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HWK Koblenz | Dezember 2024
Die meisten "Landesbesten" kommen von der HwK Koblenz
Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt zeichnete jahrgangsbeste Absolventen von Meister- und Fortbildungsprüfungen aus.
Ladekosten: Zwischen den jeweiligen Durchschnittskosten und dem teuersten Tarif liegen zwischen 121 und 330 Prozent Preisaufschlag. (Foto: © mariok/123RF.com)
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383 Tarife von über 200 Anbietern – die falsche Tarifwahl kann das Dreifache kosten.
Strom kommt aus der Steckdose, aber ist unterschiedlich teuer. Das gilt auch für den Ladestrom, wenn der mobile E-Fahrer an eine öffentliche Ladestation zum Nachfüllen der Batterie muss. 383 Tarife von über 200 unterschiedlichen Anbietern machen die Wahl zur Qual – und vermeidbaren Mehrkosten. Das hat das Bonner Beratungshaus EUPD Research herausgefunden: Zwischen den jeweiligen Durchschnittskosten und dem teuersten Tarif liegen zwischen 121 und 330 Prozent Preisaufschlag.
Bereits zum dritten Mal hat EUPD Research in der Studie "Vergleichsanalyse mobiler Ladestromtarife" Autostromtarife in Deutschland unter die Lupe genommen. Immerhin: Ein erstes Bestreben, einheitliche Strukturen zu schaffen, ist zwar erkennbar, aber unterm Strich bleiben enorme Preis- und Nutzungsunterschiede. Die aktuell 383 Angebote unterscheiden sich unter anderem in den Abrechnungsmodellen und Grundgebühren, im Zugang zur Ladesäule, in den Bezahlsystemen und in der Ladenetzabdeckung.
EUPD hat für die Studie drei unterschiedliche Automodelle mit entsprechendem Fahrprofil erstellt: Renault Zoe für Wenigfahrer, VW ID.3 für den Durchschnittsfahrer und Audi e-tron für Vielfahrer. Die gewählten Modelle und Fahrprofile unterscheiden sich in technischen Details wie Ladeleistung, Batteriekapazität, Verbrauch pro 100 km oder der jährlichen Fahrleistung, was die Auswahl des Autostromtarifs maßgeblich beeinflusst.
Für Wenigfahrer (5.000 Kilometer Jahresleistung) mit einem Renault Zoe können im Extremfall die Kosten um 330 Prozent ansteigen, so dass die Stromkosten pro 100 Kilometer anstatt bei sieben Euro dann bei 31 Euro liegen. Der durchschnittliche deutsche Autofahrer mit einer jährlichen Fahrleistung von 14.000 Kilometern bezahlt im teuersten Tarif für den VW ID.3 knapp 1.200 Euro mehr pro Jahr als im Mittel der Tarife. Mit einer Fahrleistung von 30.000 Kilometern muss der Fahrer eines Audi e-tron im teuersten Autostromtarif 3.246 Euro und damit 121 Prozent mehr als im Durchschnitt der Tarife zahlen.
Ein weiteres Ergebnis der Studie war auch, dass deutschlandweit buch- und nutzbare Tarifangebote mit geringen AC- und DC-Ladepreisen ohne zusätzliche Roamingkosten mit guter Ladenetzabdeckung für alle Fahrprofile überzeugen. Haben E-Autofahrer außerdem schon einen Strom- oder Gasvertrag bei Energieversorgern beziehungsweise regionalen Stadtwerken oder eine Mitgliedschaft, etwa beim ADAC, können sie mit einem günstigeren Autostromtarif rechnen.
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