Das Metallhandwerk in Nordrhein-Westfalen blickt wegen sinkender Auftragsbestände pessimistisch in die Zukunft.

Das Metallhandwerk in Nordrhein-Westfalen blickt wegen sinkender Auftragsbestände pessimistisch in die Zukunft. (Foto: © naruemon thaweethamnusin/123RF.com)

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Nordrhein-westfälisches Metallhandwerk unter Druck

Handwerkspolitik

Der Auftragsbestand des nordrhein-westfälischen Metallhandwerks ist deutlich zurückgegangen. Bei weit mehr als die Hälfte der Betriebe beträgt er nur noch weniger als zwei Monate.

Derzeit gibt es weniger Aufträge für das nordrhein-westfälische Metallhandwerk. Der Bestand ist stark gesunken. Das meldet der Fachverband Metall NW. 70 Prozent der Metallbauer und knapp 50 Prozent der feinwerkmechanischen Unternehmen melden einen Rückgang der eingehenden Aufträge und einen schwindenden Bestand. Nur noch selten reicht er für sechs Monate, bei deutlich mehr als die Hälfte der Betriebe sinkt die Grenze unter die Zweimonatsmarke. 40 Prozent fürchten einen nachhaltigen Auftragsmangel.

Folge des Auftragsrückgangs ist die zurückhaltendere Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage. Vier von zehn Metallbauern und mehr als die Hälfte der feinwerkmechanischen Unternehmen schätzen ihre Lage als nicht einmal mehr ausreichend ein. Die Mehrheit der Unternehmen rechnet mit einer Verschlechterung der Lage, an Verbesserungen glauben nur fünf Prozent. Zusätzliche Herausforderungen sind der Fachkräftemangel und die Bürokratiekosten. In fast 75 Prozent aller metallhandwerklichen Unternehmen sind nicht alle Facharbeiterstellen besetzt, etwa 40 Prozent können die von ihnen angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzen.

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Die Investitionsneigung ist auf einen Tiefststand gefallen: 18,2 Prozent der Metallbauer und nur rund 33 Prozent der Feinwerkmechaniker planen maßgebliche Investitionen in ihren Unternehmen. Dabei werden nach wie vor die erzielbaren Marktpreise von der Mehrheit metallhandwerklicher Unternehmen als gut oder zumindest befriedigend gekennzeichnet.

"Wirtschaftliche Sorgen um das eigene Unternehmen, gepaart mit einem wirtschaftspolitischen Stillstand bieten kaum Raum für einen aufkeimenden Optimismus", erklärt Stephan Lohmann, Geschäftsführer des Fachverbands. "Wir brauchen dringend positive Signale seitens der politisch Handelnden, neue bürokratische Hemmnisse und zusätzliche wirtschaftliche Belastungen drücken unseren Betrieben mehr und mehr die Luft zum Atmen ab. Nicht zuletzt sind die halbherzigen Bekundungen zur Gleichstellung der betrieblichen mit der akademischen Ausbildung ein Teil des Problems unserer Mitglieder." Lohmann fordert nachhaltige Schritte zur finanziellen Gleichstellung.

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Text: / handwerksblatt.de

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