Testbericht des neuen Fiat Ducato: Der Kastenwagen des italienischen Herstellers bietet vor allem viel Laderaum und hohe Zuladung.

Testbericht des neuen Fiat Ducato: Der Kastenwagen des italienischen Herstellers bietet vor allem viel Laderaum und hohe Zuladung. (Foto: © Martin Bärtges)

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Fahrbericht: The Italian (for the) Job – Fiat Ducato

Er ist einer der meistverkauften Transporter in Europa: der Ducato. Fiat hat seinem Bestseller saubere und leistungsstärkere Motoren spendiert, außerdem weitere Sicherheits- und Assistenzsysteme – und ein Automatikgetriebe.

Wie bisher dürfte der Kastenwagen die wichtigste Modellvariante des Fiat Ducato sein. Zu haben ist er mit drei unterschiedlichen Radständen (3,00, 3,45 und 4,04 Meter), dazu in vier Karosserielängen L1 bis L5 (4,96, 5,41, 6,00 und 6,36 Meter) und mit drei Dachhöhen H1 bis H3 (2,25, 2,52 und 2,76 Meter). Das zulässige Gesamtgewicht liegt – bei einer maximalen Zuladung von 2,1 Tonnen – zwischen 2,8 und 4,25 Tonnen, das maximale Ladevolumen bei 17 Kubikmeter.

Ein Maxi-Großraumkasten als Testwagen

Viel Platz im Laderaum des Fiat Ducato. Foto: © Martin BärtgesViel Platz im Laderaum des Fiat Ducato. Foto: © Martin Bärtges

Unser Testwagen ist ein Fiat Ducato L4 H2 Maxi Großraum-Kastenwagen 35 140 Multijet. Damit ist die Modellbezeichnung des Transporters beinahe ebenso lang wie das Fahrzeug selbst. Die Buchstaben-Ziffernkombination L4 steht für den Radstand von 4.035 mm. Der im Bereich des Laderaums vollständig verblechte Kastenwagen misst rund sechs Meter in der Länge, ist zwei Meter breit und zweieinhalb Meter hoch.

Größere Innenbreite als Wettbewerber

Mit dem Hochdach H2 ist der Laderaum innen 1.932 mm hoch und 3.705 mm lang. Positiv beim Ducato ist gegenüber seinen Wettbewerbern wie dem Mercedes Sprinter oder dem VW Crafter größere maximal nutzbare Innenbreite. Sie liegt bei 1.870 mm (1.422 mm zwischen den Radkästen) und erlaubt beim Ducato, der auch häufig als Reisemobil zum Einsatz kommt, den Einbau von Betten quer zur Fahrtrichtung.

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13 Kubikmeter Ladevolumen

Das Ladevolumen kann insgesamt bis zu 13 Kubikmeter betragen. Beladen wird der Ducato über die seitliche Schiebetür, die 1.250 mm breit ist und eine Höhe von 1.755 mm hat. Alternativ stellen die beiden bis zu 270 Grad aufschwenkbaren Heckflügeltüren eine 1.562 mm breite und 1.790 mm hohe Öffnung bereit. Die Höhe der Ladekante liegt (unbeladen) bei 535 mm, da ist man um die elektrisch ausfahrbare Trittstufe an der Schiebetür dankbar. Sie erleichtert vor allem Menschen mit kürzeren Beinen den Einstieg deutlich.

Zuladung fast 1,5 Tonnen

In der Version 35 bietet der Ducato ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen, als ebenfalls verfügbare 33-Version darf der Transporter maximal 3,3 Tonnen wiegen. Damit hat der 35 eine Zuladung von rund 1.490 Kilogramm. Falls das noch nicht ausreichen sollte, darf der Ducato bis zu drei Tonnen schwere Hänger an den Haken nehmen.

140 PS für den Antrieb

Für genug Power sorgt der im Ducato verbaute 140 PS Diesel Motor. Foto: © Martin BärtgesFür genug Power sorgt der im Ducato verbaute 140 PS Diesel Motor. Foto: © Martin Bärtges

Angetrieben wird der Ducato von einem 2.287 ccm großen Diesel-Direkteinspritzer mit Turbolader und Ladeluftkühler. So unter Druck gesetzt bringt es das Antriebsaggregat bei 3.500 U /min auf eine Leistung von 103 kW / 140 PS, die auf die Vorderräder übertragen werden. Einen Allradantrieb, wie bei einigen Wettbewerbern verfügbar, gibt es für den Ducato aktuell nicht. Das maximale Drehmoment des 2,3 Liter Motors von 350 Nm liegt bei bereits 1.400 U/min an.

Neue 9-Gang-Automatik

Gekoppelt ist das Antriebsaggregat im Testwagen an die neue, neungängige Automatik von ZF. Sie bietet drei Fahrmodi: Normal, Eco und Power. Gewechselt werden sie mit einem Knopf am Wahlhebel. Die Automatik aus Friedrichshafen verrichtet ihren Job völlig unauffällig und in jeder Situation souverän. Vor allem beim Einsatz im innerstädtischen Verkehr sorgt sie sanft schaltend für recht stressfreies und komfortables Fahren. Vor allem die Käufer von Wohnmobilen dürften sich für die rund 3.300 Euro teure Automatik erwärmen können. Immerhin bauen rund 60 Prozent aller Camper auf dem Ducato auf. Mehr als eine halbe Million Ducatos hat Fiat im vergangenen Jahrzehnt als Basis für Reisemobile verkauft. 

Bis 180 PS im Angebot

Die Leistung des Testwagens von 140 PS reicht für die meisten anfallenden Transportaufgaben absolut aus. Wer häufiger im Gespannbetrieb unterwegs ist, kann im Motorenangebot der Italiener bis zu 180 Pferdestärken ordern. Alle neuen Dieselmotoren erfüllen übrigens die Abgasnorm Euro 6d-Temp. Im Testbetrieb verbrauchte unser Ducato 9,7 Liter auf 100 Kilometer Fahrstrecke.

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Praktische Ablagen

Die Außenspiegel sind elektrisch verstellbar, beim Lenkrad geht das Verstellen noch manuell. Das Cockpit präsentiert sich - dem Einsatzzweck angemessen – in pflegeleichtem schwarzen Hartkunststoff. Ablagen sind reichlich vorhanden, etwa in Form von Fächer im Armaturenbrett und den Türen. Das obere Fach des Handschuhfachs lässt sich kühlen. Weiteren Stauraum gibt es unter der Doppelsitzbank.

Viele Sicherheitsfeatures

Neu beim Ducato sind zahlreiche, teils optionale Sicherheitsfeatures, mit denen Fiat den Anschluss an den Wettbewerb halten will. Zwei kleine Warndreiecke in den Außenspiegeln zeigen an, ob die Fahrbahn links oder rechts neben dem Transporter blockiert ist. Neben dem Totwinkelassistenten gibt es einen weiteren Assistenten für Rangieren im Rückwärtsgang, unterstützt durch Näherungssensoren und Rückfahrkamera. Radarsensoren erkennen, wenn sich beim Ausparken Objekte von der Seite nähern und helfen so bei der Vermeidung von Kollisionen.

Der optionale Spurhalteassistent warnt beim Verlassen der Spur durch Warnsignale. Ein System zur Vermeidung eines Aufpralls warnt vor einer drohenden Kollision mit dem vorausfahrenden Fahrzeug und leitet im Bedarfsfall automatisch eine Notbremsung ein. Aktuell (noch) nicht verfügbar ist ein Abstandsregeltempomat für den Ducato. Ausgesprochen praktisch hingegen ist die neue Verkehrszeichenerkennung, die dauerhaft an die Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit oder eines Überholverbots erinnert – und damit dafür sorgt, dass man den Führerschein nicht abgeben muss.

Zeitgemäßes Infotainment

Moderne Technik im Cockpit des Fiat Ducato mit integrierter Navigation. Foto: © Martin BärtgesModerne Technik im Cockpit des Fiat Ducato mit integrierter Navigation. Foto: © Martin Bärtges

Das Infotainment des Ducato bietet mit Apple Carplay oder Android Auto eine zeitgemäß gute Multimedia-Anbindung. Apps können auf ein - optionales - sieben Zoll großes TFT-Display gespiegelt und Google Maps zur Navigation genutzt werden. Länge und Ausstattung des Fahrzeugs können hinterlegt werden, so meidet das Navigationssystems Straßen, für die der Ducato zu groß ist. Als Großraumkasten 35 L4 H2 mit der 140 Multijet Maschine kostet der Ducato im Netto-Grundpreis 35.150 Euro.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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