Abzocke: Angebliche Microsoft-Anrufe
Betrüger geben sich als Servicekräfte – zum Beispiel von Microsoft – aus und versuchen per Telefon, Zugriff auf fremde Rechner zu bekommen. Solche Gespräche sollten Betroffene sofort beenden!
Dieser Artikel gehört zum Themen-Special Cyber-Attacken auf Handwerksbetriebe
Der Computer sei angeblich von Viren befallen, behaupten vermeintliche Mitarbeiter von Firmen wie Microsoft am Telefon und bieten an, beim Säubern des PCs zu helfen. Was sich zunächst nach einem sehr guten Service anhört, ist in Wahrheit eine Betrugsmasche: Das Ziel der Anrufer ist, die Computernutzer zur Installation einer Fernwartungssoftware oder eines Trojaners zu bewegen.
Damit können die Betrüger problemlos auf den Rechner zugreifen und Daten ausspähen. Die häufig nur Englisch oder gebrochen Deutsch sprechenden, falschen Service-Kräfte versuchen ihre Opfer am Telefon zu überreden, unter ihrer Anleitung bestimmte Schritte am PC auszuführen.
Die Täter verlangen dann Geld für eine angebliche Reparatur. Oder sie löschen Daten, bis die Betroffenen aufgeben. Die Anrufer hätten Beträge zwischen 180 und 250 Euro gefordert, berichten Ermittler. Sie sind jetzt in Indien gegen Callcenter vorgegangen. Von dort aus wurde offenbar im großen Stil die Betrugsmasche organisiert.
Praxistipp: Beenden Sie ein solches Gespräch sofort! Wurde bereits Software auf Geheiß solcher Krimineller installiert, sollten Sie das Gerät schnellstmöglich vom Internet trennen und von einem Experten prüfen lassen. Sehr wichtig ist auch, Zugangsdaten und Passwörter, insbesondere für das Online-Banking, sofort zu ändern, rät der Verbraucherzentrale Bundesverband.
Auch Microsoft selbst warnt auf seiner Homepage vor diesen und weiteren Betrugsversuchen unter Missbrauch des Firmennamens und bietet sowohl Tipps für Betroffene als auch ein Formular, um Betrugsversuche zu melden.
Foto: © Hugo_Felix/123RF.com
Text:
Anne Kieserling /
handwerksblatt.de
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