Bürstner setzt auf Allrad
Auch beim Traditionsunternehmen Bürstner setzt man mit dem im vergangenen Jahr präsentierten Campingbus Campeo auf den Trend zum 4x4-Antrieb. Möglich macht das der als Basis zum Einsatz kommende Citroën Jumper. Anders als bei Fiat ist bei den Franzosen durch eine Zusammenarbeit mit Dangel eine Kombination aus 4x4-Antrieb und Euro-6d-Temp-Motoren realisierbar. Vorerst gibt es den Campeo nur in kurzer Ausführung mit 541 cm Gesamtlänge, als Campeo 540 4x4. Der zusätzliche Heckantrieb wird per Knopfdruck aktiviert und sorgt für mehr Traktion auf schwierigem Untergrund. Für rund 5.000 Euro Aufpreis gibt es zudem ein Offroad-Paket mit Höherlegung, grobstolliger Bereifung und einer Differenzialsperre an der Hinterachse.
Challenger Combo X 150
Neues gibt es bei der Marke Challenger aus dem fanzösischen Trigano-Konzern. Mit dem Combo X 150 will man Kunden mit den kompakten Abmessungen des Neulings ködern. Exakt 599 cm lang und 210 cm breit ist das 275 cm hohe Mobil auf Ducato-Basis, dessen Markteinführung für den Herbst angekündigt ist. Zu einem Preis ab 59.990 Euro bietet das Fahrzeug ein 140 x 190 cm großes, elektrisch absenkbares Hubbett über der Face-to-Face-Sitzgruppe. Wird es nur halb abgesenkt, lässt sich auch die Sitzgruppe mit den beiden Längssitzbänken als Liegefläche nutzen.
So ausgestattet bietet der Combo X 150 bis zu vier Schlafplätze. Die Nasszelle reicht über die gesamte Fahrzeugbreite und bietet WC, Dusche und ein Klappwaschbecken. Die Küche verfügt über Spüle, Gaskocher und einen 134 Liter großen Kühlschrank. Zur Markteinführung wird es eine Opening Edition mit Panoramadach über den Fahrerhaussitzen, Klimaanlage, Leichtmetallrädern und elektrisch einstell- sowie beheizbaren Außenspiegeln geben.
Neues von Frankia
Mit dem Neo baut Frankia seine Modellpalette auf dem Mercedes-Benz Sprinter aus. Mit dem speziell für Frankia entwickelten Al-Ko-Tiefrahmen für die Frontantriebsvariante des Sprinters kommt der Neo auf eine Länge von sieben Metern. Bei 3,5 Tonnen Gesamtgewicht soll er 524 Kilogramm Zuladung bieten, bei 4,5 Tonnen Gesamtgewicht können sogar gut anderthalb Tonnen zugeladen werden.
Zwei Grundrisse stehen zur Wahl: Der Neo GD mit zusätzlichem Seitensitz – und damit bis zu fünf Sitzplätzen – und der Neo GDK mit seiner extragroßen Küche. Beide Varianten bieten zu einem Grundpreis ab je 76.900 Euro im Heck getrennte Längsbetten.
Hymer bringt zwei Crossover-Modelle
Auch an Hymer geht der Wunsch der Kunden nach dem traktionsfördernden Antrieb beider Achsen nicht vorbei. Die beiden neuen Allradmodelle aus Bad Waldsee heißen ML T 570 Crossover und Grand Canyon S Crossover. In Baureihen, in denen 4x4-Varianten angeboten werden, machen diese bei vielen Herstellern mittlerweile mehr als die Hälfte der Verkäufe aus. Bei Volkswagen etwa ist das in der California-Baureihe schon seit Jahren so. Den Kundenwünschen kommt jetzt also auch Hymer mit dem 593 cm langen, ausgebauten Kastenwagen Grand Canyon S und dem Teilintegrierten ML T 570 – beide auf Basis des Mercedes-Benz Sprinters – entgegen.
Zum Einsatz kommt der werksseitig verbaute Allradantrieb plus Untersetzung und elektronischer Differenzialsperre. Die Fahrgestelle sind um neun Zentimeter höher gelegt und rollen auf 16-Zoll- Stahlrädern mit Allterrain-Pneus. Auf dem Dach hat Hymer LED-Leuchtleisten montiert, ein Unterfahrschutz soll Motor und Getriebe vor Beschädigungen schützen. Beide Crossover-Modelle lassen sich nicht vernünftig mit einem zulässigen Gesamtgewicht von dreieinhalb Tonnen realisieren, die zulässige Gesamtmasse liegt daher bei mindestens 3.880 Kilogramm.
Flott unterwegs mit Crossover-Modellen
Mit den damit verbundenen Einschränkungen, was etwa erlaubte Höchstgeschwindigkeiten und Führerscheinklassen angeht. Dabei könnten die beiden Crossover-Modelle durchaus flott unterwegs sein – wenn sie denn dürften. Denn als Antriebsaggregat kommt der Sechszylinder-Diesel zum Einsatz, der es aus drei Liter Hubraum auf eine Leistung von 140 kW / 190 PS bringt und an eine Siebengang-Automatik gekoppelt ist.
Beim nicht ganz sechs Meter langen Grand Canyon S bringen zwei seitliche Ausbuchtungen auf Höhe der Heckfenster Platz für ein im Heck quer angeordnetes Doppelbett. Das optionale aufstellbare Schlafdach statt des serienmäßigen Blechdachs sorgt für zwei weitere Schlafplätze. Zusätzlich bietet der Camper eine Halbdinette, Küche mit zweiflammigem Gaskocher und Waschraum.
Auch der 230 cm breite und gut drei Meter hohe Teilintegrierte ML T 570 Crossover (Länge 689 cm) mit seinem am Heck befestigten Reserverad wird mit Diesel beheizt. Elektrogeräte werden über ein Lithiumbatterien-Paket mit insgesamt 270 Ah Kapazität versorgt. Der Wohnbereich verfügt über eine L-förmige Sitzgruppe. Hinzu kommen die mittig angeordnete Küche mit dreiflammigem Gaskocher, einem Kompressor-Kühlschrank mit 152 Liter Inhalt, Nasszelle mit schwenkbarer Duschwand sowie Einzelbetten über der Garage im Heck. Die Preise beginnen bei 106.990 Euro für den Grand Canyon S und 122.990 Euro für den ML-T 570.
Marco Polo von Mercedes
Bei Mercedes-Benz ist man "sehr zufrieden" mit der aktuellen Auftragslage der Marco-Polo-Camperfamilie, die in der gleichen Fahrzeugklasse wie der Crosscamp Life antritt. Die Stuttgarter wollen 2021 rund 25 Prozent mehr dieser Fahrzeuge verkaufen. Die Angebotspalette besteht aus dem vollausgestatteten Camper Marco Polo und dem mit Aufstelldach und Sitz-/Liegebank versehenen Marco Polo Horizon und Activity. Letztere gibt es jetzt erstmals mit externem Stromanschluss per 230-Volt- Außensteckdose.
Mercedes-Benz Vans arbeitet eng mit Reisemobilherstellern zusammen. Den Trend zu reise- wie alltagstauglichen Campervans wollen die Stuttgarter verstärkt mit passenden Basisfahrzeugen bedienen, etwa mit Midsize Vans wie dem Vito und der V-Klasse. Pössl, in Oberbayern ansässiger Spezialist für Kastenwagenausbauten, bringt gleich zwei Neuheiten auf Basis der Mercedes-Benz V-Klasse bzw. des Vito auf den Markt: den Campstar und den Vanstar. Im vergangenen Halbjahr feierten zudem mehr als zehn neue Modelle auf Basis der dritten Generation des Sprinters Premiere. Dabei reicht die Palette von Campingbussen über Teilintegrierte bis hin zu Integrierten. Darunter sind Modelle von Traditionsunternehmen wie Bürstner, Carthago, Eura Mobil, Frankia, Hymer, Kabe oder La Strada.
Kultig: Ausbauten auf VW-Bus-Basis
Der VW-Bus genießt unter "Vanlifern" einen ausgezeichneten Ruf. Zu den zahlreichen Ausbauern zählt Reimo. Ihren TrioStyle offerieren die Hessen als multifunktionales Fahrzeug, das für den Beruf ebenso wie für Alltag und Freizeit geeignet sein soll. Je nach Ausstattung taugt er als Großraum-Limousine mit bis zu sieben Sitzplätzen ebenso wie als Campingmobil mit bis zu vier Schlafplätzen. Dazu gibt es Küche, Kleiderschrank, Staufächer und einen 39 Liter fassenden Kompressor-Kühlschrank.
Auch Spacecamper setzt mit dem Classic Open auf den VW-Bus. Den verwandeln die Darmstädter in einen vielseitigen Campervan, der als Reisemobil ebenso zum Einsatz kommen kann wie als Transporter, Familienauto oder mobiles Büro.
Oder eine Nummer kleiner
Eine Nummer kleiner steigt Newcomer Vanderer aus Kempten mit dem Urban Camper ein. Die Allgäuer setzen auf den Citroën Berlingo XL als Basisfahrzeug oder auf Wunsch auf die weitgehend baugleichen Modelle von Opel, Peugeot oder Toyota. Der Berlingo XL passt mit 185 cm Breite und einer Länge von 475 cm locker in eine Parklücke. Und mit gerade einmal 190 cm Höhe findet er auch in Tiefgaragen Platz.
Bis sieben Sitzplätze bietet der Berlingo, für rund 750 Euro gibt es zu diesem Zweck zwei umklappbare Einzelsitze für die dritten Sitzreihe. Serienmäßig kommt der Urban Camper – zu einem Basispreis ab 28.900 Euro – mit einem 110 PS starken Benziner mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Stop-&-Start-Automatik zum Kunden.
Text:
Gerhard Prien /
handwerksblatt.de
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