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HWK Trier | November 2024
Ruhe und Geduld sind seine Geheimwaffen
Der Lehrling des Monats der Handwerkskammer Trier heißt Jonas Bastgen. Er ist der einzige Büchsenmacherlehrling in der Region Trier.
Im Vergleich zu 2022 gibt es 42 Prozent weniger Baugenehmigungen (Foto: © ahfotobox/123RF.com)
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November 2024
Die Zahlen für die Baugenehmigungen von Wohnungen sinken auf einen neuen Tiefststand. Angesichts der aktuellen politischen Lage in Deutschland drohe eine haushaltslose Durststrecke, erklärt das Baugewerbe.
In Deutschland werden immer weniger Wohnungsbauprojekte genehmigt. Für den September meldet das Statistische Bundesamt einen Einbruch der Baugenehmigungen um über 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Bis Ende September wurden im laufenden Jahr 157.200 Wohnungen genehmigt, knapp 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
"In Deutschland bauen immer weniger Menschen", sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe (ZDB). "Das große Problem ist: Die Lage ist nicht erst seit gestern schlecht, sondern schon seit 28 Monaten gehen die Baugenehmigungen zurück." Im Vergleich zu 2022 gebe es 42 Prozent weniger Baugenehmigungen.
Pessimismus mache sich im Bauhandwerk breit: "Keiner in der Branche glaubt, dass sich das bald ändert. Angesichts dieser Zahlen blicken wir mit großer Sorge auf die bevorstehenden haushaltslosen Monate. Nach dem Scheitern der Regierung wird wohl auch der Haushalt 2025 scheitern; Deutschland steht vor einer vorläufigen Haushaltsführung."
Dann könnte der Staat bis zur Verabschiedung eines neuen Haushalts keine neuen Aufträge für Straße und Schiene vergeben. Zusätzlich könnten auch die Fördertöpfe im Bereich Neubau auslaufen. Pakleppa: "Was dann passiert, haben wir 2022 erlebt, als das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium mehrere KfW-Förderprogramme abrupt einstellte und daraufhin die Nachfrage einbrach."
Er befürchtet, dass der Wohnungsbau um weitere Jahre zurückgeworfen werden könnte, sollte das wieder eintreffen. "Wir warnen eindringlich vor so einem Szenario. In Deutschland müssten jedes Jahr 400.000 Wohnungen gebaut werden, stattdessen werden immer weniger genehmigt und gebaut."
Zukunftsunsicherheit, hohe Zinsbelastungen, zu hohe, detaillierte Anforderungen und fehlende Finanzierungsperspektiven belasteten die Bürger. "Viele verschieben ihre Neubauprojekte, bis wieder Sicherheit besteht. Die nächste Bundesregierung muss die Prioritäten im Bundeshaushalt neu ordnen."
In der Baupolitik brauche es Planungssicherheit, nachvollziehbare Anforderungen und verlässliche Förderbedingungen. "Hohe Ausstattungs- und Komfortstandards dürfen nicht mehr verpflichtend, sondern nur noch freiwillig sein. Dann können auch wieder mehr Menschen ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen."
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