Warmwasser: Zentral oder dezentral?
Der Warmwasserverbrauch und seine Kosten hängen extrem von den Gewohnheiten des Einzelnen ab. Hier einige Fakten zur Wasserbereitung:
Warmes Wasser ist den Deutschen viel wert: Je nach Verbrauch liegen die Kosten bei acht bis 20 Prozent des Energieverbrauchs einer Familie und damit nach der Heizung auf Platz zwei. Die zentrale Warmwasserbereitung wird meist vom Heizgerät durchgeführt. Der Vorteil: Es wird nur ein zentraler Wärmeerzeuger benötigt. Doch wird das zentral erwärmte Wasser nicht sofort genutzt, wird es gespeichert – und dabei geht immer Energie verloren.
So auch beim Verteilen des Warmwassers auf die Verbrauchsstellen. Ist, wie in Neubauten üblich, eine Zirkulationsleitung vorhanden, steht zwar sofort warmes Wasser zur Verfügung. Gleichzeitig steigen aber die Wärmeverluste, und es muss Energie für die Zirkulationspumpe aufgebracht werden. Erneuerbare Energie, etwa aus Solarkollektoren, lässt sich in die zentrale Warmwasserbereitung einfach einbinden.
Trend zu Kombinationen
Die zentrale Warmwasserbereitung eignet sich daher vor allen Dingen bei wenigen Zapfstellen und wenigen Zapfvorgängen. Insbesondere bei der Entnahme größerer Mengen bietet sie hohen Warmwasserkomfort. Bei der dezentralen Warmwasserbereitung erfolgt die Erwärmung des Wassers direkt am Verbrauchsort – meist mit Elektro-Kleinspeicher und Elektro-Durchlauferhitzer. Dabei sind Verteilungs- und Speicherverluste praktisch ausgeschlossen.
"Wir beobachten in den vergangenen Jahren den Trend, elektronische Durchlauferhitzer in Verbindung mit Wärmepumpen einzusetzen", sagt Andreas Christmann, Leiter Produktvermarktung bei Vaillant Deutschland. "Der Grund: Hohe Temperaturen für die Warmwasserbereitung zu erzeugen kann die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe verringern. Wird gleichzeitig in die dezentrale Warmwasserversorgung mit elektronischen Durchlauferhitzern investiert, amortisiert sich diese Ausstattung wegen kleinerer Dimensionierung und höherer Effizienz der Wärmepumpe nach kürzerer Zeit."
Gesamteffizienz der Wohnwärmeversorgung kann steigen
Die dezentrale Warmwasserbereitung eignet sich deswegen bei vielen Entnahmestellen und häufigen Zapfvorgängen. In Kombination mit einer Wärmepumpe kann die Gesamteffizienz der Wohnwärmeversorgung steigen. Zudem können moderne elektronische Durchlauferhitzer auch zusammen mit einer Solaranlage eingesetzt werden. In diesem Verbund dient der elektronische Durchlauferhitzer nur dazu, das vorgewärmte Wasser im Solarspeicher nachzuwärmen. Diese Kombination ist eine innovative Möglichkeit, die jeweiligen Vorzüge der dezentralen mit der zentralen Warmwasserbereitung zu kombinieren.
Text:
Melanie Dorda /
handwerksblatt.de
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