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HWK Münster | November 2024
Wenn der Prüfer mit dem Laptop kommt
Zu einem Online-Seminar zur elektronischen Betriebsprüfung lädt die Handwerkskammer Münster Betriebe aus dem Kammerbezirk ein.
Professionelles Flottenmanagement müssen auch Kleinstbetriebe beherrschen. Denn nichts ist schlimmer als Stillstand. (Foto: © Kadmy – stock.adobe.com)
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Wer seine Kunden optimal versorgen will, ist auf Mobilität angewiesen. Um die Kosten für den Fuhrpark gering zu halten, kommt es auf clevere Lösungen für die Bürokratie an.
Das Schlimmste, was einem Betrieb passieren kann, ist Stillstand. Das gilt nicht nur für die Produktion, sondern auch für die Mobilität. Wenn die Fahrzeuge still stehen, gelangt kein Servicemitarbeiter, kein Produkt zum Kunden. Für den Firmenchef oder den Flottenverantwortlichen bedeutet das Alarmstufe Rot. Er muss schnellstens für Ersatz sorgen, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten.
Flottenmanagement ist anspruchsvoll. Es reicht von der Frage nach den passenden Firmenfahrzeugen, geht über die Verwaltung der laufenden Kosten für Versicherung, Treibstoff und Ersatzteilen bis hin zur Organisation von Terminen für Inspektionen, Reparaturen, Reifenwechsel oder den TÜV.
Genau hier setzt ein professionelles Flottenmanagement an – und das brauchen auch Kleinstbetriebe. Denn selbst in den Ein-Mann-Betrieben des Handwerks finden sich bis zu drei Fahrzeuge: ein Nutzfahrzeug, ein Dienstwagen und ein weiterer Pkw für die Familie, der in der Regel über den Betrieb läuft. Selbst bei wenigen Autos – und in der Industrie fängt Flottenmanagement schon ab zwei Fahrzeugen an – sollte keiner den Aufwand unterschätzen.
Allein die monatliche Abrechnung der Benzinkosten frisst Zeit. Das gilt auch für den Papierkram mit den Rechnungen der Werkstätten und des TÜVs. Dazu kommt noch die Finanzierung der Mobilität selbst, also zum Beispiel das Leasing oder der Kauf inklusive der steuerlichen Abwicklung.
Aufwendig gestaltet sich oft auch die Suche nach dem passenden Fahrzeug. Immerhin hält die Industrie für jede gewerbliche Anwendung ein passendes Modell parat. Reicht ein Standard-Nutzfahrzeug nicht, kann es der Firmenchef schon beim Autohaus mit gewerkspezifischen Aus- und Umbauten ordern. Allerdings unterscheiden sich die Angebote deutlich.
Während manche Marken gerade mal einen Ladeboden und eine Innenraumverkleidung für den Kastenwagen anbieten, liefern andere bis zu 20 verschiedene Versionen bis hin zum Kipper, Kühlfahrzeug oder Werkstattwagen. Einziges Problem: Nicht immer gibt es das Fahrzeug als Einrechnungsfahrzeug und bei Reklamationen finden sich dann oft unterschiedliche Ansprechpartner.
Das wird dann schwierig, wenn Anbieter verlängerte Garantiezeiten anbieten, die sich aber nur auf das eigene Fahrzeug beschränken. Das ist zum Beispiel bei Fiat Professional mit der Vier-Jahres-Garantie der Fall, die sich ausdrücklich nur auf "eigene Produkte" bezieht, so Florian Zimmermann, Leiter Marketing Nutzfahrzeuge bei Fiat Professional. Anders handhabt es Nissan. "Wir bieten generell fünf Jahre Garantie auf das gesamte Fahrzeug", erklärt Stefan Hoy, Leiter Nutzfahrzeuge bei Nissan.
Fiat wie auch Nissan haben beide eine Begrenzung der Laufleistung. Immerhin: Nissan bietet die Garantie auch auf seine Kooperationsmodelle, die es auch beim Allianzpartner Renault und Opel gibt – und im Falle des leichten Nfz Talento sogar bei Fiat. Ein Grund, warum gerade Nissan im letzten Jahr deutlich zulegte.
Im Pkw-Bereich lohnt sich ein Vergleich der Angebote ebenfalls, denn auch dort schwanken die Leistungen der Hersteller erheblich. Sie reichen von Erfüllung der gesetzlichen Gewährleistungspflicht (zwei Jahre) bis hin zu fünf Jahre ohne Kilometerbegrenzung. Und was beim Nutzfahrzeug mit Zuschnitten auf den gewerblichen Einsatz gilt, passt im Pkw-Bereich für die Verwirklichung individueller Wünsche. Die Marktübersicht allein der Kombimodelle zeigt eine Bandbreite von ganz preisweit bis teuer, von klein bis zum Raumriesen, von spartanisch bis luxuriös oder von schwach motorisiert bis zum Supersportler.
Die Tabelle hätte sich beliebig erweitern lassen können. Denn die Fahrzeugindustrie hat längst Modelle entwickelt, die von den einst klassischen Karosserieformen Limousine, Fünftürer und Kombi abweichen. Der am stärksten boomende Bereich ist der der SUV, mit oder ohne Allrad. Besonders gut verkaufen sich die Kompakt-SUVs, weil immer mehr Fahrer die Vorzüge eines bequemen Einstiegs und der hohen Sitzposition schätzen. Hinzu kommen die Modelle, die in keine Schublade passen und gerne als Crossover bezeichnet werden, weil sie Elemente aus den unterschiedlichsten Segmenten in ihrem Blechkleid vereinen.
Doch selbst die passenden Fahrzeuge wollen verwaltet werden. Hier hilft eine leistungsfähige Flottenmanagementsoftware, die der Buchhaltung und dem Rechnungswesen Arbeit abnimmt. Und dem Kunden beweist, welcher Job wann von wem erledigt wurde. Die Software kann Fahrtzeiten und Fahrtstrecken exakt belegen und ermöglicht es sogar, die Daten für Anfangs- und Endzeiten in die Lohnbuchhaltung bei entsprechenden Schnittstellen einzupflegen. Auf Knopfdruck gibt es alles für den Kunden schwarz auf weiß.
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