Er ist der Vierte im Quartett, gemeinsam mit seinen Brüdern von PSA, dem Citroën Berlingo, Opel Combo und Peugeot Partner / Rifter. Mit dem kompakten Proace City will Toyota das Segment der Compact Duty Vans bedienen.
Toyota ist nicht gerade als Spezialist für Nutzfahrzeuge bekannt. Dabei hatten sie schon immer mit dem – längst vergangenen – Hiace einen kleinen kompakten Transporter in ihrer Modellpalette. Seit Toyota mit dem PSA-Konzern kooperiert, haben die Japaner deren Modelle mit eigenem Label zunächst als Proace übernommen und jetzt mit dem kleineren Proace City erweitert. Der kompakte Transporter tritt in der Klasse mit einer Tonne Nutzlast an. Er eignet sich mit seinen handlichen Abmessungen vor allem für den Einsatz im innerstädtischen Raum.
Zu haben ist der Transporter von Toyota in zwei verschiedenen Längen: Als Kastenwagen L1 (4,4 Meter Länge) oder als L2 mit 4,7 Meter Gesamtlänge. Die L2-Variante ist auch als Doppelkabine im Programm, mit verschiebbarer Trennwand und einer klappbaren Sitzbank in der zweiten Reihe. Der L1 Kasten bietet bis zu 3,1 Meter Ladelänge und ein Ladevolumen von bis zu 3,7 Kubikmeter. Die L2 Variante mit einem Radstand von 2,9 Meter bringt es - wie beim 475 Zentimeter langen Testwagen in der Comfort-Version - als Kastenwagen auf 3,4 Meter Ladelänge und bis zu 4,3 Kubikmeter Ladevolumen.
Keine Angst vor Überladung dank SmartCargo
Die Nutzlast des Toyota liegt, je nach Ausführung, bei maximal einer Tonne. Das sind bis zu 250 Kilogramm mehr gegenüber manchen Modellen aus dem Kreis der Wettbewerber. Falls das nicht ausreicht, dürfen bis zu anderthalb Tonnen an den Haken der Anhängekupplung genommen werden. Den Zugang zum wahlweise verglasten oder verblechten Ladeabteil geben ein oder (beim kurzen Radstand) optional zwei Schiebetüren frei. Im Heck hat der Kunde die Wahl zwischen Flügeltüren oder einer Heckklappe. Pfiffig ist der Smart Load Indicator, mit dem Toyota ein recht praktisches und alltagsorientiertes Feature anbietet. Das System misst den Beladungszustand des Fahrzeugs und warnt, wenn 90 Prozent der maximalen Zuladung des Transporters erreicht sind. So schützt es vor Überladung und eventuellen Strafzahlungen und Punkten bei Gewichtskontrollen.
Der Toyota bietet im Alltagseinsatz einen bequemen und recht komfortablen Ein- und Ausstieg. Das ist längst nicht bei allen Wettbewerbern der Fall, bei manchen muss man das Fahrerhaus teilweise regelrecht "erklimmen". Bis zu drei Personen finden in der ersten Reihe Platz, zwei davon auf der Beifahrer-Sitzbank. Deren klappbarer Mittelsitz bietet einen integrierten Tisch, der sich - etwa für anfallende Schreibarbeiten im Arbeitsalltag - zum Fahrer wie auch zum Beifahrer hin anwinkeln lässt. Mit dem Smart Cargo System ist über eine Luke in der Trennwand zum Laderaum und in Kombination mit der vorklappbaren Rückenlehne des äußeren Beifahrersitzes der Transport besonders langer Gegenstände - wie etwa einer Leiter - möglich. Diese ragen dann in den Fußraum des Beifahrers. Bis zu 130 Zentimeter Ladelänge und fast ein halber Kubikmeter Ladevolumen lassen sich so zusätzlich gewinnen. Die maximale Ladelänge liegt dann bei 3,44 Meter. Der per LED beleuchtete Laderaum verfügt über Verzurrösen und eine 12 V Steckdose.
Der Innenraum mit seinem dominierendem grauen Hartplastik ist, wie es sich für ein Nutzfahrzeug gehört, ganz auf Praktikabilität ausgelegt. Die Bedienelemente liegen dort, wo man sie erwartet, Ablagen sind reichlich vorhanden.
Serienmäßig rollen alle Proace City Modelle mit Fahrer- und Beifahrerairbag, Reifendruck-Warnsystem und dem Notrufsystem eCall zum Kunden. In der Duty Comfort-Ausstattung sind außerdem ein höhenverstellbarer Fahrersitz mit Lordosenstütze, eine manuelle Klimaanlage, sowie eine Geschwindigkeitsregelanlage an Bord.
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Auf der Antriebsseite stehen für den Proace City drei je 1,5 Liter große Dieselmotoren von 75 bis 130 PS Leistung und ein 110 PS starker 1,2 Liter Benziner mit Turbolader zur Verfügung. Kombinierbar sind sie mit Fünf- oder Sechsgang-Schaltgetrieben oder einer achtstufigen Automatik für den leistungsstärksten Diesel. Ende des Jahres könnte zudem eine weitere Nutzfahrzeugversion mit vollelektrischem Antrieb auf den Markt kommen.
Der Testwagen
Im Testwagen bringt es der 1,5 Liter große Diesel auf eine im Stadtbetrieb völlig ausreichende Leistung von 130 PS, auch Autobahntouren lassen sich mit ihm problemlos und mit Pkw-ähnlichem Komfort bewältigen. Gekoppelt ist der Selbstzünder an ein leicht schaltbares Sechsgang-Schaltgetriebe. Der Verbrauch lag im Testbetrieb bei erfreulich niedrigen sechseinhalb Litern Diesel auf 100 Kilometer Fahrstrecke. So ist auch in Verbindung mit dem lediglich 50 Liter fassenden Kraftstofftank eine durchaus hinreichende Reichweite drin.
Zum Nettopreis von 2.500 Euro gibt es das Navigationssystem Pro Touch & Go. Es verfügt über einen acht Zoll großen Farbmonitor mit Touchscreen, Parksensoren vorn und hinten, einen Toter-Winkel-Warner, seitliche Abstandssensoren, WiFi, Smartphone Konnektivität sowie im Lenkrad integrierte Audiobedienelemente.
Zu haben ist der Proace Kasten mit 130 PS, langem Radstand und in Duty Comfort-Ausführung zu einem Nettopreis ab 23.960 Euro. Ein durchaus fairer Kurs.
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