Fachkräfteeinwanderung: Handwerk hofft auf gute Umsetzung
Seit dem 1. März ist das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Das Handwerk appelliert an alle Beteiligten, die Verwaltungsverfahren schnell und zuwanderungsfreundlich abzuwickeln.
"Mit dem Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes zum 1. März 2020 wird ein neues Kapitel in der Zuwanderungspolitik Deutschlands aufgeschlagen", sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Nicht nur das Handwerk, sondern die gesamte Wirtschaft litten mehr denn je unter dem Mangel an Fachkräften. Beruflich qualifizierte Fachkräfte, auch aus Drittstaaten, seien daher sehr gefragt.
"Deshalb ist es gut, dass deren Beschäftigung in Deutschland mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz nun deutlich erleichtert wird", so der ZDH-Präsident. "Das beste Gesetz nützt aber nichts ohne eine gute Umsetzung. Es sind nun alle Akteure, die an der Zuwanderung beteiligt sind, aufgefordert, ihre Verwaltungsverfahren zu straffen, zu beschleunigen und zuwanderungsfreundlich zu gestalten." Das sei die Erwartung sowohl der Unternehmen als auch der an einer Zuwanderung interessierten ausländischen Fachkräfte.
Handwerk startet Pilotprojekt
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Neue Fachkräfte für das Land!Damit die Zuwanderung besonders in den kleinen Betrieben des Handwerks gelingt, sei es entscheidend, solche ausländischen Fachkräfte zu gewinnen, die sprachlich und beruflich schnell integrierbar sind. Wollseifer: "Hier setzt das Handwerk große Hoffnungen in das neue Instrument der Vermittlungsabsprachen, die eine zielgenaue Rekrutierung geeigneter ausländischer Fachkräfte in Kooperation mit ausländischen Arbeitsverwaltungen ermöglichen."
Ein Pilotprojekt zur Gewinnung bosnischer Fachkräfte, das der ZDH gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit gestartet hat, soll zeigen, welche Chancen sich aus dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz für das Handwerk ergeben können. "Der ZDH begrüßt die gute und vertrauensvolle Kooperation bei diesem Projekt mit der bosnischen Arbeitsverwaltung. Wir sind überzeugt, dass die Ergebnisse des Projekts für beide Seiten viele Vorteile und weitere Perspektiven für eine Zusammenarbeit beispielsweise im Bereich der beruflichen Bildung mit sich bringen werden.“
Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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