Am 3. Juni ist der Europäische Tag des Fahrrads. Aus diesem Anlass verraten wir Ihnen die Tipps der Aktion Gesunder Rücken e. V., um unbeschwert und richtig im Sattel zu sitzen.
Fahrradfahren ist nicht nur gut für den Körper, sondern auch für die Umwelt. Ganz egal, ob Radeln beim Familienausflug, zur Arbeit oder zum Einkaufen. Laut einer Umfrage des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMVD) möchten sich 46 Prozent der Deutschen häufiger aufs Rad schwingen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass pro Woche mindestens 150 Minuten in körperliche Aktivität investiert werden sollten – wer vermehrt auf dem Drahtesel unterwegs ist, bekommt diese Zeit schnell zusammen.
Doch mal ganz abgesehen vom Aufpumpen der Reifen und Ölen der Kette: Wie stelle ich mein Fahrrad richtig ein?
Vier Tipps für unbeschwertes Radfahren
Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. gibt die vier wichtigsten Tipps, wie das Fahrrad ergonomisch eingestellt wird.
Sitzhöhe: Stellen Sie das Pedal an den tiefsten Punkt und die Ferse darauf, um die Sitzhöhe zu überprüfen – das Bein sollte beim Sitzen auf dem Sattel nie durchgestreckt, sondern leicht gebeugt sein.
Sattel: Dieser sollte stets waagerecht – also nicht zu weit nach vorne oder hinten – ausgerichtet sein. Ansonsten können Rückenschmerzen drohen.
Lenker: Die Lenkerhöhe sowie -neigung sollte so angepasst werden, dass das Handgelenkt nicht abknickt und von Hand bis Ellbogen eine gerade Linie entsteht.
Abstände: Zwischen Lenker, Sattel und Pedale – dem sogenannten "ergonomischen Dreieck" – sollten die Abstände optimal aufeinander abgestimmt sein, um einen Rundrücken oder ein Hohlkreuz beim Fahren zu vermeiden. Achten Sie auf einen geraden Rücken!
Daneben ist ebenso die Rahmengröße für eine gesunde Fahrposition entscheidend. Auf diese Einstellungen sollte vor allen Dingen bei Kindern und Jugendlichen, die sich im Wachstum befinden, geachtet werden.
Der Fokus der Branche liegt inzwischen immer mehr auf individuell ausgestatteten Fahrrädern. Von ergonomischen Lenkern über Vorbauten, Griffe, Sättel und Pedale bis hin zu Spiegeln gibt es heutzutage ein breites Angebot an Komponenten, die einen gesunden Rücken unterstützen können.
Ein direkt ergonomisches Fahrrad gibt es jedoch nicht – den Unterschied machen erst das passende Zubehör und die korrekte Einstellung des Fahrrads.
"Radfahren ist perfekt zur Stressbewältigung – wer zudem mit angenehmer Begleitung durch die Natur fährt, profitiert mental und gesundheitlich", so der Sportwissenschaftler, Vorsitzende des Direktoriums des Bundesverbandes deutscher Rückenschulen (BdR) e. V. und Leiter der Rückenschule HannoverUlrich Kuhnt. Darüber hinaus beschleunige die dynamische sowie ausdauernde Bewegung die Atmung und rege den Kreislauf an. "Dadurch wird der Stoffwechsel angekurbelt und das Immunsystem gestärkt", erläutert Kuhnt.
"Radfahren trainiert viele Bereiche des Körpers: Die kreisende Bewegung der Beine ernährt den Gelenkknorpel in den Knie- und Hüftgelenken", erklärt der Sportwissenschaftler weiter. "Im Gegensatz zu Stoßbelastungen, wie etwa beim Joggen, ist es eine sehr sanfte Aktivität, die auch Menschen mit Vorerkrankungen des Rückens guttut."
Aber aufgepasst: Langes und intensives Radfahren in einer extrem vorgebeugten Haltung kann auch Schmerzen im unteren Rücken verursachen. "Die falsche Sitzhaltung auf dem Fahrrad löst Knie- und Rückenbeschwerden aus, Schulter- und Nackenmuskeln können verspannen", fügt Kuhnt außerdem hinzu.
Über den Europäischen Tag des FahrradsZeitgleich zum Europäischen Tag des Fahrrads, der im Jahre 1998 ins Leben gerufen wurde, findet auch der Weltfahrradtag am 3. Juni statt.
"Der Tag soll zum einen auf die zunehmenden Verkehrsprobleme durch motorisierte Fortbewegungsmittel aufmerksam machen, vor allem aber das Fahrrad als umweltfreundliches und gesundes Fortbewegungsmittel präsentieren", heißt es auf der Website des Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).
Laut Schätzungen des Verkehrsministeriums könnten pro Jahr 7,5 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden, wenn 30 Prozent der Pkw-Fahrten in Städten unter sechs Kilometer auf das Fahrrad umgelagert werden würden.Quelle: Aktion Gesunder Rücken (AGR) e. V. / Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)DHB jetzt auch digital!Einfach hier klicken und für das digitale Deutsche Handwerksblatt (DHB) registrieren!
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