Mercedes Sprinter: Einzigartig in Sachen Sicherheit
Der Mercedes Sprinter bietet enorm viel Fahrerassistenzsysteme. Ein umfangreicheres Angebot hat es in der hart umkämpften Transporterklasse bislang nicht gegeben.
Der aktuelle Mercedes Sprinter ist seit gut einem Jahr auf dem Markt und hat die Messlatte in Sachen Sicherheit enorm hoch gelegt. Ob radarbasierter Abstandsassistent mit aktivem Bremseingriff, Spurhalteassistent, Verkehrsschilderkennung, Einparkassistent samt 360-Grad-Kamera sowie Radarüberwachung, Toter-Winkel-Assistent oder der Fernlicht-Assistent. Das allumfassende Angebot ist unter den Transportern bislang einzigartig in der leichten Nutzfahrzeugklasse.
Die eingesetzten Technologien stammen teilweise aus dem Pkw-Bereich. Und das ist gut so, denn die alltäglichen Probleme von Handwerkern, Kurierfahrern oder Paketzusteller sind mit allerhand Termindruck bekannt. Darüber hinaus legen die gewerblich genutzten Fahrzeuge eine hohe Laufleistung an den Tag. Zudem erhöhen viele Staus den Stress hinterm Lenkrad. Die Folgen sind Unachtsamkeit, schlimmstenfalls sind die Fahrer gar übermüdet oder teilweise erschöpft. Doch die schweren Unfälle mit Kleintransporten sind vermeidbar. Hierbei helfen moderne Assistenzsysteme das Leben hinter dem Lenkrad zu erleichtern und Unfälle zu vermeiden oder deren Schwere samt Folgen erheblich zu reduzieren.
Unfallforschung seit 2015
Foto: © MercedesDie Nutzfahrzeugsparte von Mercedes-Benz betreibt einen hohen Aufwand und hat hierzu 2015 ein Team von Spezialisten ins Leben gerufen, die sich mit der Unfallforschung von real ereigneten Verkehrsunfällen befasst. Das Team ist quer durch Deutschland unterwegs und dokumentiert bei schweren Unfällen mit Mercedes-Fahrzeugen die Art der Beschädigungen und vermisst den Unfallort.
Die Ergebnisse fließen wiederum in die Van-Entwicklung ein. Der aktive Spurhalteassistent bringt den Sprinter zurück auf Kurs. Droht das Fahrzeug ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h seine Spur zu verlassen, vibriert zunächst das Lenkrad. Zusätzlich erhält der unaufmerksame Fahrer einen optischen Warnhinweis. Bleibt eine Reaktion aus, korrigiert das System mittels einseitigem Bremseingriff und bringt den Sprinter wieder zurück in die Spur.
Auch der serienmäßige Seitenwindassistent arbeitet nach ähnlichem Prinzip und hält den Sprinter bei einer drohenden Abweichung durch starke Querwinde auf Linie. Die Systeme arbeiten sehr wirksam und zuverlässig und helfen insbesonders, wenn es sich um einen Kastenwagen oder die Busvariante mit einem windempfindlichen hohen Aufbau handelt. Mit dem Abstandsassistenten Distronic hält der Sprinter den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ein.
Die mittels Radar-Sensoren arbeitende Distronic ist nicht nur auf Autobahnen oder Landstraßen ein Sicherheitsgewinn, sondern auch in der Stadt, da sie sich bereits ab 20 km/h aktivieren lässt.
Abstandsassistent greift aktiv ein
Foto: © MercedesBremst der Vordermann, verringert der Sprinter ebenfalls selbsttätig seine Geschwindigkeit, wenn es sein muss, herunter bis zum Stillstand. Fließt der Verkehr hingegen wieder, fährt der Sprinter automatisch an. Sollte der Abstandsassistent bei höheren Geschwindigkeiten eine drohende Kollision erkennen und der Fahrer reagiert nicht, greift das System mit einer automatischen Notbremsung ein, um einen möglichen Unfall zu vermeiden oder die Unfallschwere zu verringern.
In der Stadt schützen weitere elektronische Helfer vor Unfällen, die beim Ein- und Ausparken entstehen können. So gibt es neben der Rückfahrkamera mit Parksensoren im Sprinter, ein erweitertes Angebot mit 360-Grad-Kamera sowie zusätzlichem Blick aus der Vogelperspektive.
Bei nicht einsehbaren Blumenkübeln oder etwa Pollern vor und hinter dem Fahrzeug erhält der Fahrer eine Warnung. Seitliche Hindernisse beim Rangieren werden dagegen über den Flankenschutz erkannt. Ist der Abstand zum Fahrzeug zu gering, erfolgt neben der optischen auch eine akustische Alarm. Der Flankenschutz ist bis zu einer Geschwindigkeit von 12 km/h beim Vorwärts- und Rückwärtsfahren aktiv. Die Vorteile für Gewerbetreibende liegen auf der Hand, da die Reparaturkosten für Blechschäden meist teurer sind als der Aufpreis für die Systeme selbst. Das senkt im Endeffekt die Betriebskosten für die oft täglich im Einsatz befindlichen Lieferfahrzeuge, da sie in kniffligen Situationen besser überschaubar sind.
Sechs Karosserievarianten
Foto: © MercedesInsgesamt wird der Sprinter in sechs Karosserievarianten angeboten. Dazu zählen neben Kastenwagen, Bus, Pritsche auch ein reines Fahrgestell, welches insbesonders von Wohnmobilherstellern als Basis genutzt werden.
Bis zu 1.700 verschiedene Konfigurationen sind übrigens in Sachen Aufbau, Größen und Motoren möglich. Dazu besteht ebenso die Wahl beim Sprinter zwischen Front- und Heckantrieb sowie Allrad.
Als Kastenwagen, Pritsche oder Fahrgestell startet der Sprinter bei 19 990 Euro (alle Preise netto), die Busvariante namens Sprinter Tourer beginnt bei mindestens 28 140 Euro.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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