Lexus ES 300h: Grüner Luxus
Der nagelneue Lexus ES 300h ersetzt den bisher bei uns angebotenen GS. Der komfortable Luxusliner ES soll eine gelungene Mischung aus Vernunft und Fahrspaß darstellen.
Seit sechs Generationen erfreut sich der Lexus ES insbesondere in den USA größter Beliebtheit und zählt zu einem der erfolgreichsten Modelle der Nobeltochter von Toyota. Mit der inzwischen siebten Generation schicken ihn die Japaner nun auch in Europa an den Start. Das gehobene Mittelklassemodell, welches hierzulande ausschließlich als Hybrid angeboten wird, möchte im Revier der etablierten Konkurrenz von Audi A6, dem Fünfer-BMW und der Mercedes E-Klasse mitmischen und startet ab 40.504 Euro netto.
Dynamisch im Auftritt
Optisch nimmt die gut 4,98 Meter lange Business-Limousine Anleihen vom größeren Oberklassemodell LS auf. Der ausladend breite und weit nach unten gezogene Kühlergrill erstreckt sich fast über die ganze Frontpartie. Markante Linien an Motorhaube, den Kotflügeln und am knackig geschnittenen Heck unterstreichen den sportlichen Auftritt beim ES 300h. Im Innenraum herrscht mit anschmiegsamem Leder, noblen Hölzern sowie weiteren hochwertigen Materialien ein behagliches Wohlfühlambiente. Den Fahrer erwartet ein großes Multimediasystem und darüber hinaus das größte Head-Up-Display seiner Klasse. Auf Wunsch lässt sich der Japaner zudem mit einem High-End-Soundsystem von Mark Levinson in einen rollenden Konzertsaal mit 17 klanggewaltigen Lautsprechern verwandeln.
Der Blick auf die Kommandozentrale sorgt Anfangs jedoch für Verwirrung. Während andere Hersteller die Flut an Schaltern aus ihren Cockpits längst verbannt haben, wartet der ES 300h dagegen mit einer ungewohnt hohen Flut an Knöpfen und Drehreglern auf. Daher benötigen Neuankömmlinge erst einmal eine Zeit der Eingewöhnung, um sich im Lexus zurecht zu finden. Das Platzangebot fällt dagegen gediegen aus. Vorne sitzt es sich gut auf den bequemen Sitzen und im Fond wartet der Japaner mit einer üppigen Kniefreiheit auf. Recht ordentlich ist auch das Kofferraumvolumen von 454 Litern für das Gepäck bemessen.
Rein elektrisch geht’s los
Mit dem Druck auf den Starterknopf setzt sich der Lexus elektrisch und leise surrend in Bewegung. Dann beginnt das gewohnte Wechselspiel aus Verbrennungsmotor und Elektromotor. Die Antriebskombination des Hybriden besteht aus einem 2,5-Liter-Benziner mit 178 PS (131 kW) und einem Elektromotor mit einer Leistung von 120 PS (88 kW). Die Nickel-Metallhydrid Batterien befindet sich platzsparend unter der Rücksitzbank. Wie hoch die Kapazität des Speicherdepots letztendlich ist, darüber schweigt Lexus allerdings. Die Kraftübertragung der beiden Antriebe wird über ein stufenloses Planetengetriebe an die Vorderräder geschickt. Das CVT-Getriebe simuliert sechs Fahrstufen, dadurch reduziert sich der bekannte Gummibandeffekt spürbar beim Beschleunigen. Die Gesamtsystemleistung beträgt 218 PS (160 kW). Damit beschleunigt der ES 300h in flotten 8,9 Sekunden auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird hingegen bei 180 km/h elektronisch abgeriegelt.
Der Lexus ist sehr leise
Der Benziner arbeitet im verbrauchsarmen Atkinson-Zyklus. Beim Atkinson-Zyklus schließen die Einlassventile später. Dies verbessert den Füllungsgrad in den Zylindern und erhöht demzufolge den Wirkungsgrad des Vierzylinders. Laut Werksangabe liegt der Kraftstoffverbrauch bei 4,4 Litern im Schnitt. Auf unseren ersten Runden durch das bergige Hinterland von Südspanien quittierte der Bordcomputer gut zwei Liter mehr. Schön: Dank einem hohen Maß an Geräuschdämmung herrscht eine angenehme Ruhe im Japaner. Auch die Windgeräusche liegen auf einem erfreulich geringen Niveau. Einzig unter Vollast spielt sich der Benziner akustisch in den Vordergrund, aber auch nur wirklich dann. Gefallen findet außerdem das komfortabel abgestimmte Fahrwerk, welches gut zum Gesamtcharakter des leisen Japaners passt. Zwar lässt sich der ES 300h aufgrund seiner zielgenauen Lenkung auch forsch um die Kurven scheuchen, doch liebt er viel mehr das entspannte Cruisen.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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