Noch bis 31. Mai können Kleinunternehmer – je nach Mitarbeiterzahl – Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 9.000, 15.000 und 25.000 Euro beantragen.

Noch bis 31. Mai können Kleinunternehmer – je nach Mitarbeiterzahl – Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 9.000, 15.000 und 25.000 Euro beantragen. (Foto: © Bartolomiej Pietrzyk/123RF.com)

Vorlesen:

Corona-Krise: Soforthilfen in NRW stark nachgefragt

Die Soforthilfen für nordrhein-westfälische Unternehmen und Soloselbstständige werden stark nachgefragt. Mehr als 320.000 Unternehmer haben sie bereits beantragt. 300.000 wurden bewilligt.

Mehr als 320.000 Kleinbetriebe und Soloselbstständige in Nordrhein-Westfalen, die wegen der Corona-Krise unter Liquiditätsengpässen leiden, haben finanzielle Unterstützung beantragt. 300.000 Anträge wurden dank des vollständig digitalen Antragsverfahrens und der Bearbeitung bereits bewilligt.

"Die Zuschüsse helfen den vielen kleinen und mittleren Unternehmen, die Finanzierungslücke zu schließen und den Schaden durch die Corona-Krise etwas abzufedern", sagt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP).

Regulatorische Hürden weiter abbauen

Aktuelle InformationenIn unserem Themen-Special zur Corona-Krise finden sie laufend aktualisierte Informationen für Ihren Betrieb.Die kurzfristige Verbesserung der Liquiditätssituation in den nordrhein-westfälischen Unternehmen sei dringend erforderlich, erklärt Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU). "Mit unseren ergänzenden Maßnahmen bei der Lohnsteuer stellen wir den Unternehmen eine weitere temporäre Liquiditätshilfe zur Verfügung. Zusammen mit unseren bisherigen Maßnahmen ein weiterer wichtiger Schritt für den Erhalt von Arbeitsplätzen in unserem Land.“

Um den Zugang der Wirtschaft zu dringend notwendiger Liquidität weiter zu verbessern, setzt sich die Landesregierung laut Lienenkämper dafür ein, regulatorische Hürden weiter konsequent abzubauen und unterstützen die Forderungen der Bundesregierung an die Europäische Kommission.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die konkreten Vorschläge:

  • Eine schnelle und zielgerichtete Überarbeitung des Temporary Framework der EU.
  • Risikoübernahmen bis zu 100 Prozent für KMU bei Kreditvolumina von bis zu 800.000 Euro zulassen.
  • Die Höchstlaufzeit von Darlehen auf zehn Jahre heraufsetzen.

Sobald die Europäische Kommission die beihilferechtlichen Voraussetzungen schaffe, will die Landesregierung diese Instrumente den nordrhein-westfälischen Unternehmen so weit wie möglich zugänglich machen. "Ich begrüße den Vorschlag des Landesfinanzministers, in dieser Ausnahmesituation auch Haftungsübernahmen von 100 Prozent für Kredite zu ermöglichen. Auch die Verlängerung von Laufzeiten von KfW-Krediten von fünf auf zehn Jahre wäre eine wesentliche Erleichterung für die Kreditvergabe an den Mittelstand", kommentiert Andreas Ehlert, Präsident von Handwerk.NRW.

Hintergrundinformationen zur NRW-Soforthilfe 2020:

  • Die meisten Anträge, die bewilligt wurden, kommen aus den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln.
  • 86 Prozent wurden von Kleinunternehmern mit bis zu fünf Mitarbeitern gestellt. Am Donnerstag ausgezahlt werden davon 1,75 Milliarden Euro. Neun Prozent der bewilligten Anträge stellten Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern. Am Donnerstag ausgezahlt werden 283 Millionen Euro.
  • Sechs Prozent der bewilligten Anträge entfallen auf größere Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern, die bis zu 25.000 Euro Soforthilfe aus dem durch die Landesregierung aufgestockten Programm beantragen können. Am Donnerstag ausgezahlt werden davon bereits 302 Millionen Euro.
  • 225 000 Antragstellern wird noch am Donnerstag Geld angewiesen:
  •      knapp 85.000 davon entfallen auf den Regierungsbezirk Düsseldorf,
  •      knapp 50.000 auf den Regierungsbezirk Köln
  •      knapp 39.000 auf den Regierungsbezirk Arnsberg,
  •      knapp 30.000 auf den Regierungsbezirk Münster,
  •      knapp 23.000 auf den Regierungsbezirk Detmold.
  • Am stärksten nachgefragt ist die NRW-Soforthilfe bei Dienstleistern, die mehr als die Hälfte der bewilligten Anträge stellten. Allein auf Freiberufler entfiel ein Fünftel aller bewilligter Anträge. Auch im Einzelhandel (12 Prozent), Gastgewerbe (11 Prozent) und im Handwerk (10,5) ist der Bedarf groß.

Noch bis 31. Mai können Kleinunternehmer – je nach Mitarbeiterzahl – Zuschüsse von Bund und Land in Höhe von 9.000, 15.000 und 25.000 Euro beantragen, um finanzielle Engpässe infolge der Corona-Krise zu überbrücken.

Text: / handwerksblatt.de

Das könnte Sie auch interessieren: