Tarifabschluss: Elf Prozent mehr im Gebäudereiniger-Handwerk
Im Gebäudereiniger-Handwerk gibt es einen Tarifabschluss: Die 700.000 Reinigungskräfte in Deutschland sollen insgesamt elf Prozent mehr Einkommen erhalten.
Im Gebäudereiniger-Handwerk konnten die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und der Bundesinnungsverband (BIV) nach langen Verhandlungen und erst in der vierten Tarifrunde eine Einigung für die 700.000 Beschäftigten erzielen. Die Einkommen der Reinigungskräfte werden vom 1. Januar 2025 an um 0,75 Euro pro Stunde steigen, ein Jahr später noch einmal um denselben Betrag.
Ein Handschlag nach harten und langen Verhandlungen: Ulrike Laux von der IG BAU und Christian Kloevekorn vom Bundesinnungsverband Foto: © Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks In der untersten Lohngruppe 1 steigt der Branchenmindestlohn zum 1. Januar 2025 von 13,50 Euro auf 14,25 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 15 Euro, eine Tariflohnerhöhung von insgesamt 11,1 Prozent.
Der Branchenmindestlohn bei den Fachkräften, also den Glas- und Fassadenreinigern und -reingerinnen in Lohngruppe 6, steigt zum 1. Januar 2025 von 16,70 Euro auf 17,65 Euro und zum 1. Januar 2026 auf 18,40 Euro, eine Tariflohnerhöhung von insgesamt 10,2 Prozent.
Auch Auszubildende bekommen mehr Geld: Die Azubivergütungen erhöhen sich zum 1. Januar 2025 für die zweijährige Laufzeit von 900, 1.035 beziehungsweise 1.200 Euro je nach Lehrjahr auf 1.000, 1.150 beziehungsweise 1.300 Euro.
"Ein extrem herausforderndes Tarifpaket"
"Ein 13. Monatseinkommen sieht der Tarifvertrag nicht vor. Beide Seiten haben ab Ende 2025 Gespräche über einen möglichen Gewerkschaftsbonus ab 2027 vereinbart", meldet der Bundesinnungsverband (BIV). Die Laufzeit beträgt zwei Jahre.
"Das Tarifpaket für die Jahre 2025 und 2026 ist für die Betriebe extrem herausfordernd. Am Ende steht ein Kompromiss, der den wirtschaftlich und politisch unsicheren Zeiten, den Interessen der Branche sowie der Sozialpartnerschaft Rechnung trägt", sagt der Vorsitzender Tarifkommission beim BIV, Christian Kloevekorn.
Die IG BAU bezeichnet die Einkommenssteigerung von über elf Prozent erzielt als ein gutes Ergebnis. "Freilich hätten wir uns durchaus mehr vorstellen können, aber dafür haben wir jetzt den Einstieg für Verhandlungen über eine Jahressonderzahlung für Gewerkschaftsmitglieder erreicht. Dafür kämpfen wir schon seit zehn Jahren", sagt Ulrike Laux, Verhandlungsführerin für die IG BAU.
Die jeweils zuständigen Gremien der Tarifvertragsparteien müssen noch bis spätestens 29. November 2024 der Vereinbarung endgültig zustimmen.
Quellen: IG BAU; BIV
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Text:
Kirsten Freund /
handwerksblatt.de
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