Der neue VW Passat zeigt sein Gesicht
Umfassendere Assistenzsysteme, neue LED-Lichttechnik, Motoren auf Euro 6d-TEMP-Niveau und leicht veränderte Optik – der neue VW Passat kann auf Reisen sogar teilautomatisiert fahren.
Der Zeitplan ist strikt vorgegeben: Auf dem Autosalon in Genf erlebt der VW Passat seine offizielle Weltpremiere, ab Mai ist er vorbestellbar und im September rollt er dann in die Showrooms der VW-Händler. Der Plan sieht außerdem vor, dass die Limousine und die Kombiversion in allen drei Linien – TSI, GTE und TDI – zeitgleich aufschlagen. Doch schon gut vier Wochen vor seiner offiziellen Premiere auf der Automesse in Genf präsentiert VW in einem Workshop erste Features, die die dann mittlerweile achte Generation des Passats an Bord haben wird.
Travel-Assist fährt teilautomatisiert
Dabei geht es in vielen Bereichen eher evolutionär als revolutionär zu. Der neue Passat, der in seiner mittlerweile 45-jährigen Geschichte rund 30 Millionen Exemplare verkauft hat und damit die meistverkaufte Mittelklasse-Limousine der Welt ist, hat seine entscheidenden Neuerungen im technischen Bereich. Allen voran sind es die Assistenzsysteme, die den Fahrer zwar nicht aus seiner Verantwortung am Steuer lassen, aber ihn noch mehr über unterstützen.
Die größte Neuerung nennt sich Travel Assist und ist schon für sich genommen eine Weltpremiere: Sie erlaubt ein teilautomatisiertes Fahren über den gesamten Geschwindigkeitsbereich von Tempo Null bis 210 km/h. Dahinter steckt im Prinzip das Zusammenwirken bisheriger Assistenten, allen voran der abstandsgeregelte Tempomat, zu dem sich Infos aus dem Spurhalteassistenten, von Kameras und Navigationsdaten aus dem Netz gesellen. Das Ergebnis: Der Tempomat passt die Geschwindigkeit automatisch dem aktuellen Limit an, reagiert auf Ortschafts, Landstraßen, Kurven und selbst Kreisverkehre oder Kreuzungen.
Neue Dachmarke IQ.DRIVE
Für das Paket hat VW auch einen neuen Namen: Mit „IQ.Drive“ bauen die Wolfsburger gleich eine neue Dachmarke für Assistenzsysteme auf. Der Bereich bleibt nicht der einzige mit einer neuen Dachmarke. Für die Beleuchtung kreiert VW IQ.Light, das im Falle des Passats noch den Zusatz „LED-Matrixscheinwerfer“ erhellt. Künftig erhellt VW bei Dunkelheit die vorliegende Straße mit 42 LEDs und verabschiedet sich von den Glühlampen. Nur in der Basisversion findet sich bei den neugestalteten Scheinwerfern, die auch die Optik des Wagens verändern, eine einzige Glühlampe für den Blinker. Das intelligente Licht leuchtet die Straße wesentlich besser und breiter aus ohne – dank intelligenter Steuerung – den Gegenverkehr zu blenden.
Ein komplett digitales Cockpit lässt sich vollständig individualisieren und bieten großformatige Landkarten in seiner Navigation genauso an wie die komplette Vernetzung. Eine integrierte SIM-Karte sorgt zudem dafür, dass der Passat stets always on ist und zieht notwendige Daten aus dem Internet. Die fest integrierte SIM-Karte ist gehört mit zu dem neuen modularen Infotainment-Baukasten MIB 3. Mit „We Connect“ holt sich das MIB 3 Streaming-Dienste, Web-Radio, Web-App-Technologie und natürliche Sprachsteuerung an Bord. Und wer mehr Vernetzung will: Für Flottenkunden bietet VW künftig „We Connect Fleet“ an. Dahinter stecken ein digitales Fahrtenbuch, ein Verbrauchsmonitoring und ein Wartungsmanagement.
Weltpremiere in Genf
Den neuen Passat wird es auch künftig in den drei Linien TDI (Diesel), TSI (Benziner) und GTE (mit Elektromotor) geben. VW hat für den GTE in der neuen Generation die Reichweite erhöht und kommt jetzt nach dem neuen WLTP-Zyklus auf 55 Kilometer. Die Preise für die neue Generation stehen noch nicht fest, orientieren sich aber nach ersten Angaben an der aktuellen Modellreihe und werden voraussichtlich final zum Genfer Autosalon verkündet.
Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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