Fachaustausch Bauhandwerk: Digitalisierung, Baukultur und Nachhaltigkeit im Fokus
In Düsseldorf trafen sich Experten, um über die Rolle des Bauhandwerks als baukultureller Akteur in Deutschland zu diskutieren.
Trotz fortschreitender Industrialisierung und Technisierung des Bauablaufs kommt dem Bauhandwerk weiterhin eine wichtige Rolle zu. Baustoffe, Materialien und vorgefertigte Bauteile werden von Handwerkern verarbeitet und an den jeweiligen baulichen Kontext angepasst und schließlich im Zusammenspiel der unterschiedlichen Gewerke zu einem Bauwerk gefügt. Das Handwerk übernimmt dabei automatisch auch eine gestalterische Funktion. Außerdem ist das Bauhandwerk für die Erreichung der Klimaziele des Bundes im Gebäudesektor, einem der größten CO₂-Emittenten in Deutschland, unverzichtbar.
Beim von Handwerk.NRW, der Handwerkskammer Düsseldorf und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) veranstalteten Fachaustausch Bauhandwerk und Baukultur diskutierten Experten in drei Themenblöcken über die Rolle des Handwerks als baukultureller Akteur. Nach der Begrüßung durch Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Kammer Düsseldorf und Dr. Olaf Asendorf vom BBSR startete der erste Themenblock.
Block I: Bauhandwerk, Regionalität und Digitalisierung
Bauhandwerk und nachhaltige Architektur war das Thema von Jörg Finkbeiner, Geschäftsführer von Partner und Partner in Berlin. Dr. Diana Wiedemann, Vorstandsvorsitzende des Bauwerks Schwarzwald in Titisee-Neustadt, sprach über Bauhandwerk und regionale Identität. Den Abschluss machte Prof. Dr. Anica Meins-Becker, Professorin für digitale Transformation in der Bau- und Immobilienwirtschaft an der Bergischen Universität Wuppertal, mit ihrem Beitrag zum Bauhandwerk in der digitalen Bauproduktion.
Block II: Bauhandwerk, zirkuläres Bauen und rechtliche Vorgaben
Danach referierte Margit Sichrovsky, Partnerin bei den LXSY Architekten in Berlin, über zirkuläres Bauen in der Praxis. Architektur und Bauhandwerk war das Thema von Markus Lehrmann, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer NRW in Düsseldorf. Prof. Matthias Zöller, Gesellschafter beim AI Bau in Aachen, hielt einen Vortrag mit dem Titel: Werkvertragliche und bauordnungsrechtliche Vorgaben im Handwerk: die Illusion um die allgemein anerkannten Regeln der Technik. Abschließend berichtete Dr. Florian Hartmann, Hauptgeschäftsführer des Westdeutschen Handwerkskammertag in Düsseldorf, über öffentliches Baurecht als Chance für Handwerk und Baukultur.
Block III: Bauhandwerk und Wissensmanagement
Im letzten Themenbereich begann der Kölner Dombaumeister Peter Füssenich mit seinem Beitrag: "Der Kölner Dom – Erhaltung des Weltkulturerbes, Kompetenzweitergabe im Bauhandwerk". Darauf folgte Dr. Petronella Prottung, Leiterin der Akademie für Handwerksdesign in Aachen, mit einem Referat über die Gestaltungskompetenz im Bauhandwerk durch berufliche Weiterbildung. Zum Abschluss der Veranstaltung sprach Jochen Stiebel, Geschäftsführer bei Neue Effizienz in Wuppertal, über Bauhandwerk und gestalterischen Technologieeinsatz.
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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