Mit Bus und Bahn durch Göteborg
Kultur, Kulinarik, Natur und Naturwissenschaft – in Schwedens zweitgrößter Stadt gibt es viel zu entdecken.
Ausgerechnet in Göteborg die weiteste Strecke zu Fuß gegangen zu sein, damit hatte ich nicht gerechnet. Kamen in den Schären als auch in Dalsland rund 13 Kilometer am Tag zusammen, standen abends mehr als 15 Kilometer auf dem Zähler, nicht zuletzt dank einer ausgedehnten Stadtführung zu Fuß. Und ja, es hat sich gelohnt.
Ausgangspunkt ist der Campingplatz Lisebergsbyn, am östlichen Stadtrand der Hafenstadt gelegen. Der Platz ist ganzjährig geöffnet und verfügt über 200 Stellplätze, dazu 54 Ferienhäuser und 13 Zimmer. Einmal den Caravan oder das Wohnmobil abgestellt, kann man sich innerhalb Göteborgs am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen. Nur wenige Schritte entfernt ist eine Haltestelle und die Linie 5 führt uns in die Innenstadt. Wer viel unterwegs sein möchte, sollte sich am besten eine 24-Stunden-Karte holen.
Abstecher in die Markthalle
Viel Wasser, viele Känale, hier nahe der Christinenkirche Foto: © Stefan BuhrenDie ersten Schritte bringen uns in die Markthalle, die Stora Saluhallen, die klassische Feinkost und leckere Speisen und Getränke, etwa Brot, Wurst, Fleisch, Fisch, Gemüse oder Obst anbietet. Wir gehen durch die gut gefüllten Einkaufsstraßen mit vielen Boutiquen, Cafés und Restaurants, die zu Pausen einladen, ehe wir die Christinenkirche, auch Deutsche Kirche genannt, erreichen. 1648 wurde sie für die deutsche Gemeinde eingeweiht, finanziert hatte sie Königin Christina, was auch den Namen erklärt. Am Kanal geht es entlang wieder zurück in die Einkaufsmeilen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen das Stadtmuseum, das Schifffahrtsmuseum oder auch der Botanische Garten mit seiner 100-jährigen Geschichte.
Alle Grünflächen dürfen in Schweden jederzeit betreten werden. Daher ist es üblich, sich einen Snack zu holen und sich auf den Rasen zu setzen, etwa im Park Slotttsskogen, einst Eigentum des Königs, heute beliebter Treffenpunkt für jung und alt für ein Picknick. Nebenan sind das naturhistorische Museum und der Zoo. Überall sind Flaggen und Fahnen zu sehen. Göteborg wurde 2021 400 Jahre alt, doch wegen Corona feiert die 650.000-Einwohnerstadt diesen Sommer, von Juni bis August, das besondere Jubiläum mit vielen Events.
Herrlicher Blick über die Stadt
Die Statue von Gustav Adolph neben der Christinenkirche. Foto: © Stefan BuhrenEinen ganz besonderen Reiz hat für viele der Vergnügungspark Liseberg mit Achterbahnen, Riesenrad und vielen anderen Attraktionen sowie Konzerten, deren Besuch im Eintrittspreis enthalten ist. Am besten sieht man den Vergnügungspark vom Restaurant Heaven 23 aus, das im 23. Stockwerk des Hotels Gothia Tower liegt und einen herrlichen Blick über die Stadt bietet.
Lohnt sich immer: ein Besuch um Universeum Foto: © Stefan BuhrenEinen Besuch, zu dem man viel Zeit mitbringen sollte, ist das Universeum, ein Museum für Naturwissenschaften, Technik und Mathematik wert, das sich vor allem an Kinder und Jugendliche richtet, denen die Themen spielerisch nähergebracht werden. Beeindruckend ist der Nachbau des Regenwaldes aus Costa Rica, in denen Entomologen sogar bis dato unbekannte Insekten fanden. Einen ähnlichen Eindruck wie das Sea-Life vermitteln die Aquarien. Neuestes Highlight ist der Wisdome, eine überdimensionale Kuppel mit 360-Grad-Bildschirm, worin wir eine sensationelle Reise von der Erde durch das Weltall in 3D erleben. Das Besondere: Die Visualisierung beruht auf echten Daten der Nasa, eine von mehreren Animationen, die die Besucher darin erleben können.
Zu Wasser und zu Land
Mit dem Oceanbus, ein Amphibienfahrzeug, geht es später auch aufs Wasser. Foto: © Messe Düsseldorf, Constanze TillmannDie Nacht bringt uns erst mal wieder Regen, aber das ist passend für den Start mit dem Oceanbus. Das ist ein Amphibienfahrzeug, das uns nach einer charmanten Stadtrundfahrt auf Rädern aufs Wasser befördert. Die Einfahrt ist spektakulär, weil das Wasser ordentlich spritzt, ehe wir dann über das Wasser tuckern und die Stadt aus anderer Perspektive erleben.
Nach dem Programmpunkt bleibt nur noch eins: Die Reisemobile für die Rückgabe fertigzumachen, Wasser abzulassen und auszuräumen, ehe es vom Flughafen Göteborg zurück nach Deutschland geht. Eins ist schon mal sicher: Schweden wird mich wiedersehen, auch und gerade mit dem Wohnmobil, weil sich so die unterschiedlichsten Regionen am besten erkunden lassen: Adjö och tack!
Das Reisetagebuch – vier Tage Schweden Lesen Sie hier Tag 1 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.
Lesen Sie hier Tag 2 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.
Lesen Sie hier Tag 3 des Reisetagebuchs zum CARAVAN SALON.
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Text:
Stefan Buhren /
handwerksblatt.de
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