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HWK Trier | Mai 2025
Beratung: Beruflich weiterkommen im Handwerk
Persönliche Beratung beim "Zukunftstreffer" :Die nächste Sprechstunde ist am Dienstag, 13. Mai, von 16. bis 17.30 Uhr.
Die Organisatoren des Parlamentarischen Abends Gerd Benzmüller (l.), Vorsitzender des Landesverbandes der Kreishandwerkerschaften, Kurt Krautscheid (2.v.l.), Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern und Johannes Lauer (2.v.r.), Vorsitzender des Unternehmerverbands Handwerk, mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (M.) und Landtagspräsident Hendrik Hering (r.) (Foto: © Kristina Schäfer)
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Mai 2022
Fachkräftemangel dürfe während der Corona-Krise und dem Krieg in der Ukraine nicht in Vergessenheit geraten.
Der Parlamentarische Empfang des Handwerks Ende März im frisch sanierten Landtag in Mainz war eine der ersten Gelegenheiten für die Vertreter des rheinland-pfälzischen Handwerks, nach zwei Jahren Pandemie im großen Rahmen in Person zusammenzukommen und den Austausch mit der Landespolitik zu pflegen.
Das Treffen fand unter 2G Plus-Bedingungen statt. Eingeladen hatten der Unternehmerverband Handwerk Rheinland-Pfalz e.V., die Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern Rheinland-Pfalz und der Landesverband der Kreishandwerkerschaften. Neben Landtagspräsident Hendrik Hering und zahlreichen Abgeordneten waren auch die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Arbeitsminister Alexander Schweitzer und Justizminister Herbert Mertin als Vertreter der Landesregierung der Einladung gefolgt.
Wie erwartet, nahmen der Krieg in der Ukraine und die anhaltende Corona-Krise zentrale Rollen bei den Grußworten ein. Für ihre Impulsvorträge hatten sich Kurt Krautscheid, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Handwerkskammern, Johannes Lauer, Vorsitzender des Unternehmerverbands, und Gerd Benzmüller, Vorsitzender des Landesverbands der Kreishandwerkerschaften, aber auf ein anderes, weniger spektakuläres aber dafür leider altbekanntes Thema geeinigt: den Fachkräftemangel, der auch im Angesicht der gegenwärtigen Krisen nicht in Vergessenheit geraten dürfe. "Der Fachkräftemangel ist eine der größten wirtschafts- und bildungspolitischen Herausforderungen unserer Zeit", erinnerte Kurt Krautscheid.
Leider wirke dieser Satz heute kaum noch, weil er so oft wiederholt werde. Es sei aber ein Satz, der jetzt schon Auswirkungen auf den Alltag des Handwerks habe und in einigen Jahren noch wesentlich härter zu spüren sein werde. "Trotz bester Einstellungs- und Karrieremöglichkeiten entscheiden sich junge, talentierte Menschen viel zu selten für eine solide Ausbildung im Handwerk. Gleichzeitig steigt die Zahl der Studenten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, müssen wir ein stärkeres Bewusstsein für die Attraktivität des Handwerks schaffen", fordert Krautscheid.
Mit fünf Forderungen, mit denen dem Fachkräftemangel Einhalt geboten werden könne, wandte sich Johannes Lauer an die Vertreter der Politik: Schulabsolventen müssten ausbildungsreif sein. Das sei viel zu oft nicht der Fall, so Lauer. Des Weiteren forderte er eine Erweiterung des Aufstiegs-BAföGs auf Bundesebene, eine Modernisierungsoffensive für Berufsschulen und Berufsbildungszentren und eine Verbesserung der Mobilität der Auszubildenden vor allem im ländlichen Raum. Zuletzt müsse es gelingen, Ausbildungsbetriebe und potenzielle Azubis besser zusammenzubringen.
Gerd Benzmüller erinnerte daran, dass die Gleichstellung akademischer und beruflicher Bildung noch immer nicht erreicht sei. Das Land müsse Sorge dafür tragen, dass es bei der Berufsorientierung an Schulen einheitliche Standards gebe und ein größerer Fokus auf die Ausbildung gelegt werde. Ein Berufs- und Studienorientierungstag an den Schulen sei zu wenig. "Dieses Format sollte auf eine Woche der Berufsorientierung ausgeweitet werden", so Benzmüller.
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