Honda HR-V: Nachfolger kommt nur noch als Hybrid
Der neue Honda HR-V steht in den Startlöchern und geht Ende des Jahres in den Handel. Optisch zeigt der kompakte Crossover mehr Dynamik, unter der Haube arbeitet ein moderner Hybrid.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Elektromobilität für Handwerk & Mittelstand
Seit sechs Jahren ist der Honda HR-V auf dem Markt. Eine lange Zeit, daher kommt zum Herbst der turnusgemäße Nachfolger. Schön: Während andere Hersteller ihre Fahrzeuge immer größer machen, wird die dritte Generation in den Abmessungen nur minimal zulegen. Honda macht zwar noch keine genauen Angaben. Wir gehen aber davon aus, dass der HR-V nur geringfügig in der Länge wachsen wird. Bisher waren es beim alten Modell gut 4,30 Meter. Daher bleibt der HR-V wie gehabt ein kompaktes Crossover, eine Mischung aus robustem SUV gepaart mit einer coupéhaften Dachlinie.
Den barocken Look seines Vorgängers hat er der HR-V Jahrgang 2022 endgültig abgelegt und zeigt sich um einiges moderner. An der Frontpartie tritt der Kühlergrill dominant in Erscheinung, der immer in Wagenfarbe lackiert ist. Vergrößert hat Honda auch die darunter liegenden Lufteinlässe, während die LED-Scheinwerfer recht schmal ausgeführt sind. Die beiden Lichtelemente werden zudem mit einer dünnen Chromspange miteinander verbunden. Glatt und schnörkellos präsentiert das Design an den Seiten sowie am Heck. Dort gibt es ebenfalls LED-Rückleuchten, die mit einem schlanken Leuchtenband verbunden sind. Die breite Heckklappe öffnet und schließt bei den höheren Ausstattungsvarianten elektrisch, ganz galant mittels angedeutetem Fuß-Kick unter den Stoßfänger.
Mehr Platz im Innern und moderne Assistenten
Das neue Multimediasystem soll sich einfach bedienen lassen. Foto: © HondaDer HR-V präsentiert sich komplett neu. Einzig die hinteren Türöffner hat Honda noch von seinem Vorgänger übernommen und sitzen nach wie vor oberhalb der C-Säule. Und da der kleine Crossover auf verspielte Sicken und Kanten verzichtet, wirkt er insgesamt harmonisch. Beim Blick in den Innenraum lässt sich erkennen, dass das geräumige Platzangebot des Vorgängers nochmals verbessert wurde. In der ersten Reihe geht es luftig zu und für die Passagiere im Fond gibt es 35 Millimeter mehr Kniefreiheit. Die aus dem bisherigen HR-V übernommenen Magic Seats sorgen auch beim neuen Modell für einen variablen Innenraum und nach dem Umklappen der Rücksitze entsteht ein durchgängig ebener Ladeboden. Wie viel Liter das Gepäckabteil schlucken soll, lässt Honda allerdings noch offen.
Fest steht allerdings jetzt schon, dass der Fahrer von einem modern eingerichteten Cockpit empfangen wird. Das Multimediasystem mit seinem neun Zoll großen Touchscreen wurde komplett überarbeitet und soll sich dank logisch aufgebauter Menüstruktur wesentlich einfacher bedienen. Smartphones können jetzt kabellos über Bluetooth oder Wlan ins Infotainment integriert werden, darüber hinaus lassen sich die meisten Apps im HR-V nun Over-the-Air updaten.
Aufgerüstet hat Honda außerdem bei den Fahrerassistenten. So arbeitet der Kollisionswarner mit einer hochauflösenden Weitwinkelkamera präziser und erkennt kreuzende Fahrzeuge und Fußgänger selbst in der Nacht. Der adaptive Tempomat agiert zudem feinfühliger bei Überholmanövern und lässt den HR-V beim Ausscheren flotter beschleunigen. Völlig neu für den kleinen Japaner ist zudem der Toter-Winkel-Assistent, der den Fahrer über ein Symbol im Außenspiegel vor herannahenden Fahrzeugen warnt und ihm außerdem beim Ausparken hilfreich zur Seite steht. Ein weiterer Sicherheitsgewinn ist zugleich die für den HR-V neue Bergabfahrhilfe, die auf rutschigem Gefälle ab einer Geschwindigkeit von drei km/h aktiviert werden kann.
Ausschließlich als Vollhybrid
Der neue Honda HR-V trägt eine schnörkellose Formensprache. Foto: © HondaHonda hatte bereits angekündigt, kein neues Modell mehr ohne eine Elektrifizierung auf den Markt zu bringen. Deshalb verzichten die Japaner beim HR-V auf konventionelle Motoren. Ein reiner Stromer ist derzeit ebenfalls nicht geplant, stattdessen dient ein Vollhybrid als einziger Antrieb für das Crossover-SUV. Der 1,5-Liter-i-VTEC-Benziner stammt in den Grundzügen aus dem Jazz und wird von gleich zwei Elektromotoren tatkräftig unterstützt. Die Systemleistung beträgt 131 PS für den HR-V, das maximale Drehmoment geben die Japaner mit 253 Nm bei 4.500 U/min an. Das sogenannte e:HEV-System umfasst drei Antriebsmodi, die sich automatisch auf die Gegebenheiten anpassen. Daher nutzt der HR-V zum Anfahren meistens seine Elektromotoren, während sich der Benziner erst bei höherem Tempo hinzuschaltet. Außerdem stehen dem Fahrer drei weitere Fahrmodi von Eco über Normal bis hin zu Sport zur Verfügung. Legt er dann noch den Wählhebel auf die Stufe "B", rekuperiert der Honda nochmals stärker, um Energie zurückzugewinnen und Sprit zu sparen.
Der Grad der Rekuperation lässt sich zudem über die Lenkrad-Pedals einstellen und variiert bis hin zum One-Pedal-Driving. Zum exakten Verbrauch gibt Honda noch keine Informationen und verweist auf die Markteinführung zum Ende des Jahres. Gleiches gilt für den Preis. Der aktuelle HR-V beginnt derzeit bei 21990 Euro, doch dürfte sein aufwändigerer Hybrid-Nachfolger etwas teurer werden.
Text:
Guido Borck /
handwerksblatt.de
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