Renault präsentiert den neuen Master
Weltpremiere auf der Messe Solutrans in Lyon: Renault präsentiert den komplett neu entwickelten Master als Verbrenner, BEV und Wasserstoffmodell.
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Elektromobilität für Handwerk & Mittelstand
Der Master ist das Flaggschiff von Renault unter den Transportern. Erstmals 1980 vorgestellt, hat sich das Modell rund drei Millionen mal verkauft und rollt in mehr als 50 Ländern über die Straßen. Die aktuelle, dritte Generation ist seit 2010 unterwegs, daher war es Zeit, das Modell von Grund auf neu zu entwickeln. Die neue, vierte Generation des Masters feierte jetzt auf der Nutzfahrzeugmesse Solutrans in Lyon seine Welt-Premiere, auf den Markt wird er im Frühjahr/Sommer 2024 kommen.
Optimierte Aerodynamik
Im Windkanal auf Aerodynamik getrimmt: der neue Renault Master. Foto: © RenaultDie Arbeit hat sich gelohnt, denn wie es sich für eine Neuentwicklung gehört, unterscheidet sich der Neuling deutlich von seinem Vorgänger. Dazu gehört zum Beispiel ein kürzerer Radstand, der den Wendekreis um 1,50 m verkleinert. Vor allem aber erscheint er in einem schicken, robusten Design, das vor allem deshalb so aussieht, weil der Master konsequent auf Aerodynamik getrimmt wurde. Die Franzosen arbeiteten zunächst mit einem Modell in 83-prozentigem Maßstab, weil der Master in Originalgröße nicht in den Windkanal passte. Die finalen Arbeiten in Originalgröße führten sie dann in einem Windkanal für Flugzeuge durch.
Mit seiner kurzen Nase, windschnittigen Elementen und einem sich verjüngenden Heck haben es die Ingenieure geschafft, den Verbrauch um rund ein Fünftel im Vergleich zum Vorgänger zu senken. Der neue Stromer verbraucht daher nach Renault-Angaben 20 Prozent weniger Strom als die aller Version, bei den Verbrennern liegt die Einsparung bei 1,5 Liter je 100 Kilometer.
Nutzlast über 1,6 Tonnen
Das geschwungene neue Cockpit des Renault Master 2023 Foto: © RenaultAuch in anderen Bereichen erzielt die Neukonstruktion Bestwerte. Die Nutzlast liegt in Bestfall bei über 1,6 Tonnen: Der Renault Master E-Tech Electric L2H2 4t mit der 87kWh großen Batterie schafft 1.625 Kilogramm. Die Anhängelast ist für alle Modelle identisch und liegt selbst beim elektrischen Master bei 2,5 Tonnen. Ab Werk kommt der Master in unterschiedlichen Aufbauten, das Ladevolumen deckt den Bereich von acht bis 22 Kubikmeter ab.
Als Verbrenner kommt der Transporter mit einem Zwei-Liter-Dieselaggregat, das es in vier Stärken gibt: 77 kW/105 PS, 96 kW/130 PS, 110 kW/150 und 125 kW/170 PS. Die elektrische Version gibt es mit zwei Elektromotoren, die 96 kW/130 PS oder 105 kW/143 PS jeweils mit einem Drehmoment von 300 Newtonmeter leisten. Ebenso stehen zwei Batteriegrößen zur Auswahl: eine 40-kWh-Batterie und eine 87-kWh-Batterie. Kommt die kleine Basisversion auf eine Reichweite von 170 Kilometern, schafft die große Version bis zu 410 Kilometer nach WLTP. Nach Angaben von Renault soll diese Version auf einen Verbrauch von 21 kWh pro 100 Kilometer kommen.
Steckdose zum Laden
Im Laderaum ist eine Steckdose zum Laden von Elektrowerkzeugen. Foto: © RenaultZum Laden: Mit einer 130-kW-Gleichstrom-Schnellladung zieht die Batterie innerhalb einer halben Stunde Energie für 229 Kilometer Reichweite, Mit 12-kW-Wechselstrom dauert es vier Stunden, bis die Batterie von zehn auf 100 Prozent geladen ist. Dank Vehicle-to-Load (V2L)- und Vehicle-to-Grid (V2G)-Fähigkeiten kann man auch im Laderaum oder im Cockpit über eine Steckdose Elektrowerkzeuge laden.
Auch einen Wasserstoffantrieb wird es geben, auch wenn die Franzosen zunächst keine große Nachfrage erwarten. Die soll vor allem beim elektrischen Master kommen. Lag der Anteil von Nutzfahrzeugen mit rein elektrischem Antrieb in diesem Jahr bei knapp 8 Prozent, sollen es 2030 rund 55 Prozent werden – und Renault möchte natürlich ein großes Stück von diesem Markt. Schließlich gehört der Hersteller zu den wenigen Anbietern, die in allen drei leichten Nutzfahrzeugklassen eine rein elektrische Variante im Angebot haben.
Die Preise stehen noch nicht fest. Das wird vermutlich im Frühjahr erfolgen, wenn die Bestellbücher für den neuen Master öffnen.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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