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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Ein starkes Werbemedium zur Fachkräftegewinnung steht vielen Betrieben bereits zur Verfügung, wird aber oft nicht konsequent genutzt: die eigene Firmenwebsite. (Foto: © alphaspirit/123RF.com)
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Digitales Handwerk - Themen-Specials
Februar 2020
Das Internet ist für Auszubildende und Fachkräfte das Informationsmedium Nummer eins. Arbeitgeber müssen sich online optimal präsentieren. Dazu gehört auch eine ansprechende Website.
Auch im Jahr 2020 wird sich der Fachkräftemangel im Handwerk weiter verschärfen: Schon jetzt gibt es rund 250.000 offene Stellen, außerdem fehlen jährlich bis zu 20.000 Auszubildende. Deshalb brauchen Betriebe neue Strategien, um sich die besten Fachkräfte zu sichern und junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern.
Ein besonders starkes Werbemedium steht vielen Betrieben bereits zur Verfügung, wird aber oft nicht konsequent genutzt: die eigene Firmenwebsite. Dort erfährt man meist viel über Produkte und Leistungen – aber kaum etwas über den Betrieb als Arbeitgeber. Dadurch verschenken Handwerker wertvolle Chancen. Denn schon heute werden die meisten Mitarbeiter online gesucht:
Laut Statistikportal Statista.de platzierten 2019 fast 78 Prozent aller Arbeitgeber ihre Stellengesuche in Internet-Stellenbörsen. Hier klicken Jobsuchende dann automatisch weiter zur Homepage des Unternehmens – doch wenn hier keine aussagekräftigen Informationen vorzufinden sind, sinken die Chancen auf eine Bewerbung rapide.
Dabei sind entsprechende Ergänzungen auf der eigenen Website meist schnell umzusetzen: Hier sollte es einen eigenen Menüpunkt zum Thema "Karriere" oder "Stellenangebote" geben. Mit einem zusätzlich prominent platzierten Button auf der Startseite finden weitergeleitete Bewerber von Stellenbörsen noch schneller den richtigen Weg.
Auf den Unterseiten kann es dann neben den aktuellen Stellenausschreibungen auch einen Überblick über verschiedene Berufsfelder im eigenen Betrieb geben – vom Auszubildenden bis zur Führungskraft.
Besonders sympathisch und überzeugend wirkt es, wenn aktuelle Mitarbeiter ihr Berufsfeld selbst präsentieren. In Verbindung mit sozialen Medien, wie Facebook oder Instagram, lässt sich so vor allem bei jüngeren Menschen eine noch bessere Reichweite erzielen.
Bei Stellenausschreibungen sollten Betriebe darauf achten, dass sie nicht nur ihre Anforderungen an Bewerber formulieren, sondern auch konkrete Gegenleistungen. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels sind die Karten ganz neu gemischt: Heutzutage müssen sich Arbeitgeber bei Interessenten mit überzeugenden Argumenten bewerben – denn erfahrene Fachkräfte können sich ihren Chef durch die Vielzahl offener Stellen nach Belieben aussuchen.
Mit Floskeln wie "interessante Projekte" und "leistungsgerechte Vergütung" kommen Betriebe im Wettbewerb um die besten Fachkräfte nicht mehr weit. Deshalb gilt es, bereits im Vorfeld auf den eigenen Online-Karriere-Seiten Überzeugungsarbeit zu leisten: Was unterscheidet den Betrieb von Wettbewerbern? Welche Werte werden im Unternehmen gelebt? Und was sind konkrete Vorteile für Mitarbeiter?
Ein solches Konzept, sich als attraktiver Arbeitgeber darzustellen, wird auch Employer Branding (Arbeitgeber-Markenbildung) genannt. Gleichzeitig sollten Betriebe auf ihren Karriere-Seiten mehr ins Detail gehen, um neue Mitarbeiter zu überzeugen.
Was bieten sie zum Beispiel ganz konkret in den Bereichen Arbeitsschutz, Hard- und Softwareausstattung oder Arbeitszeitregelung? Was ist das Alleinstellungsmerkmal als regionaler Arbeitgeber? Gibt es ein betriebliches Gesundheitsmanagement? Und wie wird die eigene Unternehmensphilosophie täglich gelebt und umgesetzt?
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Um sich vom Wettbewerb abzuheben, sollten Betriebe auf den eigenen Karriere-Seiten neben der Begeisterung fürs Handwerk auch Besonderheiten des eigenen Unternehmens benennen – zum Beispiel herausragende Erfolge als Arbeitgeber, langjährige Betriebszugehörigkeiten von Mitarbeitern oder Siege bei Wettbewerben. Darüber hinaus sind Bewerber oft auch an Zahlen und Fakten interessiert, wie die Anzahl der Auszubildenden oder Meisterabsolventen.
Aber auch soziale Kompetenzen sind für Interessenten oft wichtiger, als man denkt, zum Beispiel Mitgliedschaften in Prüfungsausschüssen, ehrenamtliche Aktivitäten oder die Unterstützung von regionalen Sportmannschaften und Schulen.
Ganz wichtig ist auch ein eigener Button für einfache Online-Bewerbungen. Und wenn irgendwann genügend Mitarbeiter rekrutiert sind, sollten Betriebe ihre Karriere-Seiten nicht sofort offline nehmen, sondern an die Zukunft denken: Meist empfiehlt es sich, Initiativbewerbungen und Praktikumsstellen dauerhaft auszuschreiben – denn es ist möglich, dass schon im nächsten Monat eine entsprechende Kraft dringend gebraucht wird.
Durch Employer Branding stärken Sie nicht nur Ihre Attraktivität als Arbeitgeber nach außen, sondern auch die Mitarbeiterbindung nach innen. Durch die Beantwortung der folgenden Fragen zeigen Sie Interessenten, wofür Ihr Betrieb steht. Die professionelle Aufbereitung der Inhalte für Ihre Online-Karriere-Seiten ist ein wichtiger Schritt, Ihre Arbeitgebermarke zu optimieren.
Potenzielle Bewerber, Fachkräfte und Auszubildende lassen sich oft mit ausgewählten, aber besonderen Vorteilen begeistern. Auf diese Weise binden Sie Mitarbeiter erfolgreich und langfristig an Ihren Betrieb. Ideen für mögliche Vorteile sind zum Beispiel:
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