem zum Teil ein Hinweis auf die geltende ISO-Norm für Warnwesten eingenäht – was ganz klar nicht der Fall ist.

Um Verbraucher vor mangelhaften Produkten zu bewahren, verlangt der ADAC strengere Kontrollen und klare Richtlinien für den Verkauf von Warnwesten.

Zu den detaillierten Ergebnissen der Untersuchung geht es hier.

Zum Vergleich: ADAC-Warnwesten-Test 2024

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Hinweis Verbraucher sollten ihre Warnwesten auf ihre Reflexionsfähigkeit überprüfen. Auch auf im besten Fall eingenähte Label mit Hinweis auf die Norm EN ISO 20471 sollte geachtet werden – diese sind zwar keine Garantie, doch entsprechen in der Regel der Wahrheit. 

"Für eine einfache Überprüfung zu Hause empfiehlt sich ein Lichttest mit einer Taschenlampe, die man direkt neben das Auge hält und aus etwa drei Metern Entfernung auf die Weste leuchtet. Gute Warnwesten reflektieren das Licht strahlend weiß mangelhafte Modelle sind dagegen kaum heller als ein Blatt Papier", empfiehlt der ADAC.
Quelle: Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e.V. (ADAC)DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!

Text: / handwerksblatt.de

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