ZDK: "Ausländische Fachkräfte sind unverzichtbar"
Syrische Beschäftigte tragen dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland abzufedern, sagt das IW Köln. Der ZDK setzt sich dafür ein, ihnen eine dauerhafte Bleibeperspektive zu ermöglichen.
Knapp 80.000 syrische Fachkräfte arbeiten nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Deutschland gut integriert in Engpassberufen. Die meisten waren demnach als Fachkraft beschäftigt, also in Tätigkeiten, die eine abgeschlossene Berufsausbildung voraussetzen. Viele Syrer sind im Handwerk tätig, etwa als Kfz-Mechatroniker, in der Bauelektrik, im Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk, im Metallbau oder in der elektrischen Betriebstechnik.
ArbeitsmarktstudieLesen Sie hier mehr zur Studie des IW Köln."Damit tragen syrische Beschäftigte in nennenswertem Umfang dazu bei, den Fachkräftemangel in Deutschland abzufedern", so das IW. Das gelte besonders im Bereich Kraftfahrzeugtechnik, sagt René Gravendyk, Vorstandsmitglied des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Hier bestehe ein großer Bedarf an Fachpersonal. "Mit über 4.000 syrischen Beschäftigten in diesem auch für uns so wichtigen Berufsfeld zeigt die Studie des IW ganz klar, welche Engpässe bestehen, wenn diese Fachkräfte wieder in ihre Heimat zurückkehren müssten."
Fleiß, Willen und Disziplin
Die in den Ausbildungsformaten des Kfz-Gewerbes vermittelten Kenntnisse hätten enorm zur Qualifikation und Integration der Flüchtlinge beigetragen. "Ganz besonders hervorheben möchte ich in dem Zusammenhang die Bereitschaft syrischer Fachkräfte die angebotenen Chancen wahrzunehmen, und mit Fleiß, Willen und Disziplin sich persönlich weiterzuentwickeln und berufliche Ziele zu erreichen. Die Beschäftigten wollen die Entwicklung des ganzheitlichen und vernetzten Automobils kennen und verstehen."
Mit dieser Grundhaltung ließen sich besonders in handwerklichen Berufen Erfolge verzeichnen. "Mit unseren Belangen als Kfz-Gewerbe sind wir in einem Arbeitsmarkt unterwegs, der förmlich nach Fachkräften schreit. Und als ZDK haben wir unsere Position in einem eigenen Wertepapier klargemacht: Wenn junge Zugewanderte aus Syrien und anderen Ländern bereit sind, sich mit unserer Sprache, Kultur und Arbeitswerten zu identifizieren, dann sind sie herzlich willkommen."
Bleibeperspektive ermöglichen
Der ZDK unterstütze Bemühungen in der Politik, durch ein Fachkräfteeinwanderungsgesetz auch den Zuwanderern eine Bleibeperspektive zu ermöglichen, die wegen ihrer Ausbildung und ihres Integrationsgrades einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag leisten und eine dauerhafte Bleibeperspektive in Aussicht haben sollten. "Es ist egal woher du kommst, sondern wichtig ist wohin du willst", erklärt Gravendyk das Credo der handwerklichen Berufsausbildung im Kfz-Gewerbe.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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