Rückblick auf das Jahr 2020 in Zahlen
Auch wenn der Bevölkerungsrückgang und Corona ihre Spuren hinterlassen: Das regionale Handwerk ist weiterhin stark.
Die Coronakrise hat 2020 auch im Handwerk der Region ihre Spuren hinterlassen. Doch insgesamt ist es mit einem blauen Auge davongekommen. Das belegt eine jährlich bei der Handwerkskammer erhobene Statistik. Eine entsprechende Übersicht ist im Flyer "Handwerk in Zahlen – Kammerbezirk Trier 2020" zusammengefasst, der jetzt erschienen ist.
Der Bestand an Betrieben ist leicht zurückgegangen. Während 2019 noch 7.109 Betriebe in der Handwerksrolle eingetragen waren, ist die Zahl im vergangenen Jahr um 84 auf 7.025 gesunken. Damit ist sie nahezu auf dem Stand von 2018. Damals verzeichnete die HWK zum Jahresende 7.016 Handwerksbetriebe im Kammerbezirk. Von den 2020 eingetragenen 7.025 Betrieben waren 4.946 meisterpflichtig, 957 zulassungsfrei und 1.122 den handwerksähnlichen Gewerben zuzuordnen.
Umsatzzahlen etwa gleichgeblieben
Mit einem in etwa gleichbleibenden Wert gegenüber dem Vorjahr warten auch die Umsatzzahlen auf. Das Bau- und Ausbaugewerbe und die Handwerke für den gewerblichen Bedarf waren von der Krise wenig betroffen. Viele dieser Betriebe konnten ihren Umsatz sogar noch steigern. So ist der Gesamtumsatz mit gut 4,2 Millionen Euro im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr nahezu gleichgeblieben. Starke Umsatzeinbußen gab es, insbesondere coronabedingt, nur in wenigen Handwerkszweigen – vor allem bei Gewerken, die direkt von den Lockdowns hart getroffen wurden. Dazu gehörten beispielsweise Kosmetiker, Friseure, die Lebensmittelgewerbe oder Handwerksbetriebe mit angeschlossenem Einzelhandel.
Die Ungewissheit in der Coronakrise spiegelte sich in den zahlreichen Anfragen an die Betriebsberatung der Kammer wider. So beantwortete das HWK-Beraterteam im Zusammenhang mit Corona rund 4.000 Anfragen. Darüber hinaus nahmen HWK-Mitgliedsbetriebe viele betriebswirtschaftliche Intensivberatungen wahr, etwa zur Existenzgründung (78; 2019:89), Nachfolge (66; 2019:108), technische Beratung/Digitalisierung (42; 2019:59), Sicherung/Erweiterung (32; 2019:52) oder Personal (11; 2019:38). Darüber hinaus fanden im vergangenen Jahr 247 Exportberatungen (75 mehr als 2019) sowie 430 Rechtsberatungen statt. Der Rückgang bei den Lehrlingszahlen setzte sich 2020 fort. Seit Jahren geht die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge zurück, nicht nur im Handwerk. Gründe dafür sind unter anderem die demografische Entwicklung und der Trend zum Abitur und Studium. Zum Jahresende 2014 etwa lag die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge noch bei 1.239. Nahezu 200 weniger waren es im vergangenen Jahr.
Knapp 3.000 Lehrlinge im Kammerbezirk
Insgesamt gab es im Kammerbezirk Trier 2020 knapp 3.000 Lehrlinge, die in rund 1.300 Betrieben ausgebildet wurden. Auch im Bereich Ausbildung war der Beratungsbedarf hoch. Hier führte der Ausbildungsberater der HWK 643 Beratungen (2019: 812) durch. An insgesamt 600 Kursen der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) hatten im vergangenen Jahr 5.686 (2019: 6.029) Auszubildende im Handwerk teilgenommen. Gut besucht waren die Weiterbildungskurse im neuen HWK-Bildungszentrum: Insgesamt haben sich 828 Teilnehmer in 102 Weiterbildungskursen qualifiziert.
Dabei war die Abschlussquote hoch: 250 Teilnehmer haben an Fortbildungsprüfungen teilgenommen. Davon haben 241 bestanden. 137 von ihnen haben den Ausbilderschein (AEVO) gemacht. Zahlenmäßig auf dem zweiten Rang findet sich die "Elektrofachkraft SHK", auf Rang drei der "Baumaschinenführer", gefolgt von "CAD" und "Passivhaus-Handwerker". Auch im Meisterwesen schlägt sich der demografische Wandel nieder: 2020/21 besuchten insgesamt 268 Teilnehmer die Meisterkurse (2019/20: 306). Wie seit Jahren stellten die Kfz-Techniker auch hier wieder die größte Gruppe.
Hintergrund und Infos Das Faltblatt ist bei der Handwerkskammer Trier erhältlich sowie im Internet abrufbar. Wer gerne gedruckte Exemplare davon hätte, wendet sich bitte an Isabel Mayer, Tel. 0651/207118 oder E-Mail imayer@hwk-trier.de
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Text:
HWK Trier /
handwerksblatt.de
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