Michael Kregel, Sabine Jungkurth, Alen Muljajic, Nadine Winkels, Mona Neubaur, Ingrid Lohmar-Micklin, Fee Damm, Johannes Grothoff, Sascha Lucaßen und Berthold Schröder (v. l.) beim Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW

Michael Kregel, Sabine Jungkurth, Alen Muljajic, Nadine Winkels, Mona Neubaur, Ingrid Lohmar-Micklin, Fee Damm, Johannes Grothoff, Sascha Lucaßen und Berthold Schröder (v. l.) beim Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW (Foto: © WHKT)

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"Was hier geleistet wird, ist großartig"

Beim "Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW" in Raesfeld stellten verschiedene Handwerker ihr ehrenamtliches Engagement außerhalb ihres Berufs vor.

Ohne ehrenamtliches Engagement im Handwerk keine Selbstverwaltung. Ohne den Einsatz von Handwerkern, die sich neben ihrem Beruf engagieren, würde beispielsweise die berufliche Bildung in eine Schieflage geraten. Berthold Schröder, Präsident des Westdeutschen Handwerkskammertags, machte beim neunten "Treffpunkt Ehrenamt Handwerk NRW" deutlich, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit auch für das Handwerk in Nordrhein-Westfalen ist. 

Mona Neubaur stimmte zu: "Man kann in Zahlen gar nicht ausdrücken, was an gesellschaftlichem Wert geleistet wird", so die Landeswirtschaftsministerin. Die Weiterentwicklung des Handwerks und auch der Zusammenhalt lebe von denjenigen, die sich hier einsetzen. "Was hier in NRW geleistet wird, ist großartig." Ehrenamtler seien keine Einzelkämpfer, sondern "perfekte Netzwerker", die Menschen zusammenbringen und sofort helfen, wenn Not am Mann ist, und so etwas Gutes bewirken.

Schnelle Hilfe vor Ort

Sieben Mensch stellten ihr ihr Engagement vor und bericheten von ihren Aktionen. Fee Damm (Bäckerei Moss GmbH, Aachen) sammelt regelmäßig mit ihrem Betrieb Spenden, etwa über den Verkauf von Printen, für die ein Teil des Erlöses in wohltätige Projekte fließt. Bei Unglücken wie der Hochwasserkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz unterstützte die Bäckerei die Helfer sofort mit Brötchen und Kuchen. "Schnelle Hilfe vor Ort leisten, das können wir eben – eher als ein großer Konzern", sagte Damm.

Sascha Lucaßen sprach stellvertretend für Thomas Kaplan über (Ihr Qualitätsmaler Thomas Kaplan GmbH & Co. KG, Hamm) über seine Benefizprojekte. "Mein Chef ist sehr engagiert. Ihm ist es wirklich eine Herzensangelegenheit, überall, wo es geht, mitzuhelfen." Er unterstütze die Jugendfeuerwehr und spendete dem Flamingohaus im Tierpark Hamm einen neuen Außenanstrich. Außerdem stellte er auch Materialien für die Renovierung der Kinderstation im evangelischen Krankenhaus in Hamm.

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Leben ohne Ehrenamt nicht vorstellbar

Er könne sich ein Leben ohne Ehrenamt gar nicht vorstellen, sagte Michael Kregel (Evers & Kregel Gebäudereinigung GmbH, Düsseldorf). Er engagiert sich sowohl im handwerklichen als auch im sozialen Bereich, so unterstützt er Obdachlose und die Armenküche in Düsseldorf. Außerdem half er einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie und suchte für sie eine Wohnung und renovierte sie gemeinsam mit mehreren Obermeistern der Kreishandwerkerschaft. Auch weiterhin suche er Wohnungen, die er auch renovieren und einrichten will, um Menschen hierher zu holen, die in der Ukraine in Verhältnissen leben, "die wir uns alle nicht vorstellen können".

Sabine Jungkurth (Jungkurth GmbH, Altena) hat verschiedene Ehrenämter im Handwerk inne und setzt sich dafür ein, dass mehr junge Menschen ein Ehrenamt im Handwerk wahrnehmen. "Nur wenn man sich einbringt, kann man mitgestalten und mitentscheiden. Das müssen wir alle den jungen Menschen mitgeben, wie wichtig es ist, sich einzubringen." Bei ihrer eigenen ehrenamtlichen Arbeit habe sie gemerkt: "Das mache ich nicht nur für andere, sondern das tue ich auch für mich." So entstünden Netzwerke und wertvolle Kontakte.

103.000 Euro mit Spendenläufen

Junge Mensche im Handwerk lägen Ingrid Lohmar-Micklin, (Hans Lohmar GmbH und Co. KG, Köln) immer schon am Herzen. Sie setzte sich unter anderem für einen besseren Übergang von der Schule in den Beruf ein. "Das hat sich auch wirklich gelohnt, dabei ist viel bei rumgekommen. Damals gab es das gar nicht." Das Ehrenamt habe ihr geholfen, Dinge aus einer andere Perspektive zu sehen und dabei konnte sie viel lernen. Nun habe sie die Rente durch, mit dem Ehrenamt könne sie aber nicht aufhören, obwohl sie es versucht hatte.

Nadine Winkels (Orthopädie-Schuhtechnik Winkels GbR, Haltern am See) organisiert seit 2017 Spendenläufe mit dem Titel "#bewegunghilft". Seit Beginn der Aktion sind immer mehr gelaufene Kilometer und immer größere Spendensummen zusammengekommen. Insgesamt konnte sie schon 103.000 Euro für verschiedene Hilfsorganisationen sammeln. "Wir wollen Menschen über dieses Thema verbinden und hoffen, dass es im nächsten Jahr wieder erfolgreich weitergeht, weil wir haben uns dieses Jahr eine Pause gegönnt. Zur Bewegung gehört auch die Pause."

Hilfe für nah und fern

Johannes Grothoff (B.Grothoff, Delbrück) ist über die Feuerwehr zu verschieden Hilfsprojekten gekommen. Dazu gehören Einsätze in Rumänien und Eritrea, aber auch in Altenahr und Schleiden nach der Flutkatastrophe. 1,5 Millionen Euro habe er über den Schützenverein in Dellbrück für betroffene Familien gesammelt. Außerdem startete er nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine eine direkte Hilfsaktion für die Menschen dort und brachte mehrmals Hilfsgüter in die Ukraine.

Ehrenamtspreis Handwerk des Landes NRWZwei Handwerker erhielten für ihren ehrenamtlichen Einsatz den Ehrenamtspreis Handwerk des Landes NRW.  Frank Sodermanns ist auf den behindertengerechten Umbau von Fahrzeugen spezialisiert und reiste im Jahr 2019 nach Burundi, um vor Ort zu helfen und dringend benötigte kindgerechte Rollstühle zu organisieren. Zudem unterstützte der Kfz-Meister 2021 in Not geratene Familien nach der Flutkatastrophe in der Region und startete 2022 eine umfangreiche Hilfsaktion für die Ukraine. Oliver Höllen setzt sich ehrenamtlich im Zivil- und Katastrophenschutz beim Technischen Hilfswerk im Ortsverband Siegburg ein und erhielt die Auszeichnung für seinen lebensrettenden Einsatz während der Flutkatastrophe 2021. Zudem organisierte er eine umfangreiche Spendenaktion, um den geretteten Familien, denen die Flut alles genommen hat, eine neue Perspektive zu geben.

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Text: / handwerksblatt.de

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