Steuern, Finanzierungen und Praxisbeispiele: Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer informierten sich beim Unternehmerabend im Campus Handwerk

Steuern, Finanzierungen und Praxisbeispiele: Zahlreiche Zuhörerinnen und Zuhörer informierten sich beim Unternehmerabend im Campus Handwerk (Foto: © Michèle Schneider)

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Trotz Unsicherheit investieren

Beim Unternehmerabend im Campus Handwerk informierten Experten zum Thema "Investieren in unsicheren Zeiten".

Die aktuelle Unsicherheit ist größer denn je: Krieg, Energieverfügbarkeit und -preise, Fachkräftemangel, Corona, Störung der Lieferketten, steigende Zinsen, Knappheit verschiedener Produkte und Umwelt – alles Themen, die für ein extrem raues Klima für Unternehmerinnen und Unternehmer sorgen. Ralf Peter Adams von Dr. Widdau & PartnerIn und Frank Peuckmann, Vorstand Mentor AG, starteten mit einem Impulsreferat und gaben eine Einschätzung aus steuerpolitischer und betriebswirtschaftlicher Sicht. "Die Steuerpolitik muss Sicherheit schaffen, dass getätigte Investitionen zu einem späteren Zeitpunkt auch zu einem Rückfluss führen", so Adams. Grundsätzlich gilt: Liquidität vor Investitionen. Aktuell müssen viele Unternehmer "Zwangsinvestitionen" tätigen, also Hamstern zu höheren Preisen, um überhaupt produzieren zu können. Somit fehlt schnell die Liquidität für notwendig und zukunftsweisende Investitionen in z. B. erneuerbare Energien und Digitalisierung.

Vertreter von Volksbank Trier (Peter Michels), Sparkasse Trier (Martin Grünen) und Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (Andreas Schwarz) waren sich einig, dass die Finanzierung des Umlaufvermögens, das durch diese "Zwangsinvestitionen" belastet ist, mittel- und langfristig erfolgen muss. Durch die akute Energiekrise geraten viele Unternehmen, die eigentlich auf gesunden Beinen stehen, in Liquiditätsprobleme. In der Betrachtung der  Bilanzen müsste man diese Sondereffekte von aktuellen Belastungen herausrechnen. Um die Folgen der Energiekrise zu meistern, müsse allerdings die Politik den Unternehmerinnen und Unternehmern unter die Arme greifen. Das sei gerade in den energieintensiven Branchen alleine nicht zu schaffen. 

Die Krise bietet auch Chancen

Einhelliger Tenor: Investitionen sind auch in unsicheren Zeiten unbedingt notwendig, um auf Dauer am Markt bestehen zu können. Hier sind insbesondere die Bereiche der erneuerbaren Energien und die Digitalisierung im Fokus. "Entsprechende Förderprogramme und Beratung finden Interessierte bei der ISB", so Andreas Schwarz von der ISB Rheinland-Pfalz. So sahen es auch die beiden Unternehmer, Ralf Krämer, Geschäftsführer der Krämer Orthopädie GmbH, und Matthias Kuhl, Geschäftsführer der PREMOSYS GmbH. Beide haben vor kurzem erst in neue Techniken und neue Gebäude investiert. Auf die Frage, ob sie diese Investitionen jetzt unter den aktuellen Bedingungen nochmal tätigen würden, antworteten beide ganz klar mit Ja. Entscheidend sei, dass die Investitionen in die Unternehmensstrategie integriert sein müssten.

Bietet die Krise auch Chancen? Auch das wurde mit Ja beantwortet. So zwinge die schwierige wirtschaftliche Lage die Unternehmen, ihr Geschäftskonzept zu überprüfen. Von unrentablen Bereichen müsse man sich trennen. Damit könnten die Unternehmer ihren Betrieb langfristig erfolgreich neu ausrichten.

 

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Text: / handwerksblatt.de

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