Elektromobilität: ZDK fordert bessere Rahmenbedingungen
Trotz gestiegener Zulassungszahlen bei E-Fahrzeugen im Januar fordert der ZDK Maßnahmen von der Politik. Die Zahlen täuschten über die wahre Situation hinweg.
Das Kraftfahrtbundesamt meldet für den Januar deutlich höhere Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen im Vergleich zum Vorjahresmonat. Für den Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) ist das kein Anlass zur Freude. "Die Zahlen täuschen über die wahre Situation der aktuellen Entwicklung hinweg", erklärt ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn.
Der ZDK begründet den Anstieg mit einem Einmaleffekt der Hersteller. "Um die CO₂-Flottenziele, die ab diesem Jahr gelten, zu erreichen, haben die Hersteller Zulassungen von Elektroautos, sowohl batterieelektrische Fahrzeuge als auch Hybride, vom letzten in dieses Jahr verschoben. Dies ist ein Sondereffekt, der unsere Auftragslage nicht widerspiegelt", sagt Peckruhn.
ZDK bleibt skeptisch
Er rechnet mit einem erneuten Einbruch der Zulassungszahlen. "Erst im zweiten Halbjahr werden die Hersteller die Rabatte wieder deutlich anziehen, sollten die Strafzahlungen bestehen bleiben." Für einen nachhaltigen Antriebswechsel seien mehr Anstrengungen der Politik nötig.
Um das Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw 2030 zu erreichen, brauche es einen kontinuierlichen Anstieg bei den Neuzulassungen von mindestens 50 Prozent pro Jahr. Der Anteil der batterieelektrischen Fahrzeuge am Pkw-Markt müsse bei mindestens 70 Prozent liegen. Davon seien die jetzt gemeldeten Zahlen weit entfernt.
Mehr politischer Wille gefordert
"Es braucht deutlich mehr politischen Willen, als die Ampelregierung dies in den letzten beiden Jahren gezeigt hat, um die Rahmenbedingungen der Elektromobilität in Deutschland zu verbessern", so Peckruhn. Der ZDK fordert Maßnahmen, die über Kaufanreize hinausgehen. Besonders der Ladestrom müsse vergünstigt werden, Steuervorteile aufrechterhalten bleiben und Innovation in Batterie- und Ladetechnik gefördert werden.
Mit derzeit etwa 150.000 öffentlichen Ladepunkten gerate auch das politische Ziel einer Million Ladepunkte im Jahr 2030 außer Reichweite. Das sei aber für den Erfolg der Elektromobilität eine entscheidende Stellgröße. Der ZDK spricht sich daher für eine frühere Revision der europäischen CO₂-Flottengrenzwerte aus, bei der auch der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur berücksichtigt werden müsse. Aktuell sei das Verbrenneraus für Neuzulassungen ab 2035 nicht zu halten.
Quelle: ZDK
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Text:
Lars Otten /
handwerksblatt.de
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