Meister: Fast 200 neue Zukunftsträger
172 neue Meisterinnen und Meister sowie 21 kaufmännische Fachkräfte haben in der Bitburger Stadthalle ihre Urkunden erhalten.
Zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie Familienangehörige der frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen erlebten den feierlichen Moment, als Kammerpräsident Rudi Müller den Fachkräftenachwuchs mit der traditionellen Einschwörungsformel in den Meisterstand erhob.
Nach dreijähriger, coronabedingter Pause wartete die Meisterfeier der Handwerkskammer Trier diesmal gleich mit zwei Neuerungen auf: Zum einen fand die Übergabe der Schmuckurkunden erstmals in Bitburg statt, zum anderen wurden in diesem Rahmen auch die neuen Betriebs- sowie Fachwirte und -wirtinnen gewürdigt. Zudem hatte dieser Jahrgang die Ehre, Glückwünsche von Ministerpräsidentin Malu Dreyer persönlich entgegenzunehmen. Von Jubelrufen begleitet, erhielt der Fachkräftenachwuchs aus elf Gewerken seine Meisterbriefe. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe bildeten mit Abstand die 45 Kraftfahrzeugtechniker. Die meisten neuen Meisterinnen kommen wie üblich aus dem Friseurhandwerk. Moderatorin Alex Meusel und das musikalische Duo Freaky Voices führten die insgesamt 650 Gäste feierlich und schwungvoll zugleich durch das Programm. "Die Meisterfeier ist ein Meilenstein der beruflichen Ausbildung und ein ganz besonderer Tag für die Meister und Meisterinnen, die sich in den verschiedenen Gewerken in den letzten Jahren weiterqualifiziert haben", erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrer Festansprache.
Handwerk bietet hervorragende Chancen
Die berufliche Bildung habe in Rheinland-Pfalz schon immer einen herausgehobenen Stellenwert. Das Handwerk biete hervorragende Chancen für anpackende, geschickte und technikaffine Menschen. Der Bedarf an handwerklichem Know-how sei nie so groß gewesen. In kaum einer anderen Branche könnte man durch seine Arbeit anderen Menschen so direkt helfen und Dinge zum Laufen bringen. Vor allem bei dem derzeit alles überlagernden Thema des Klimaschutzes leiste das Handwerk maßgebliche Beiträge zur Erreichung der Klimaziele: "Jeder junge Mensch, der sich für Nachhaltigkeit und Klimaschutz engagieren will, hat in einem Handwerksberuf die ideale Möglichkeit, zur direkten Umsetzung beizutragen. Sei es beim Einbau moderner Heizsysteme, bei der Verbesserung der Isolation und Wärmedämmung, bei der Installation von Photovoltaikanlagen oder bei vielen anderen Maßnahmen, die heutzutage Standard in Handwerksbetrieben sind und unseren Alltag nachhaltiger und klimafreundlicher machen", so die Ministerpräsidentin.
In diesem Zusammenhang hob sie hervor, dass Kammerpräsident Müller als einer der ersten Schreiner in der Region bereits in den 1970-er Jahren einen ökologischen Betrieb aufgebaut habe. Sie freue sich, dass inzwischen viele auf diesem Niveau arbeiten würden, sagte Malu Dreyer. Aus eigener Erfahrung hob Müller die große Verantwortung der Jungmeister und -meisterinnen, aber auch deren gute Aussichten hervor: "Die Anforderungen an Euch als Meister sind hoch. Unternehmerisches Denken und Eigeninitiative wird sofort von Euch erwartet. Eure meisterliche Kompetenz ist jetzt anerkannt, und ab sofort spielt Ihr in der Bundesliga des Handwerks. Die Zukunftsperspektiven im Handwerk sind besonders gut. Ihr habt für den Rest Eures Lebens einen sicheren Arbeitsplatz, wenn Ihr Euch als Meister weiterentwickelt. Auch als Meister müsst Ihr dafür sorgen, dass Ihr durch regelmäßige Weiterbildung immer an der Spitze seid!" Ähnlich drückte es der Bitburger Bürgermeister aus. "Auch das Handwerk verändert sich", sagte Joachim Kandels, dessen Schwester den vom Vater gegründeten Maler- und Lackiererbetrieb 2006 übernommen hat. Weiterbildung würde die Jungmeister und -meisterinnen weiterhin begleiten. "Sie gehen trotz schwieriger Rahmenbedingungen wie Fachkräftemangel und Energiekrise Ihren Weg", sagte er. "Das verdient Respekt"!
Meistertitel genießt höchstes Ansehen
Den Umstand, dass aktuell ein viel größerer Bedarf an Fachkräften besteht als derzeit ausgebildet werden, sprach Ministerpräsidentin Malu Dreyer an. Die Landesregierung und die Handwerkskammern unterstützten deshalb eine Vielzahl an unterschiedlichen Kampagnen, um auf Chancen und Perspektiven im Handwerk aufmerksam zu machen, sagte sie. Insbesondere für Frauen gebe es noch Wachstumspotenzial. Auch das Handwerk sei modern und digital. "Anpacken bedeutet im Handwerk, nicht nur eine körperliche Belastung zu stemmen, sondern auch kreativ und kommunikativ zu gestalten. Dabei sind Sie alle nun auch Botschafter und Botschafterinnen ihres Fachs und werden durch Ihr Tun und Handeln für das Handwerk werben", so die Ministerpräsidentin.
Die Vorbildfunktion als Meisterin oder Meister betonte auch Rudi Müller: "Mit Eurem Titel genießt Ihr höchstes Ansehen", sagte er. "Ihr könnt stolz auf Eure Leistung sein. Auf Euch liegen unsere Hoffnungen für die Zukunft!"
Meisterfeier Bestmeister Maler und Lackierer: Leon Bastuck, Prüm; Installateur und Heizungsbauer: Maximilian Birk, Trier; Maurer und Betonbauer: Pascal Diehl, Malbergweich; Kraftfahrzeugtechniker: Yannik Gaß, Rhaunen; Tischler: Jonathan Heinen, Heckhuscheid; Metallbauer: Raphael Kämmer, Philippsheim; Friseur: Nadine Knobloch, Gusterath; Feinwerkmechaniker: Niklas Meyer, Preist; Zimmerer: Sascha Priesnitz, Lebach; Elektrotechniker: Björn Schröter, Konz Bilder Hier gibt es eine Bildergalerie zur Meisterfeier.
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Text:
Constanze Knaack-Schweigstill /
handwerksblatt.de
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