Von Nabburg bis Marokko "auf der Walz"
Elf Wandergesellen waren in der Verwaltung der Handwerkskammer Koblenz zu Besuch und berichteten über ihre Erfahrungen bei der Ausübung der jahrhundertealten Tradition.
Dass Zimmerergesellen "auf der Walz" im Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer (HwK) Koblenz erscheinen und ein kleines Wegegeld erhalten, kommt regelmäßig vor und entspricht der Tradition des Gewerks wie auch der Brauchtumspflege durch die HwK. Doch gleich elf wandernde Zimmerer aus fünf verschiedenen Bundesländern zu Gast – das ist ungewöhnlich und spricht für die Verbundenheit der "Tippelbrüder" zu ihrem Handwerk und alten Bräuchen. Die Walz gibt es seit mehr als 500 Jahren und sie wird nach wie vor durch junge Handwerker gepflegt. Zwischen 16 Tagen und viereinhalb Jahren waren die elf Gesellen auf Wanderschaft bereits unterwegs, von Baustelle zu Baustelle, ohne Telefon und doch bestens vernetzt.
"Man spricht viel miteinander", so die analoge Antwort auf die Frage, wie sich so viele autark reisende Gesellen auf der Walz denn in Wattenscheid gefunden haben. Von dort aus war die Gruppe nach Koblenz gekommen. Schwierigkeiten, Arbeit, Unterkunft und Verpflegung zu bekommen, gibt es nicht, denn auch die Handwerksbetriebe sind sehr aufgeschlossen. Unterwegs sind sie zu Fuß, per Anhalter oder bei entsprechendem Verständnis auch mal kostenlos mit der Bahn. Weiter ging es für die elf bis nach Nabburg in der Nähe von Nürnberg, wo der 25-jährige Marius Jäger nach viereinhalb Jahren auf der Walz zu seiner Familie zurückkehrte. Quer durch Europa und sogar nach Marokko führte ihn der alte Brauch. Nun wurde gefeiert, denn die Familie erwartete ihn mit einer standesgemäßen Party.
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Text:
HWK Koblenz /
handwerksblatt.de
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