Autobahnprojekte: Bund und Bauverbände wollen besser zusammenarbeiten
Die Bundesregierung und die Bauverbände haben eine Charta für bessere Zusammenarbeit bei Bundesautobahnprojekten unterzeichnet. Die Bauabwicklung soll damit bestmöglich funktionieren.
Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB), die Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen und der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie wollen gemeinsam mit der Autobahn GmbH des Bundes für eine wirtschaftlichere und effizientere Abwicklung von Bauprojekten der Bundesautobahn sorgen. Dazu haben sie im Verkehrsministerium Im Beisein des Ministers Volker Wissing (FDP) eine Charta für bessere Zusammenarbeit unterzeichnet.
Bereits im Jahr 2020 wurde gemeinsam mit dem Verkehrsministerium der Runde Tisch Baumanagement gegründet. Ihm gehören Vertreter aus Wirtschaft, Verwaltung und Verbänden an. Konkrete Ergebnisse der bisher geführten Gespräche: Inzwischen werden Ausschreibungen und Vergaben optimiert und damit die Bauzeiten insgesamt verkürzt. Es wird effizient gebaut und gleichzeitig werden Verkehrsflüsse in Baustellen optimiert. Technik, Normen und Baustellenkoordination werden verbindlich festgelegt, um Kosten und Zeit zu sparen.
Zukunftssichere Infrastruktur
"Das deutsche Autobahnnetz ist eine der Lebensadern unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Zur Erhaltung und zum Ausbau ist deshalb jede Anstrengung gerechtfertigt. Es ist daher im Sinne aller Beteiligten, verlässliche Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit auf Baustellen an Bundesautobahnen festzulegen. Die Artikel der Charta stellen insofern Grundregeln für die handelnden Beteiligten auf, um ein Gelingen zu garantieren, erklärte Wolfgang Schubert-Raab, Präsident des ZDB.
"Wir brauchen eine zukunftssichere Infrastruktur und wollen die Modernisierung unserer Bundesautobahnen gemeinsam vorantreiben. Der Schlüssel dafür ist, dass alle Projektbeteiligten transparent und fair Hand in Hand arbeiten. Die heute zwischen der Autobahn GmbH des Bundes und den Bauverbänden unterzeichnete Charta ist ein klares Signal für die Stärkung der partnerschaftlichen Zusammenarbeit", sagte auch Wissing.
Kooperation statt Konfrontation
Die Partnerschaftscharta bilde Werte sowie eine Kultur der Zusammenarbeit der Wertschöpfungspartner ab und gebe damit einen weiteren Anstoß zu einem Kulturwandel, so Jürgen Faupel, stellvertretender Präsident der Bundesvereinigung mittelständischer Bauunternehmen. "Die Grundlage für die Herausforderungen der Zukunft besteht in Kooperation und nicht in Konfrontation. Aus Sicht des Mittelstandes bedeutet dies eine Chance, eine Arbeitsumgebung zu schaffen, die von Vertrauen, Transparenz und gegenseitigem Respekt geprägt ist."
Peter Hübner, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: "Bauen statt Streiten, das ist der Leitsatz der Bauindustrie. Die Charta ist in diesem Sinn ein wichtiger Schritt hin zu einem neuen, lösungsorientierten Bauen, bei dem nicht länger das Austauschen von Schriftsätzen, sondern die Bewältigung der zunehmend anspruchsvolleren Aufgaben im Mittelpunkt steht. Wenn wir dies mit kooperativen Vertragsmodellen und agilen Entscheidungsprozessen flankieren, können wir einen echten Paradigmenwechsel für die gesamte Branche einläuten."
Die Charta sei ein weiterer Baustein, um die Zusammenarbeit für die Modernisierung der Autobahnen zu verbessern, betonte Michael Güntner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes. "So können wir die Herausforderungen gemeinsam meistern, effizienter bauen und gleichzeitig die Verkehrsflüsse rund um die Baustellen optimieren."
Quelle: ZDB
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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